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Meinungsbeitrag: Kommunalkredite als interessante Assetklasse für institutionelle Investoren

Bei der Auswahl der Anlageform hat der Aspekt der Sicherheit nach wie vor Priorität, so das Ergebnis einer von Union Investment beauftragten Befragung institutioneller Investoren. Gleichzeitig sind Anleger gefordert, Renditen zu erzielen. Und dies in einem Zinsumfeld, das nur begrenzt auskömmliche Renditen zulässt. Um die entsprechenden Zielvorgaben zu erreichen, rücken somit neue Anlageformen in den Fokus, die bislang nur wenige Anleger aus dem Nichtbankenumfeld auf der Rechnung hatten: Ein Beispiel sind Kommunalkredite. Im Vergleich zu anderen Krediten bieten diese viele Eigenarten, die sie zu einer hochgradig interessanten und sicheren Assetklasse machen, über alle Fristigkeiten hinweg. Durch digitale Technologien werden sie einem breiten Kreis an Investoren zugänglich.

Andreas Franke

Im aktuellen Kapitalmarktumfeld stehen institutionelle Investoren, wie Versicherungen oder Pensionseinrichtungen, unter starkem Druck, positive Renditen zu erwirtschaften. Traditionelle Anlageklassen erzielen kaum noch ausreichende Rendite. Zudem sind sie durch die Bankenregulierung und andauernde Niedrigzinspolitik der Zentralbanken belastet.

Alternative Anlageformen rücken daher in den Fokus. Zunehmend gefragt sind Assetklassen, mit denen institutionelle Investoren unabhängig vom aktuellen Zinsniveau und den allgemeinen Entwicklungen an den Kapitalmärkten Renditen erwirtschaftet können. Trotz erhöhten Performancedruck bleibt Sicherheit einer der wichtigsten Aspekte der Kapitalanlage. Eine Möglichkeit attraktive Renditen mit hoher Sicherheit zu verbinden sind Kommunalkredite, die als Assetklasse zuletzt stark an Bedeutung gewonnen haben. So stoßen gerade kurz- bis mittelfristige Kommunalkredite aktuell als Alternative zu negativ verzinsten EZB-Einlagen auf großes Interesse.

Kommunalkredite als attraktive Assetklasse
Bei Kommunalkrediten handelt es sich um Kreditleistungen aller Fristigkeiten, die von Körperschaften des öffentlichen Rechts in Anspruch genommen werden. Dazu gehören auf der einen Seite Kassenkredite, die Kommunen zur kurzfristigen Liquiditätssicherung einsetzen, und auf der anderen Seite Investitionskredite zur Finanzierung langfristiger Projekte. Der Kreditmarkt in diesem Bereich umfasst – inklusive der Kommunalunternehmen – ein Volumen von rund 290 Mrd. Euro.

Grundsätzlich sind Kommunen attraktive Kreditnehmer für institutionelle Investoren. Zum einen sind die rund 13.000 deutschen Kommunen per Gesetz nicht insolvenzfähig. Zwar gibt es keinen gesetzlich formulierten gesamtstaatlichen Haftungsverbund in Deutschland, aber bei Betrachtung einzelner Gesetze und Richtlinien – beginnend vom Grundgesetz, Länderrecht sowie Kommunalverordnungen – erkennt man eine enge Verzahnung vom Staat bis hinunter zur Kommune. Dies findet zum anderen auch Berücksichtigung bei den Regulierungsvorschriften, die bisher keine Eigenkapitalhinterlegung für Kommunalkredite vorsehen. Zusätzlich kann ein gesetzlich bestehendes Kündigungsrecht (nach Ablauf von 10 Jahren nach Vollauszahlung des Darlehens) gemäß §489 BGB durch Kommunen ausgeschlossen werden. Gerade bei langen Zinsbindungen ist das ein stabilisierendes Element.

Online-Plattformen ermöglichen direkten Zugang zu Kreditnehmern
Über Online-Plattformen wie Loanboox können Investoren leicht Zugang zu einer Vielzahl öffentlich-rechtlicher Kreditnehmer erschließen. Nach der Registrierung als Kreditgeber, bei der ein bankähnlicher Onboarding-Prozess mit den gängigen Know-Your-Customer-Prozessen (KYC) zu durchlaufen ist, können Investoren aktiv nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen und Angebote für angefragte Finanzierungen stellen.

Zur Teilnahme an dem Markt bedarf es keiner Akquisitionsressource und somit zusätzlicher Personalkosten. Ein einheitlicher Qualitätsstandard erleichtert den Zugang für Kreditgeber, die bisher nicht in dem Segment tätig waren. Da dem Anleger auf der Plattform auch die für eine Kreditentscheidung relevanten Unterlagen zur Verfügung gestellt werden, kann eine Kreditentscheidung verhältnismäßig schnell getroffen werden. Kerndaten des Haushaltes sind aggregiert dargestellt, so dass sich eine zeitraubende Recherche nach veröffentlichten Zahlen erübrigt. Zusätzlich kann auf vergangene Angebote bzw. die jeweilige Vertragsdokumentation immer wieder zurückgegriffen werden. So haben Kreditgeber einen Überblick über geschlossene Vereinbarungen und Bedingungen. Die hohe Transparenz der Plattform von Loanboox ermöglicht nach einem Akkreditierungsprozess, der alle Sicherheitsstandards berücksichtigt, mit wenigen Klicks den erfolgreichen Abschluss einer Transaktion.

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*) Andreas Franke ist Geschäftsführer Loanboox Deutschland.