Foundation | Welcome

Menu


Die große Immobilien-Preisfrage – Analysten uneinig

Klare Unklarheit besteht bei den Marktbeobachtern und Analysten beim Thema Immobilienpreise: Die Commerzbank sagt, die Häuserpreise seien zu hoch, für Catella ist Wohnen Deutschland interessant, Ernst & Young berichtet über unterschätzte politische Risiken und empirica sieht klar „keine Blase“.

Die jüngste Einschätzung der Bundesbank zu Immobilienpreisen hat in der Branche höchst unterschiedlichste Untersuchungen und Reaktionen ausgelöst.

Die Bundesbank hatte im Februar gewarnt, dass die Preise für Wohnungen in den deutschen Metropolen und deren Umland bedenkliche Niveaus angenommen hätten, mit „Übertreibungen“ von 15% und mehr.

Begründet hatte man diese Annahme mit dem deutlich gestiegenen Kreditvolumen.

Doch obwohl empirica in <link http: www.empirica-institut.de fileadmin redaktion publikationen_referenzen pdfs blasenindex__q42016.pdf>seinem „Blasenindex“ für das 4. Quartal 2016 einen weiteren Anstieg verzeichnet, geht das Beratungsunternehmen mit der Meinung der Bundesbank nicht konform:

„Dennoch existiert derzeit bundesweit keine klassische Preisblase: Es gibt kein Überangebot und das Kreditvolumen ist gemessen am BIP nicht aufgebläht. Entsprechend stagnieren die Einzelindizes „Fertigstellungen“ (-0,01) und „Baukredite“ (+0,01).”

Der Index werde vor allem durch die Einzelindizes „Preis-Einkommen“ (+0,07) und „Vervielfältiger“ (+0,06) kräftig angetrieben.

Unter anderem ist es dieser Anstieg bei Vervielfältigern, der das schwedische Immobilienunternehmen Catella am deutschen Wohnungsmarkt ein „weitgehend positives“ Bild zeichnen lässt:

„Die Nachfrage übersteigt noch immer das Angebot, Preiseffekte ergeben sich aus dieser Knappheit, aus Steigerungen im Grundpreis und die steigenden Anforderungen der Mieter“, so die schwedischen Analysten.

Die jüngste <link http: www.catella.com en catella-group newsroom research catella-residential-map---germany-march-2017>Wohn-Karte Deutschland, die das Immobilienunternehmen nun auf Englisch veröffentlicht hat, zeigt, dass in den „sehr guten Wohngegenden in den sieben A-Städten“ die Mieten im letzten Jahr um 12% gestiegen sind.

In „guten Wohngegenden“ über ganz Deutschland lag der Anstieg im Durchschnitt bei 7%.

Die Commerzbank hingegen stellte in deutschen Medien ein neues Rechenmodell für die Preisbestimmung vor: Tatsächliche Häuserpreise werden dabei volkswirtschaftlichen Faktoren wie Baukosten, Pro-Kopf-Einkommen, Realzinsen und Arbeitslosenzahlen gegenüber gestellt.

Laut den neuen Berechnungen sind die Häuserpreise in Deutschland damit im Durchschnitt um 10% zu hoch und könnten aber weiter steigen, wenn es nicht zu einem deutlichen Zinsanstieg kommt.

Einen der Gründe für den Preisanstieg bestätigen auch Ernst & Young in ihrem jüngsten Real Estate Trends-Newsletter: „Die Nachfrage an den deutschen Immobilienmärkten bleibt auch 2017 so hoch wie zuletzt.”

Das Transaktionsvolumen werde jedoch sinken, weil „immer mehr Eigentümer ihre Immobilien langfristig halten, statt sie zu veräußern“.

Ernst & Young sieht außerdem eine „mögliche Verunsicherung“ auf den Märkten wegen politischer Risiken. Laut der Umfrage im Januar unter Immobilienentscheidern teilen diese Angst für den deutschen Markt aber nur rund 35% der Befragten.