Fondsgesellschaften flossen im ersten Quartal netto 42,2 Mrd. Euro neue Gelder zu. Davon entfallen 32,5 Mrd. Euro auf offene Publikumsfonds, 9,9 Mrd. Euro auf offene Spezialfonds und 0,8 Mrd. Euro auf geschlossene Fonds. Aus Mandaten zogen Anleger 1,0 Mrd. Euro ab. Das Neugeschäft der Publikumsfonds dominieren ETFs mit 20,5 Mrd. Euro.
Bei den Anlageklassen liegen Aktienfonds mit 15,3 Mrd. Euro vorn. Davon stammen 15,8 Mrd. Euro von Aktien-ETFs, aus aktiv gemanagten Aktien-fonds flossen 0,5 Mrd. Euro ab. Rentenfonds verzeichneten ins-gesamt 12,3 Mrd. Euro neue Gelder. Davon entfallen 4,4 Mrd. Euro auf Renten-ETFs. Mischfonds, die von Mitte 2022 bis Ende 2024 Abflüsse verbucht haben, erhielten in den ersten drei Monaten 2,5 Mrd. Euro. Aus Immobilienfonds zogen Anleger netto 2,1 Mrd. Euro ab.
Quelle: BVI
Im starken Neugeschäft von ETFs spiegelt sich eine Neuerung bei deren Datenerhebung wider. Bis Ende 2024 konnten Fondsgesellschaften lediglich die ETFs in die Statistik einfließen lassen, die vor allem auf den deutschen Absatzmarkt zielten. Andere ETFs blieben grundsätzlich außen vor, weil es für die Fondsgesellschaften bei der Ausgabe und Rücknahme von ETF-Anteilen keinen Hinweis auf die Verteilung der Absatzmärkte gibt.
Das rasante Wachstum der ETFs in den letzten Jahren hatte zur Folge, dass die Lücke zwischen dem in der BVI-Statistik für ETFs ausgewiesenen und dem tatsächlichen deutschen Markt immer größer wurde. Deshalb arbeiten der BVI und Fondsgesellschaften, die ETFs auflegen, mit dem Zentralverwahrer Clearstream zusammen. Zentralverwahrer verfügen über die Daten der von Anlegern bei den depotführenden Stellen gehaltenen Fondsanteile. Clearstream erfasste per 31. März 2025 ein ETF-Vermögen von Anlegern in Deutschland von insgesamt 468 Mrd. Euro. Hinzu kommen ETF-Vermögen bei weiteren Zentralverwahrern, insbesondere Euroclear, die dem deutschen Markt zuzurechnen sind.
Mit geschätzt rund 600 Mrd. Euro ist Deutschland der größte ETF-Markt in Europa, noch vor England. Da sich noch nicht alle Fondsgesellschaften mit ihren ETFs – auch unabhängig einer Mitgliedschaft im BVI – der neuen Erfassungsmethode auf Grundlage der Clearstream-Datenbank angeschlossen haben, weist der BVI ein ETF-Vermögen von 397 Mrd. Euro für den deutschen Markt aus. Das Gros mit 321 Mrd. Euro sind Aktien-ETFs. Der Rest sind überwiegend Renten-ETFs. Aufgrund der neuen Erhebungsmethode sind Vergleiche zum Vermögen und Neugeschäft mit Stichtagen vor 2025 nicht möglich.
Insgesamt verwalteten die Fondsgesellschaften Ende März 4.559 Mrd. Euro für Anleger in Deutschland. Mit 2.181 Mrd. Euro entfällt der Großteil auf offene Spezialfonds, die sich ausschließlich an institutionelle Anleger wie zum Beispiel Altersvorsorgeeinrichtungen (776 Mrd. Euro) und Versicherer (522 Mrd. Euro) richten. 1.653 Mrd. Euro verwalten die Fondsgesellschaften in offenen Publikumsfonds, 662 Mrd. Euro in Mandaten und 63 Mrd. Euro in geschlossenen Fonds.
BVI: Fondsbranche mit 42 Mrd. Euro Zuflüssen im ersten Quartal
