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Liquid Alternatives verzeichnen im 1. Halbjahr trotz positiver Performance weiterhin deutliche Abflüsse

Seit der scharfen Zinswende ziehen sich Anleger aus Hedgefonds-Strategien im UCITS-Mantel zurück. Die Mittelabflüsse im ersten Halbjahr haben sich im Vergleich zu 2022 beschleunigt und summieren sich per 30. Juni 2023 auf 19,4 Mrd. Euro.

Ralf Lochmüller

In einem insgesamt positiven Marktumfeld lag die Anlageklasse mit einer durchschnittlichen Performance von 1,96% vor unregulierten Hedgefonds, etwa gleichauf mit Anleihen und hinter Aktien. Mittelfristig bewähre sich die Anlageklasse angesichts niedriger Volatilität als stabilisierender Portfoliobaustein, so Lupus alpha in einem aktuellen Whitepaper.

Mit dem Rückzug des Investorenkapitals verstärkt sich damit der Trend, der sich schon seit 2022 abzeichnet: Bereits zum Halbjahr übersteigen die Abflüsse die Summe aus dem gesamten Vorjahr (-17,6 Mrd. Euro). Damit ist das Marktvolumen um 8% auf knapp 242 Mrd. Euro gesunken.

Wohin das abgezogene Kapital fließt, zeigt die Statistik der Deutschen Bundesbank: In ihrer aktuellen Mitteilung zur Geldvermögensbildung spricht sie von „historisch hohen Umschichtungen“ im ersten Quartal zugunsten festverzinslicher Kapitalanlagen und Anleihen. Offenbar beeinflusst die neue Zinswelt ebenso wie die konjunkturelle Unsicherheit das derzeitige Anlegerverhalten.

„Die gestiegenen Zinsen lassen Liquid Alternatives in den Augen vieler Investoren derzeit unattraktiver erscheinen“, sagt Ralf Lochmüller, Managing Partner und CEO von Lupus alpha. „Allerdings ist das institutionelle Volumen mit -4,3% nur halb so kräftig gesunken wie im untersuchten Gesamtsegment. Dies deutet darauf hin, dass bei institutionellen Investoren im Gegensatz zu Privatanlegern die Reallokation zulasten von regulierten Hedgefonds-Strategien bereits weitgehend abgeschlossen ist“, so Lochmüller.

Überdurchschnittliche Renditen mit sorgfältiger Manger-Selektion möglich
Bei einer durchschnittlichen Performance von 1,96% konnten Liquid Alternatives nicht mit den großen internationalen Aktienindizes mithalten. Ein genauerer Blick in die einzelnen Strategien und Fonds bestätigt laut Lupus alpha jedoch, dass Investoren mittels Selektion der besten Fonds überdurchschnittliche Renditen erreichen konnten. Erfahrungsgemäß ist die Renditespreizung zwischen den Fonds selbst innerhalb einzelner Strategien erheblich. So ließ sich mit der Strategie Alternative Long/Short Equity im Durchschnitt eine Rendite von 2,2% erzielen, die besten Fonds dieser Gruppe erreichten hingegen 20%. Eine sorgfältige Manager Selektion kann in diesem Markt zu sehr guten Anlageergebnissen führen.

Abb. 1: Performance 1. HJ 2023 – hinter Aktien und Anleihen, vor unregulierten Hedgefonds


Mittelfristig bewährt sich die Anlageklasse der Liquid Alternatives als diversifizierender Baustein, so Lupus alpha weiter. Die meisten Strategien überzeugen über fünf Jahre mit einer im Vergleich zu Aktien niedrigen Volatilität zwischen 5% und 15%. Dies gelingt sowohl den Fixed-Income- als auch den anderen Strategien. Gleichzeitig haben die Liquid Alternatives ihren Investoren oftmals schmerzhafte Drawdowns erspart. Über fünf Jahre konnten beinahe drei Viertel der Fonds trotz Corona-Krise und Ukraine-Krieg ihren Maximalverlust auf 20% begrenzen.

Ralf Lochmüller abschließend: „Diese stabilisierende Eigenschaften dringen im aktuellen Marktumfeld bei Investoren kaum durch, obwohl gerade 2022 gezeigt hat, dass Anleihen nicht per se mehr Sicherheit geben. Daher bieten alternative Anlagekonzepte, die mit den breiten Aktienmärkten gering korreliert sind, einen Weg zu langfristig stabileren Portfolios. Auch im neuen Zinsumfeld.“

Das Whitepaper zum Download enthält weitere Daten im Detail, inklusive einer Aufschlüsselung der Performance der einzelnen Strategien.