IPE Institutional Investment: Frau Fürpaß-Peter, wie sehen Sie aktuell den Umgang der Investoren mit dem Thema Inflation?
Fürpaß-Peter: Wir haben bereits im letzten Jahr wieder verstärkte Aktivitäten von Seiten der Investoren gesehen. Die Nachfrage nach klassischen inflationsindexierten Anleihen und entsprechenden ETFs ist in den vergangenen Monaten gestiegen. Seit der Erholung des Ölpreises ist klar zu erkennen, dass die Anleger dem Thema noch mehr Aufmerksamkeit schenken.

IPE Institutional Investment: Sehen Sie einzelne Investorengruppen, die sich dem Thema stärker widmen?
Fürpaß-Peter: Nein, es handelt sich vielmehr um einen breit gestützten Trend, sowohl unter großen institutionellen Adressen als auch im Private Banking. Inflationsgeschützte Strategien sind dabei nicht nur ein Absicherungsthema, sondern werden oftmals auch auf Grundlage eines klaren Investmentviews genutzt.

IPE Institutional Investment: In wie weit sehen Sie die Sorgen, dass der von der US-Fed begonnene Zinserhöhungszyklus global für höhere Zinsen und damit für entsprechende Kursverluste bei den tendenziell lang laufenden Linkers sorgt?
Fürpaß-Peter: Die Gefahr ist zumindest nicht von der Hand zu weisen. Sie war auch der Hauptgrund für die Entwicklung und den Start unserer beiden ETFs, mit denen Anleger an steigenden Inflationserwartungen partizipieren können, ohne dabei Zinsänderungsrisiken fürchten zu müssen.

IPE Institutional Investment: Wie sieht das Konzept aus?
Fürpaß-Peter: Mit dem Lyxor USD 10y Inflation Breakeven UCITSs bzw. dem Lyxor EUR 2-10y Inflation Breakeven UCTITS setzt man als Anleger auf eine Strategie, die sowohl eine Long-Position in klassische Linkers sowie eine Short-Position in klassische Staatsanleihen mit gleicher Laufzeit aufbaut. Ziel ist es, auf diese Weise die reine Inflationserwartung als Differenz zwischen der Rendite klassischer Staatsanleihen und der Rendite von inflationsgeschützten Staatsanleihen zu isolieren.

IPE Institutional Investment: Welche Märkte werden im europäischen ETF abgebildet?
Fürpaß-Peter: Wir konzentrieren uns hier rein auf die Märkte Deutschland und Frankreich um nicht auch Kreditrisiken aus den Peripherieländern abzubilden.

IPE Institutional Investment: Was wird derzeit stärker nachgefragt, die US-Variante oder die europäische?
Fürpaß-Peter: Ganz klar der ETF auf die US-Inflationserwartung. Man sieht hier einfach, dass durch den bereits erfolgten ersten Zinsschritt der Feb deutlich mehr Sorgen über weitere Zinssteigerungen an den Rentenmärkten und auch zur Inflationserwartung bestehen.

IPE Institutional Investment: Könnten Sie sich auch eine UK-Variante vorstellen?
Fürpaß-Peter: Grundsätzlich ja, gerade durch den beschlossenen „Brexit“ und die Abwertung des GBP könnte Inflation hier durchaus schnell ein Thema werden. Derzeit gibt es aber keine konkreten Planungen.

IPE Institutional Investment: Besten Dank für diese Einblicke.