Der Spezialfondsmarkt ist mit einem insgesamt stabilen, aber verhaltenen Neugeschäft in das Jahr 2025 gestartet. Im ersten Quartal belief sich das Nettomittelaufkommen auf 12,8 Mrd. Euro. Damit wurde der Durchschnittswert der Jahresauftaktquartale seit 2021 (16,9 Mrd. Euro) nicht erreicht. Auch die Zuflüsse von frischer Liquidität in Höhe von 37,2 Mrd. Euro lagen unter dem längerfristigen Mittel.

Positiv hervorzuheben ist jedoch die gestiegene Relation zwischen frischer Liquidität und Nettomittelaufkommen: Mit knapp 35% verblieb im ersten Quartal ein vergleichsweise hoher Anteil des frischen Geldes netto in Spezialfondsmandaten. In den Vorquartalen lag dieser Wert häufig unter 30%.

„Auch wenn das Nettoneugeschäft unter dem langfristigen Durchschnitt liegt, stimmen uns die wesentlichen Parameter positiv“, so Clemens Schuerhoff, Vorstand bei Kommalpha. „Trotz zurückhaltender Allokationstätigkeit zeigt sich der Markt strukturell gefestigt.“

Im ersten Quartal 2025 verzeichneten sämtliche institutionellen Anlegergruppen per Saldo Nettomittelaufkommen in Spezialfonds. Versicherungen lagen mit 3,0 Mrd. Euro an der Spitze, gefolgt von Kreditinstituten (2,8 Mrd. Euro) und Altersvorsorgeeinrichtungen (2,3 Mrd. Euro). Sozialversicherungen & kirchliche und öffentliche Zusatzversorgungseinrichtungen sowie private Organisationen ohne Erwerbszweck investierten jeweils knapp 2 Mrd. Euro netto. Auch Corporates und sonstige Investoren trugen mit moderaten Volumina zum positiven Gesamtbild bei.

„Bemerkenswert ist, dass insbesondere Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen – zuletzt zurückhaltend im Neugeschäft – im ersten Quartal wieder positive Impulse setzten“, kommentiert Schuerhoff.

Gemischte Wertpapierspezialfonds erreichten mit 6,9 Mrd. Euro das höchste Nettomittelaufkommen aller Fondskategorien. Rentenspezialfonds lagen bei 4,3 Mrd. Euro, blieben jedoch hinter dem Vorjahreswert zurück - unter anderem bedingt durch die gestiegene Attraktivität direkter Anleiheinvestments. Dachspezialfonds und Immobilienspezialfonds entwickelten sich mit jeweils 1,3 Mrd. Euro solide und nahezu auf Vorjahresniveau. Aktienspezialfonds verzeichneten mit 144 Mio. Euro moderate Abflüsse. Ein Rückgang um 1,4 Mrd. Euro lässt sich bei sonstigen Fonds feststellen.

Fazit
Das erste Quartal 2025 war geprägt von einem verhaltenen, aber geordneten Neugeschäft im Spezialfondsmarkt. Trotz unterdurchschnittlicher Cash-flows bleibt die Entwicklung stabil. Die hohe Brutto-Netto-Relation sowie die Beteiligung aller Investorengruppen am positiven Nettoneugeschäft deuten auf ein robustes Marktumfeld hin.

Das Beratungsunternehmen Kommalpha hat mit der Publikation „Spezialfondsmarkt Quarterly" ein Format entwickelt, welches die Netto und Bruttocashflows sowie ausgewählte Strukturmerkmale des deutschen Spezialfondsmarktes pro Quartal tiefgehend analysiert. Dies erfolgt auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank. Die frisch veröffentlichte Ausgabe 19 basiert auf dem Datenstichtag 31. März 2025.