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Jahrestrends 2019: Weniger Risiko und Vorsicht bei Forward Deals

Die Immobilienbarometer von EY Real Estate und BrickVest zeigen beide eine gedämpfte Stimmung.

Deutschland wird als Standort für Immobilieninvestitionen nicht mehr ganz so attraktiv gesehen, wie noch im vergangenen Jahr.

Im jüngsten „Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2019“ von EY Real Estate wird der Markt nur mehr von 42% der Befragten als „sehr attraktiv“ angesehen – im Vergleich zu knapp über 50% im Jahr davor.

Insgesamt sei der deutsche Markt aber noch „attraktiv“, dieser Aussage stimmten 92% der 300 deutschen Umfrageteilnehmer zu.

Als Bremsfaktoren werden vor allem neue gesetzliche Rahmenbedingungen (wie etwa die Mietrechtsdebatte) und ein möglicher Zinsanstieg gesehen, der bereits über 60% der Befragten Sorge bereitet.

Steigende Baukosten könnten vor allem zu einem Rückgang bei den derzeit boomenden „Forward Deals“ führen. Dies wegen des steigenden Kostenrisikos, so ein Studienergebnis.

Ein befragter Marktteilnehmer hielt allerdings fest: „Das Kostenrisiko bei Forward Deals ist nicht zu unterschätzen. Andererseits ermöglichen es gerade teilweise nur diese, attraktive Immobilien-Investments frühzeitig zu
erträglichen‘ Kaufpreisen/Renditen zu sichern, weshalb deren Bedeutung noch mehr zunehmen wird.“

Insgesamt warnten etliche Teilnehmer vor übereilten Investitionen im „late cycle“ bzw. einem sich verlangsamenden Markt.

Einige Investoren gaben ferner an, verstärkt auf Bestandsanlagen setzen zu wollen. Andere glauben, dass die Optimierung des eigenen Portfolio zwar ein Teil der Lösung ist, aber bei weitem noch nicht genug, um Druck aus dem Markt zu nehmen.

Viele Anleger weiten auch den Blick nach außen. Laut dem EY-Barometer sehen sich bereits 91% der Umfrageteilnehmer Immobilien im pan-europäischen Ausland an.

Wie eine separat durchgeführte Umfrage von BrickVest zeigt, konzentrieren sich 41% deutscher institutioneller Investoren allerdings weiterhin auf das Inland.

Zum Zweck der Diversifikation werden weiterhin die USA – und zwar stärker als in den Vorjahren – und Großbritannien, allerdings weniger als zuvor, in Betracht gezogen. Steigendes Interesse – mit 17% doppelt so viel wie im Vorjahr – verzeichnete BrickVest in Frankreich.

Insgesamt seien deutsche institutionelle Anleger viel weniger bereit Risiken zu nehmen: Während, wie im Vorjahr, rund ein Drittel auf LowRisk-Strategien setzen, wollen nur mehr 15% höhere Risiken nehmen. 2018 waren es noch 44%. Gegengleich stieg der Anteil jener mit einem moderaten Risikoprofil von 27% auf 58%.