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KVGen sehen Luxemburger RAIFs nicht als Konkurrenz sondern als neue Option

Der deutsche Immobilienspezialfonds wird für viele Anleger weiterhin das passendste Vehikel bleiben – auch für solche aus dem Ausland.

Die ersten Reserved Alternative Investment Funds (RAIFs), die in Luxemburg im Herbst aufgelegt wurden, waren keine reinen Immobilienfonds, sondern Fonds für andere Real Asset-Kategorien wie Infrastruktur oder alternative Finanzierungsformen, die eher Kreditfonds oder Privat Equity-Strukturen entsprechen.

Für solche komplexeren und alternative Anlageformen im Real Asset Bereich sehen auch deutsche KVG den RAIF als gute, neue Option.

„Wenn aber ein deutsche Investor einen Fonds mit deutschen Immobilien auflegen will, dann wird er beim deutschen Spezialfonds bleiben“, erläuterte Michael Schneider, Geschäftsführer der Service-KVG IntReal, gegenüber unserer Redaktion.

Und seit kurzem gilt das auch zunehmend für ausländische Anleger, bestätigte er: „Wir sind verstärkt in Gesprächen mit ausländischen Investoren, die in Deutschland investieren wollen und sich nicht für Luxemburger sondern auch für deutsche Spezialfonds interessieren.“

Dieses Umdenken hänge vor allem mit steuerlichen Themen zusammen, da eine Investition in einem fremden Land über insbesondere unregulierte Vehikel in Luxemburg oft steuerliche Nachteile gegenüber einem heimischen regulierten Vehikel bringe: „Viele Berater sagen inzwischen, dass für jedes Investment – wenn möglich – lieber das regulierte Instrument des jeweiligen Landes gewählt werden sollte.“

Schneider erläuterte, dass die Einführung des RAIF durch Luxemburg vor allem die „Aufholung eines Geschwindigkeitsverlusts“ war: „In Deutschland haben wir mit der Investment KG ein Instrument, das schnell bewilligt und umgesetzt werden kann.“

Allerdings hat Luxemburg dann zusätzlich mehr Assetklassen und Finanzierungsformen für den RAIF zugelassen, die in einer Investment KG in Deutschland so nicht dargestellt werden können.

Die IntReal wird demnach weiter beide Plattformen anbieten. Außerdem gibt Schneider zu bedenken, dass vor allem nach einem Brexit „zu beobachten sein wird ob z.B. Dublin ein weiterer Standort auch für deutsche KVG bzw. AIFM-Lösungen werden wird“.

Auch bei der HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH ist Geschäftsführer Marc Drießen überzeugt, dass der RAIF weder dem Service-KVG-Angebot seines Hauses noch Deutschland als Spezialfondsstandort wehtun werde.

Beide Standorte hätten ihre Spezialitäten und während es in Luxemburg die flexible Regulierung und Veranlagung sei, so fokussiere sich Deutschland noch mehr auf den Anlegerschutz.

Er sieht jedoch schon einen Trend hin zu einheitlichen Investmentplattformen in Luxemburg, die ein einheitliches Reporting und einheitliche Anlageprozesse über mehrere Assetklassen und Finanzierungsformen, wie etwa Infrastruktur, erneuerbare Energien und Fremdfinanzierungen, bieten.

Aus dieser Sicht heraus sei der RAIF quasi ein Geniestreich für Luxemburg, denn viele, die diesen Fondsstandort wählen, wollten keine eigene KVG aufmachen.

Dennoch ist Drießen überzeugt, dass diese Entwicklung innerhalb eines weiter wachsenden Real Asset-Marktes der HANSAINVEST kein Geschäft kosten werde. Mehr Geschäft insgesamt heiße auch mehr Nachfrage nach den Leistungen einer Service-KVG.