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Institutionelle setzen beim Thema ESG auf ETFs

Mehr als die Hälfte der institutionellen Investoren (55%) gehen davon aus, dass sie ihre ESG-Investments in den nächsten fünf Jahren mehrheitlich mit Hilfe von passiven Produkten wie Exchange Traded Funds (ETFs) umsetzen werden, so das Ergebnis einer neuen Invesco-Studie.

Gary Buxton

Institutionelle Investoren mit ESG-Anlagen in ihren Portfolios gaben demnach an, dass im Schnitt ein Fünftel (21%) dieser Anlagewerte in passiven Produkten wie ETFs gehalten werden. Knapp die Hälfte (45%) dieser Investoren wollen in den nächsten zwei Jahren mehr Geld in ESG-ETFs investieren. Nur 5% beabsichtigen, den Anteil ihrer passiven Investments zu reduzieren.

Der Studie zufolge sind zudem mehr als zwei Drittel (68%) der institutionellen Investoren überzeugt, dass die Covid-19-Pandemie die Entwicklung und Verbreitung von ESG-Anlagen in den nächsten zwei Jahren nochmals beschleunigen wird. Nur 4% glauben dies nicht.

Wie separate Invesco-Analysen der Daten zu den Investmentflows in der Region EMEA zeigen, haben ETFs, die ESG-Kriterien berücksichtigen, in den letzten fünf Jahren ein starkes Wachstum verzeichnet – von Juni 2015 bis Ende Juni 2020 ist das in diesen Produkten verwaltete Vermögen von 4 Mrd. US-Dollar auf ca. 48 Mrd. US-Dollar angestiegen – was einem Anteil von rund 5% am gesamten verwalteten Vermögen in Europa entspricht.

Wie stark die ESG-Fokussierung der Marktteilnehmer ist, zeigte sich in der Tatsache, dass ESG-Aktienprodukte in der ersten Jahreshälfte 2020 Nettozuflüsse von 11,5 Mrd. US-Dollar verzeichneten, während aus den restlichen Aktien-ETFs insgesamt Gelder abgezogen wurden. Im Vergleich dazu flossen nur rund 7% der 19 Mrd. US-Dollar an Nettozuflüssen in Anleihen-ETFs im ersten Halbjahr in Fonds, die ESG-Kriterien berücksichtigen.

Von den befragten institutionellen Investoren glauben ferner 51%, dass die Zuflüsse in ESG-ETFs in den nächsten zwölf Monaten mehrheitlich auf Aktien-ETFs mit ESG-Fokus entfallen werden; ein Viertel (24%) der Befragten ist der Ansicht, dass Anleihen-ESG-ETFs den größten Anteil der neuen Anlagegelder anziehen werden. Anleihen-ETFs mit ESG-Fokus sind ein relativ neues, aber wachsendes Segment des ETF-Marktes. Aktuell gibt es in Europa nur 36 derartige Fonds – das ist weniger als ein Drittel der Aktien-ESG-ETFs.

Gary Buxton, Head of EMEA ETFs and Indexed Strategies bei Invesco, erklärt: „Für die wachsende Zahl der Investoren, die in Fonds mit ESG-Ansatz anlegen möchten, ist klar, dass ETFs hierfür zunehmend wichtig werden. Investoren schätzen ETFs häufig vor allem als kostengünstiges und einfaches Anlageprodukt. Wie wir aber in diesem Jahr bislang gesehen haben, lassen sich mit ESG-ETFs auch Performanceziele erreichen.“

Wie die Invesco-Studie zeigt, glauben 60% der institutionellen Investoren, dass ETFs mit ESG-Fokus selbst in einem normalen Marktumfeld Potenzial für eine bessere Performance im Vergleich zu anderen ETFs ohne ESG-Schwerpunkt bieten. Nur 4% rechnen nicht mit einer Überrendite von ESG-ETFs; 36% sehen keinen Zusammenhang zwischen ESG und der relativen Wertentwicklung.

Buxton abschließend: „Das Angebot an ESG-ETFs wird immer größer. Dadurch erhalten Investoren Zugang zu hervorragenden, kostengünstigen und liquiden Anlageinstrumenten, um das ihren individuellen Bedürfnissen und Präferenzen entsprechende ESG-Engagement umzusetzen. Beispielsweise können sie Unternehmen aus bestimmten Branchen oder mit einem schlechten ESG-Profil ausschließen; alternativ können sie aber auch gezielt in Unternehmen investieren, die bei bestimmten ESG-Themen führend in ihrer Branche sind.“