Foundation | Welcome

Menu


Institutionelle Investoren rechnen dank ESG langfristig mit höheren Immobilienrenditen

Warburg-HIH Invest hat rund 100 institutionelle Anleger zum Thema Nachhaltigkeit befragt. Viele befinden sich noch in der Implementierungsphase der ESG-Kriterien.

Alexander Eggert

Die Mehrheit der institutionellen Anleger (51%) rechnet mit langfristig höheren Immobilienrenditen, wenn bei Investitionsentscheidungen ESG-Kriterien berücksichtigt werden. Das ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage, die die Warburg-HIH Invest Real Estate (Warburg-HIH Invest) unter rund 100 Teilnehmern durchgeführt hat.

11% der Befragten würden sogar eine um 0,2 Prozentpunkte geringere Rendite in Kauf nehmen, um ESG-Kriterien zu erfüllen. Rund 70% halten ESG-Kriterien bei Investmentscheidungen für relevant bzw. wollen diese zeitnah einführen. Ein Großteil der institutionellen Anleger befindet sich hier allerdings noch in der Implementierungsphase. Rund 55% planen, erst mittelfristig diese Kriterien einzuführen. Dagegen wollen nur 13% keine Nachhaltigkeitskriterien einführen.

„Institutionelle Anleger beschäftigen sich intensiv mit dem Thema ESG. Die Umfrage bestätigt unsere Wahrnehmung aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden. Grundsätzlich stehen die meisten Investoren dem Thema sehr aufgeschlossen gegenüber: Sie suchen nach Partnern, die ESG-Kriterien langfristig in Investmentstrategien implementieren und sie auch professionell beraten können. Das bestätigt auch, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer langfristig mit höheren Renditen aufgrund der ESG-Kriterien rechnet“, sagt Alexander Eggert, Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest.

Derzeit nutzen nur knapp 20% der Befragten bereits inhouse definierte ESG-Kriterien bei Investmententscheidungen. Ein weiteres Viertel der befragten Investoren ist gerade dabei, diese intern zu erarbeiten. Rund 55% nutzen externe Ratings, um die Nachhaltigkeit von Investments zu bewerten.

Mit den ESG-Kriterien bei Investmententscheidungen ist das Reporting der Nachhaltigkeitskriterien eng verknüpft. Rund 40% der Investoren veröffentlichen bereits einen Nachhaltigkeitsbericht bzw. dieser ist in dem Geschäftsbericht integriert. Rund 20 Prozent planen einen Nachhaltigkeitsbericht einzuführen. Keine Veröffentlichungen nehmen 34% der Befragten vor und haben dies auch nicht mittelfristig in Planung.

Knapp 70% der Befragten wünschen sich vermehrt Beratung zum Thema ESG. Institutionelle Investoren benötigen laut eigener Angabe vor allem beim Reporting von ESG-Kriterien (25%) und der Messung der Nachhaltigkeit von Portfolien/Fonds (23%) Unterstützung von externer Seite. Der Beratungsbedarf wird sich aufgrund der zunehmenden Regulierungsdichte noch weiter erhöhen, unter anderem durch die geplante Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union. Rund 53% der Umfrageteilnehmer bereiten sich anhand der verfügbaren Informationen auf die geplante Taxonomie-Verordnung vor. Knapp ein Drittel möchte dagegen erst das Ende des Gesetzgebungsprozesses abwarten.

„Mit dieser Umfrage haben wir einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien gewinnen können. Wir sehen hier noch einen großen Beratungsbedarf, solange es keine einheitlichen Standards bzw. keine neue Regulierung von staatlicher Seite gibt“, so Eggert abschließend.

Die Umfrage wurde unter 101 institutionellen Anlegern durchgeführt. 25% der Umfrageteilnehmer verwalten dabei ein Immobilienvermögen von über 1 Mrd. Euro.