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ZIA sagt „Trendbruch“ bei Kaufpreisen bei Wohnimmobilien in Top-Städten voraus

Der Immobilienausschuss warnt vor dem Einsatz von finanzpolitischen Instrumenten zur Preissteuerung.

 

Durch rückläufige Zuwanderung in großen Städten, sowie ein langsam steigendes Wohnangebot sei „in Berlin und München und möglicherweise auch in Hamburg mit nicht weiter steigenden Neuvertragsmieten zu rechnen“.

Das stellte der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA) in seinem Frühjahrsgutachten fest, das gestern präsentiert wurde.

Das Gutachten umfasst diverse Sektoren wie Logistik, Hotel, Büro, Einzelhandel und Wohnen.

Für diesen letztgenannten Bereich sagen die Studienautoren einen „Trendbruch bei den Kaufpreisen“ voraus, der in „Berlin sicherlich“, in „München wahrscheinlich“ und in „Hamburg und Frankfurt möglicherweise“ stattfinden wird.

Die Begründung: „Die aktuellen Kaufpreise lassen sich, trotz der niedrigen Zinsen, nur mit weiter steigenden Mieterträgen rechtfertigen. Schon eine Stagnation der Mieten wird daher auf die Kaufpreise zurückwirken.“

In den anderen Sektoren rechnet der ZIA eher mit weiterhin hoher Nachfrage und damit einhergehenden steigenden Preisen.

Als Kostentreiber und hemmenden Faktor bei der Immobilienentwicklung nennt der ZIA die Zunahme von Regularien.

So werden klimaschutzpolitische Auflagen genannt, „die konstant verschärft werden“. „In einzelnen Gebäudetypen sind die neuesten Vorschläge der Politik zur vermeintlichen Verbesserung der Ökobilanz im Gebäudesektor schon gar nicht mehr umsetzbar.

Die Politik sollte gemeinsam mit der Branche Ziele definieren“, hielt Andreas Mattner, Präsident des ZIA, in einer Pressemitteilung zur Übergabe des Berichts an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Gunther Adler, fest.

Darüber hinaus stellte Prof. Dr. Lars Feld von der Universität Freiburg für die Studie fest, dass „die Angebotsseite der Immobilienwirtschaft durch zahlreiche Regulierungen betroffen ist, welche die Herstellungskosten des Wohnungsbaus in die Höhe treiben“.

Er betonte außerdem, dass die „Indikatoren des Immobilienmarkts gegenwärtig auf keine Gefahren für das Finanzsystem als Ganzes hinweisen“.

Deshalb äußerte er sich kritisch gegenüber dem Einsatz finanzpolitischer Instrumente wie der im März 2016 eingeführten Wohnimmobilienkreditrichtlinie und möglichen „staatlichen Markteingriffen“.

Prof. Dr. Harald Simons, Mitglied des Vorstands bei empirica, bestätigt zwar bundesweit eine „eine leichte Preisübertreibung von nominal etwa 16%“, diese lasse sich aber „leicht durch Qualitätssteigerungen und vor allem das niedrige Zinsniveau rechtfertigen“.