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Kommalpha Analyse: Versicherungen mit fulminanten Spezialfonds-Cashflows im ersten Quartal 2022

Versicherungen sind nach einer Analyse des Beratungsunternehmens Kommalpha mit 9 Mrd. Euro Nettomittelaufkommen in Spezialfonds Spitzenreiter im ersten Quartal, obwohl sie im März mit 661 Mio. Euro sogar Nettomittelabflüsse aufweisen. Die Netto-Cashflows von Versicherungen in Spezialfonds bleiben somit volatil.

Clemens Schuerhoff

Anders bei Altersvorsorgeeinrichtungen, die insgesamt 6,3 Mrd. Euro netto in Spezialfonds dotierten, bei relativ gleichem Niveau der ersten drei Monate des Jahres 2022. Kreditinstitute belegen Platz drei beim Nettomittelaufkommen des ersten Quartals mit 5 Mrd. Euro, gefolgt von nicht finanziellen Kapitalgesellschaften (Corporates) mit 4,9 Mrd. Euro. Private Organisationen ohne Erwerbszweck finden sich mit einem Nettomittelaufkommen von 3,8 Mrd. Euro im ersten Quartal auf Rang vier wieder, gefolgt von Sozialversicherungen und öffentlichen/kirchlichen Zusatzversorgungseinrichtungen mit 1,6 Mrd. Euro.

Hinsichtlich des Nettomittelaufkommens sticht ins Auge, dass Versicherungen im ersten Quartal 2022 deutlich mehr netto in Spezialfonds dotiert haben als im ersten Quartal 2021, in dem sogar Nettomittelabflüsse in Höhe von 1,7 Mrd. Euro zu verzeichnen waren. Somit liegt das Nettomittelaufkommen von Versicherungen im ersten Quartal 2022 rund 10,8 Mrd. Euro über dem Vergleichswert aus 2021. Dieser fulminante Jahresauftakt des Spezialfondsgeschäftes von Versicherungen ist extrem bemerkenswert, zumal dieses Ergebnis ausschließlich im Januar und Februar 2022 erzielt wurde.

Sozialversicherungen & öffentliche/kirchliche Zusatzversorgungseinrichtungen liegen per Ende März 2022 ebenfalls über ihrem Vergleichswert aus 2021. Sie übertreffen ihn um knapp 1,2 Mrd. Euro. Kreditinstitute und Corporates liegen relativ genau auf ihren jeweiligen Ergebnissen des Vorjahres. Einzig private Organisationen ohne Erwerbszweck und Altersvorsorgeeinrichtungen können in Sachen Nettomittelaufkommen das Niveau des ersten Quartals 2021 nicht erreichen. Erstgenannte liegen per Ende des ersten Quartals 2022 rund 1,9 Mrd. Euro unter ihrem Vergleichswert, Altersvorsorgeeinrichtungen sogar 3,8 Mrd. Euro. Das ist insofern überraschend, als es sich bei diesen beiden Investorensegmenten um diejenigen mit dem höchsten Nettomittelaufkommen im Jahr 2021 handelt.

Bei der Dotierung von frischer Liquidität in Spezialfonds liegen ebenfalls Versicherungen im ersten Quartal 2022 vorn. Die für sie administrierten Spezialfonds weisen frische Mittelzuflüsse in Höhe von 23,7 Mrd. Euro auf, die sich relativ gleich auf die ersten drei Monate des Jahres 2022 verteilen. Mit Blick auf das negative Nettomittelaufkommen im März lässt sich in diesem Monat eine extrem hohe Umschlagshäufigkeit von Spezialfondsanteilen bei Versicherungen feststellen. Trotz frisch dotierter 9,1 Mrd. Euro sind netto 661 Mio. Euro abgezogen worden. Das ist in Summe ein sehr hoher Liquiditätsentzug von Versicherungen im März.

„Für Versicherungen als größte Investorengruppe im deutschen Spezialfondsgeschäft lassen sich seit geraumer Zeit solche extremen Muster hinsichtlich der Cashflows beobachten“, stellt Clemens Schuerhoff, Vorstand der Kommalpha AG, fest.

Auf Ebene der Spezialfondskategorien sind gemischte Wertpapierspezialfonds weiterhin ganz vorn in der Gunst institutioneller Anleger. Sie sammelten 12 Mrd. Euro netto im ersten Quartal mit einem herausragenden Februar ein. Rentenspezialfonds befinden sich beim Nettomittelaufkommen des ersten Quartals auf Rang zwei, obwohl sie im März mit 3 Mio. Euro so gut wie keine Mittel netto einsammelten. In Summe kommen sie trotzdem auf respektable 6,7 Mrd. Euro und das, obwohl die Zinswende noch nicht wirklich da ist und die Einstandsrenditen immer noch auf relativ niedrigem Niveau sind. Aktienspezialfonds sammelten im ersten Quartal 4,5 Mrd. Euro ein, die sich auf die Monate Januar, Februar und März ziemlich gleich verteilen.

Hinweis bzw. Link: Das Beratungsunternehmen Kommalpha hat mit der Publikation „Spezialfondsmarkt Quarterly“ ein Format entwickelt, welches die Netto- und Bruttocashflows sowie ausgewählte Strukturmerkmale des deutschen Spezialfondsmarktes pro Quartal tiefgehend analysiert. Dies erfolgt auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank. Die frisch veröffentlichte Ausgabe 7 basiert auf dem Datenstichtag 31. März 2022 und beinhaltet neben den skizzierten Sachverhalten zusätzlich eine Liquiditätsanalyse des Spezialfondsmarktes auf Ebene der größten Investorenkategorien in den letzten 10 Jahren. Alle Ausgaben sind kostenfrei auf www.kommalpha.com erhältlich und werden von BNP Paribas Securities Services, DZ Bank, HSBC Deutschland und Société Générale Securities Services unterstützt und begleitet.