Foundation | Welcome

Menu


KlimaGut: Nachhaltige Immobilieninvestitionen brauchen „Entwicklungshilfe“

Ein neuer Leitfaden für ethisch-nachhaltige Immobilieninvestments zeigt die Schwächen bestehender Labels auf und definiert Kriterienkatalog.

In einer Detailanalyse der unzähligen nachhaltigen Immobilienzertifikate, die in Deutschland zum Einsatz kommen, wurden nun 49 Kriterien herausgearbeitet.

Diese werden zum Teil in einzelnen Zertifikaten berücksichtigt, zum Teil „gibt es noch eine Reihe von blinden Flecken und Bereichen bei der Bewertung, Entwicklung und Ausrichtung nachhaltiger Immobilien“.

Das ist ein Fazit aus dem Ende letzter Woche in Frankfurt präsentierten „Leitfaden für ethisch-nachhaltige Immobilieninvestments. Ein Überblick zu Kriterien und Bewertungsinstrumenten“ (<link http: www.cric-online.org images cric immobilienleitfaden_cric_klimagut_maerz_2018.pdf>Hier zum Download).

Er wurde vom gemeinnützigen Verein für nachhaltige Geldanlage, dem Corporate Responsibility Interface Center (CRIC) e. V., gemeinsam mit der in Berlin ansässigen KlimaGut Immobilien AG, Teil der österreichischen fair-finance Unternehmensgruppe, ausgearbeitet.

„Keines der in diesem Leitfaden untersuchten Bewertungsinstrumente beinhaltet alle 49 Kriterien und diejenigen Bereiche, die abgebildet sind, werden häufig nicht in einem umfassenden Sinne operationalisiert“, so das Fazit des Berichtes.

Der erstellte Kriterienkatalog hat die nachhaltig-ethischen Anforderungen auf die diversen Bauphasen abgestimmt und für jede Phase individuelle Kriterien identifiziert.

Besonders auffallend ist dabei, dass vor allem der soziale Aspekt oft noch unbeachtet bleibt, erläutert Fabian Tacke, Initiator und Vorstand der KlimaGut Immobilien AG:

„Während mit Blick auf einige Nachhaltigkeitsaspekte, etwa Energieeffizienz, bereits relativ ausgefeilte und erprobte Instrumente und Methoden für Immobilien zur Verfügung stehen, ist bei anderen Themen, etwa Gemeinwohlorientierung und Sozialverträglichkeit oder Boden- und Flächeneffizienz, noch Entwicklungsarbeit zu leisten.

Der Leitfaden versteht sich dabei nicht als fertiger Ratgeber, sondern als Ausgangspunkt für weitere Diskussionen und Feedback. Seine Tauglichkeit müsse „für die Praxis von Investierenden evaluiert und in einem zweiten Schritt auf Basis der Rückmeldungen weiter verbessert“ werden.

David Reusch, Vorstandsvorsitzender des CRIC, betont die Bedeutung, die Immobilien für nachhaltige Investmentansätze haben: „Diese Assetklasse birgt ein großes Potenzial für Investierende, die nicht nur verantwortungsvoll handeln, sondern über ihre Anlageentscheidungen auch gezielt Nachhaltigkeit fördern wollen.“