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BrickVest-Studie zu Immobilieninvestments: Deutsche Institutionelle brechen den internationalen Trend

Steigende Risikoneigung und weniger Deutschland-Fokus bei deutschen Anlegern zu verzeichnen.

Deutsche Investoren folgen nur in einem Aspekt dem internationalen Trend: Sie zeigen weniger Interesse an Sekundärstädten als im ersten Quartal des vergangenen Jahres.

Das zeigt die neueste Ausgabe der regelmäßigen Analyse, die BrickVest mit Daten von 4.000 internationalen institutionellen Gewerbeimmobilieninvestoren durchführt.

Am deutlichsten zeigte sich dabei, dass Deutsche Investoren – ganz gegen den Trend – mehr Risikofreudigkeit zeigen als noch Vorjahr.

Während das Risikobarometer für Investoren aus Frankreich, Großbritannien und den USA deutlich nach unten zeigt, nehmen deutsche Investoren mehr Risiko.

„In Deutschland hat die starke, von hohen Kapitalzuflüssen getriebene Nachfrage der vergangenen Jahre die Anfangsrenditen deutlich zurückgehen lassen. Dies trifft insbesondere auf das Core-Segment zu, was das zunehmende Ausweichen deutscher Investoren in Segmente mit ausgeprägtem Chancen-Risiken-Profil erklären kann“, erläutert dazu Thomas Schneider, CEO von BrickVest, in einer Aussendung.

Diese neuen Investitionsmöglichkeiten werden von deutschen institutionellen Anlegern auch weniger oft im eigenen Land gesucht: Laut dem BrickVest-Barometer blieb bei Investoren aus anderen Ländern das Interesse an Immobilien in Deutschland gleich, während es unter heimischen Anlegern fiel.

Unterschiedlich sind auch die Ziele, die mit den Neuinvestitionen erreicht werden sollen: Für deutsche Investoren ist das Kapitalwachstum weniger wichtig geworden als noch 2017, während Gewinn, Steueroptimierung und zu einem kleinen Teil auch Liquidität eine größere Rolle spielen.

Bei den Investoren aus den anderen Ländern hat sich nur das Interesse an der Steueroptimierung verringert. Das Ziel, das Kapital zu steigern, ist wichtiger geworden und ist jetzt für alle Investoren in etwa gleich bedeutend.

Schneider würde sogar sagen, dass „insgesamt Deutschland seine Funktion als ‚safe hafen’ in einem unruhigen Umfeld immer mehr zu verlieren scheint.“

Allerdings muss man auch das Niveau betrachten von dem solche Entwicklungen ausgehen. So errechnete CBRE für das erste Quartal am deutschen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien einen Transaktionsumsatz von rund 12,1 Mrd. Euro. „Damit lag das Investmentvolumen zwar marginal unter dem Rekordergebnis des Vorjahres (minus 1%), jedoch wurde der zehnjährige Durchschnitt der ersten Quartale um knapp 70% deutlich übertroffen”, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Internationale Anleger machten dabei rund 45% des gesamten Volumens aus, was in etwa dem Anteil im ersten Quartal 2017 entspricht. Allerdings haben sie ihr Engagement in Regional- und B-Städten in Deutschland erhöht.

Dazu erläuterte Georg Fichtinger, Head of Investment Properties, CBRE Österreich: „Im Gegensatz zu europäischen Anlegern, investieren Nordamerikaner und Asiaten einen größeren Teil ihres Volumens außerhalb der Topstandorte – auch verstärkt im Rahmen bundesweiter Portfolios“.