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Catella sieht kein Ende beim Mietauftrieb an den europäischen Wohnungsmärkten

Nach Untersuchungen von Catella Research verstetigen sich die Tendenzen der vergangenen Monate an den europäischen Wohnungsmärkten: Die Wohnungsmieten steigen deutlich an, während sich der Rückgang bei den Preisen für Eigentumswohnungen fortsetzt.

Trotz sinkender Preise und teils kräftiger Lohnerhöhungen hat sich die Leistbarkeit von Wohneigentum damit verschlechtert. Grund dafür ist die gestiegene Zinsbelastung bei der Immobilienfinanzierung in Folge der Anhebung des Leitzinses durch die EZB.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Analyse von 63 Wohnungsmärkten in 20 europäischen Ländern, deren Ergebnisse Catella Research im Catella Residential Market Overview Q3/2023 zusammengefasst hat.

Prof. Dr. Thomas Beyerle, Head of Research der Catella Group, sagt: „Die Zeitenwende am europäischen Wohnungsmarkt setzt sich fort. Steigende Renditen machen Wohninvestitionen in europäischen Städten wieder attraktiver, jedoch wird ein Anziehen der Baudynamik nach wie vor vom hohen Zinsniveau sowie den gestiegenen Baukosten und Nachhaltigkeitsanforderungen ausgebremst. Insgesamt ist die Schaffung bezahlbarer Wohnungen unter diesen Voraussetzungen kaum mehr möglich. Angesichts der hohen Nachfrage nach Wohnraum und der geringeren Leistbarkeit von Wohneigentum wird dies zu einem weiteren Mietenwachstum führen.“

Dr. Lars Vandrei, Senior Research Manager, ergänzt: „Die Preisfindungsphase für Wohnimmobilien in den europäischen Städten ist vermutlich noch nicht beendet, vielmehr befinden wir uns in einer Phase der Neubewertung. Die fundamentalen Rahmendaten für Wohnimmobilien - hoher Bedarf und Nachfrage - sind weiter positiv, wir gehen aber davon aus, dass die Spitzenrenditen vielerorts noch leicht steigen werden.“

Weitere Ergebnisse der Studie sind:
•        Die Mieten sind in fast allen 63 untersuchten europäischen Städten zum Teil deutlich gestiegen. Die durchschnittliche Wohnungsmiete (alle Baujahre) liegt im 3. Quartal 2023 bei 18,16 Euro/qm pro Monat und damit rund 5% höher als noch im 1. Quartal 2023.

•        In Irland, Litauen und Polen sind die Mieten innerhalb eines Jahres jeweils um mehr als 10% gestiegen.

•        Die niedrigste Miete wird im belgischen Lüttich mit 10,00 Euro pro qm aufgerufen, gefolgt von Graz in Österreich mit durchschnittlich 10,50 Euro pro qm.

•        Mit einer Durchschnittsmiete von 34,00 Euro/qm bleibt London die teuerste europäische Stadt. Die britische Hauptstadt liegt damit vor dem schweizerischen Genf, das mit 32,00 Euro/qm den zweiten Platz belegt, und Luxemburg sowie Paris, die sich den dritten Rang mit 30,50 Euro teilen.

•        Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen haben sich zwischen dem 3. Quartal 2022 und dem 3. Quartal 2023 sehr unterschiedlich entwickelt, sowohl auf Landes- als auch auf Stadtebene. Die Spanne reicht von knapp -10,0% in Deutschland bis hin zu einem Plus von 9,0% in Litauen. Im EU-Schnitt ist ein leichter Anstieg um 0,6% zu konstatieren.

•        Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Eigentumswohnung in den untersuchten Städten (alle Baujahre) im 3. Quartal 2023 beträgt 5.268 Euro/qm. Die Spanne reicht von 1.730 Euro/qm in Lahti (Finnland) bis 15.650 Euro/qm in Genf (Schweiz).

•        Die Spitzenrenditen für Mehrfamilienhäuser befinden sich weiter auf Wachstumskurs. Im europäischen Mittel lagen sie im III. Quartal 2023 bei 4,35% und damit 38 Basispunkte über dem Wert aus dem 1. Quartal 2023.

•        In Stockholm wird mit 1,90% die niedrigste Rendite aller europäischen Wohnungsmärkte erzielt (+15 Basispunkte zum 1. Quartal 2023), gefolgt von Zürich und Genf mit jeweils 2,20% (Zürich: +20 Basispunkte zum 1. Quartal 2023; Genf: +10 Basispunkte).

•        Die höchsten Spitzenrenditen bieten Vilnius mit 5,85% (+35 Basispunkte zum 1. Quartal 2023) und Riga mit 5,60% (+20 Basispunkte zum 1. Quartal 2023).

LINK: Die vollständige Studie finden Sie zum Download hier.