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INTREAL glaubt an Anbietervielfalt bei KVGen im Immobiliensektor

Dies allerdings oft ohne eigenen Backoffice-Bereich. Hier soll die Konsolidierung Einzug halten.

Michael Schneider

Die viel vorausgesagte Konsolidierung im Bereich der Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGen) auf einige wenige große Anbieter, wird von INTREAL angezweifelt.

„Es wird weiterhin viele KVGen geben und die meisten, die es bereits sind, wollen es bleiben“, zeigte sich Michael Schneider, Geschäftsführer der INTREAL im Gespräch mit IPE Institutional Investment überzeugt.

Er erläuterte, dass eine KVG-Lizenz für viele Anbieter auch „eine Frage des Marketings und des Images“ sei.

Erst letzte Woche hat die Lloyd Fonds AG mit Sitz in Hamburg angekündigt, eine eigene KVG schaffen zu wollen.

Wo Schneider allerdings eine Konsolidierung sieht, ist der Backoffice-Bereich: „Viele KVGen oder Firmen, die eine Lizenz beantragen wollen, fragen sich jetzt schon, ob sie sich die Verwaltungskosten noch leisten können, wenn der Immobilientransaktionsmarkt abebbt“, so Schneider.

„Deshalb werden auch schon KVGen aufgesetzt, die die Verwaltung von Anfang an ausgelagert haben.“

Diesem Umstand verdankt es die INTREAL, die vor allem als Service-KVG fungiert, dass sie sich – am administrierten Vermögen gemessen – mittlerweile unter den größten fünf Kapitalverwaltungsgesellschaften des Landes befindet.

Neben der Übernahme des Backoffice-Bereiches für KVGen wächst die INTREAL auch durch das Partnerfondsgeschäft.

„Wir können schnell und effizient einzelne Fonds spezialisierter Manager über unsere Service-KVG anbinden, um den Investoren ein größeres Produktangebot liefern zu können“, erläuterte Schneider.

Denn ein Problem der großen Immobilien-KVG sei die „mangelnde Flexibilität und die Fokussierung auf ein oder wenige Themen“.

Gerade in Zeiten, wo „kein ungebremstes Wachstum“ im Spezialfondsmarkt mehr zu erwarten ist, sei das schwierig, wie Schneider betont.

„Immobilienfonds brauchen Immobilien, in die sie investieren können, und hier kann es in einzelnen Marktsegmenten auch zu Engpässen kommen.“

Um diesen auszuweichen, geht die Diversifikation im Immobiliensektor weiter – „über das gesamte Spektrum“, wie Schneider bestätigte. Darunter finden sich Themen wie Parkhaus, Wohnen, Light Industrial und Einzelhandel in neuer, kleinteiligerer Struktur.

„Beim Einzelhandel sieht man deutlich den Unterschied zwischen Segmenten, die vom Online-Handel stark beeinflusst sind und z.B. den Lebensmitteldiscountern, die weiterhin nachgefragt werden“, so Schneider.

Gerade das Thema Online-Handel treibe aber auch die Nachfrage nach Logistik-Immobilien, die mittlerweile ebenfalls in sich selbst diversifiziert sind – von der großen Lagerhalle bis zu kleinen, innerstädtischen Last-Mile-Verteilzentren.

Apropos Digitalisierung: Gerade im IT-Bereich sieht INTREAL den größten Aufholbedarf bei vielen KVGen. „Mit der zunehmenden Digitalisierung und damit einhergehenden Datensammlungen kann auch im Immobilienbereich eine größere Standardisierung erfolgen“, meint Schneider.

„Allerdings wird – anders als im Wertpapierbereich – der ‚Faktor Mensch’ und damit die Nachfrage nach Spezialisten immer hoch bleiben.“