Foundation | Welcome

Menu


Wiener Immobilienmarkt: Die Stadt wächst – bietet bei Wohninvestments allerdings kaum Platz für institutionelle Anleger

Die Wohnungsnachfrage in der österreichischen Bundeshauptstadt übertrifft das Angebot massiv.

Selten sei der Wiener Wohnungsmarkt „so spannend“ gewesen als in diesem Jahr, berichtete Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter EHL Immobilien, gestern bei einer Pressekonferenz in Wien.

Grund sei das „Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage“, das so groß sei wie kaum in den letzten Jahrzehnten.

Allerdings gelte diese „Spannung“ derzeit nicht für institutionelle Anleger – weder aus dem Inland noch dem Ausland, bestätigte Daniel Riedl, Geschäftsführer der BUWOG, gegenüber unserer Redaktion, nach der Veranstaltung.

„Ausländische institutionelle Investoren werden durch niedrige Renditen und das geringe Angebot abgeschreckt“, so Riedl.

Insbesondere aus letzterem Grund kämen auch „kaum institutionelle Produkte im Wohnbereich für Wien auf den Markt“, obwohl die Firmen „in diesem Segment gerne wachsen würden“.

Bei Altbaubeständen bestehe vor allem das Problem der komplexen Bestimmung der Höhe des Mietzinses“, erläuterte Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien Management.

In Österreich würden vor allem „Versicherer und Privatstiftungen, die langfristig denken und statt hohen Ausschüttungen lieber langfristige Erträge erwarten“, in Wohnimmobilien investieren.

Allgemein sei es derzeit in Wien „sehr schwierig Bestandsimmobilien zu kaufen“, so Riedl. Deshalb habe sich die BUWOG vor allem auf die Projektentwicklung fokussiert, die im „derzeitigen Marktumfeld viel Sinn macht“.

Im Moment sehen sowohl EHL als auch BUWOG eine „Angebotslücke in Wien, die immer größer wird“. Anstatt der prognostizierten 30.000 Zuwanderer (ohne Flüchtlingsstrom) kommen in Wien derzeit eher 40.000 neue Einwohner jährlich dazu.

Den fehlenden Wohnraum beziffert Andreas Holler, Geschäftsführer der BUWOG, derzeit mit rund 11.000 bis 15.000 Wohneinheiten.

Das größte Problem seien Grundstückspekulanten, die ihre Baugründe nicht zur Bebauung freigeben.

Bis 2023 wird Wien die 2-Millionen-Einwohner-Grenze überschritten haben.