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Private-Equity-Investments: Liquidität präzise prognostizieren und komfortabel absichern

Die hohen Inflationsraten sowie die konjunkturellen Unsicherheiten setzen auch die Private Markets unter Druck. Umso wichtiger ist es, die Liquidität im Fondsportfolio optimal zu steuern.

Kai Schäfer

2021 markierte den Höhepunkt eines langjährigen Wachstums von Private-Equity-Investments: Buy-out-Fonds investierten erstmals mehr als eine Billion US-Dollar und das durchschnittliche Transaktionsvolumen lag bei mehr als einer Milliarde US-Dollar – ebenfalls eine Premiere. Diese Zahlen stammen aus dem Global Private Equity Report 2022 der Unternehmensberatung Bain & Company.

2022 gerieten die Kapitalmärkte jedoch massiv unter Druck. Auch Private-Equity-Investments konnten sich den wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten nicht entziehen, zeigten sich aber „vergleichsweise widerstandsfähig“, wie Christoph Knaack, CEO des auf alternative Anlagen spezialisierten Datenunternehmens Preqin, im „Global Report 2023: Private Equity“ seines Hauses schreibt.

Zwar werde die goldene Zeit des Private-Equity-Fundraisings der vergangenen Jahre möglicherweise zu Ende gehen, heißt es in dem Bericht. Grundsätzlich rechnen die Experten allerdings weiterhin mit einem starken Wachstum: Bis zum Jahr 2027 prognostizieren sie ausgehend von 2021 eine durchschnittliche jährliche Zunahme des in Private-Equity-Strategien verwalteten Vermögens um 10,2% auf dann 7,6 Billionen US-Dollar.

Das Umfeld für Private Equity wird herausfordernder
Klar ist: Die Herausforderungen für Manager von Private-Equity-Portfolios haben zugenommen. Die Inflation ist unter anderem aufgrund massiv gestiegener Energiepreise und anhaltender Probleme in den Lieferketten hoch. Darüber hinaus dürften Deutschland und die Eurozone in eine Rezession rutschen, deren Ausmaß aktuell schwer abzusehen ist. Diesen Entwicklungen können sich Private-Equity-Investments ebenso wenig entziehen wie börsennotierte Unternehmen.

Die hohen Teuerungsraten sorgen für steigende Kosten bei der Beschaffung von Vorprodukten sowie in der Produktion. Gelingt es einem Unternehmen nicht, die gestiegenen Kosten komplett an die Kunden weiterzugeben, wirkt sich das negativ auf die Erträge aus. In der Konsequenz leiden die Ausschüttungen an den Zielfonds oder müssen ganz entfallen, weshalb auch der Investor leer ausgeht – während die bisherigen Erwartungen ein freundlicheres Bild zeichneten. Das wiederum bedeutet eine Herausforderung für das Liquiditätsmanagement. Denn: Mehr noch als eine zu hohe Liquidität kann mangelnde Liquidität Rendite kosten. Daher kommt der Qualität der Prognose künftiger Zahlungsströme eine zentrale Bedeutung zu.

Die DZ PRIVATBANK und ihr Tochterunternehmen IPConcept bieten eine Lösung zur Liquiditätsplanung von Private-Equity-Fonds im Hinblick auf eine präzise Prognose künftiger Zahlungsströme. Zudem können durch die Lösung Auswirkungen von Schockereignissen wie Währungsabwertungen überprüft werden. Sowohl das Timing als auch die Höhe von Zahlungsströmen werden unterschiedlichen Stresstests unterzogen. Im Rahmen der Analysen wird auf eine umfassende Datenbasis zurückgegriffen, welche qualitativ besonders hochwertige Prognosen – über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren – ermöglicht. Die Marktdaten beziehen mehr als 100.000 Private-Equity-gestützte Unternehmen ein und repräsentieren damit einen Wert von mehr als 40 Billionen US-Dollar.

Es lassen sich sowohl bestehende Portfolios analysieren als auch neue komplexe Private-Equity-Portfolios planen, indem stochastische Prognosen unter anderem zu künftigen Zahlungsströmen erstellt werden. Die Basis bilden historische Werte vergleichbarer Fonds, anhand derer unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten für die weiteren Zahlungsströme ermittelt werden. Im Ergebnis erhalten Kunden Wahrscheinlichkeitsverteilungen von zukünftigen Zahlungsströmen sowie gängigen Renditemaßen wie IRR oder TVPI. Die jeweiligen Daten und Simulationen, sowohl auf Einzelinvestitions- als auch auf Fondsebene, lassen sich in einem Online-Portal einsehen.

Sollte es dennoch zu Liquiditätsherausforderungen kommen, bietet die Bank Fondsinitiatoren kurzfristig Abhilfe über eine Brückenfinanzierung. Diese sorgt für die notwendige Finanzierungsstabilität sowie Investmentflexibilität für Private-Equity-Investoren. Fondsinitiatoren können eine Brückenfinanzierung direkt über die internen Serviceangebote und das hauseigene Kreditmanagement nutzen.

Meist stellen die Investoren dem Fonds das Kapital nicht direkt bereit, sondern geben zunächst nur eine vertragliche Kapitalzusage ab. Spannende kurzfristige Investmentgelegenheiten können daher schlimmstenfalls nicht wahrgenommen werden, wenn das Geld nicht rechtzeitig eingezahlt wird. In einem solchen Fall kann eine Brückenfinanzierung Abhilfe schaffen, in dem sie ausreichende und frei verfügbare Liquidität sicherstellt. Das gilt umso mehr in der Erwerbs- und Entwicklungsphase, in denen eine ausreichende und frei verfügbare Liquidität wesentlich ist.

Einen Vorteil bieten Brückenfinanzierungen speziell – aber nicht nur – für Fund-of-Funds-Strukturen, also sogenannte Private-Equity-Dachfonds. Bei ihnen lassen sich Kapitalabrufe besonders schwer planen und sie müssen häufig kurzfristig Kapitalabrufanforderungen der Zielfonds im Anlagevermögen bedienen. Diese können über eine kurzfristige Kreditlinie gebündelt werden. Der Verwaltungsaufwand für den Investor ist dabei so gering wie möglich und der Fondsinitiator beziehungsweise Manager profitiert von einer hohen Transaktionssicherheit. Darüber hinaus lassen sich Verbindlichkeiten wie Gebühren über einen längeren Zeitraum komfortabel vorfinanzieren und müssen erst im Fall eines späteren Kapitalabrufs ausgeglichen werden. Besichert werden Brückenfinanzierungen meist durch die Verpfändung von Kapitalzusagen der Anleger sowie der Fondsaktiva.

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*) Kai Schäfer, Head of Risk Management & Valuation bei IPConcept, einer Tochter der DZ PRIVATBANK