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Deutscher Immobilienmarkt: Rekorde bei Transaktionsvolumen und Zuflüssen in Fonds

Der Branchenverband IVD verzeichnet für das Jahr 2015 den Durchbruch der 200 Mrd. Euro-Grenze, während Barkow von einem „neuen Rekord“ bei indirekten Immobilienanlagen spricht.

Im vergangenen Jahr wurde 219,4 Mrd. Euro auf den deutschen Immobilienmärkten investiert, so der Branchenverband der Immobiliendienstleister IVD. Dies sei „der höchste Wert seit Beginn der Erfassungen 1988“ und erstmals ein Durchbruch der „Schallmauer von 200 Mrd. Euro“.

Verglichen mit 2014 bedeutet das Transaktionsvolumen einen Anstieg „um rund 24 Mrd. Euro bzw. 12,3%“, errechnete der Verband aus dem vom BMF erhobenen Grunderwerbsteueraufkommen.

„Aufgrund der soliden Wirtschaft in Deutschland und geopolitischen Krisen im Ausland gilt der deutsche Immobilienmarkt bei vielen Investoren weiterhin als sicherer Hafen“, wird Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD, in einer Pressemitteilung zitiert.

Dieser Trend wird auch durch eine neue Rekordzahl bestätigt, welche die Beratungsunternehmen Barkow und Akselrod in ihrem jüngsten Immobilien-Newsletter publiziert haben: Das Mittelaufkommen in indirekte Immobilieninvestitionen inklusive Immobilien-Aktien und offene Publikums- sowie institutionelle Fonds hat im vergangenen Jahr um 50% zugenommen.

2015 lagen die Mittelzuflüsse demnach bei 18,5 Mrd. Euro, was laut Barkow ein „Nachkrisen-Rekordjahr“ darstellt und „den schwachen Markt der geschlossenen Fonds völlig kompensiert“. Letztere konnten auch diesmal wieder nicht in die Statistik mit einbezogen werden, weil die Daten fehlen, erläuterten die Berater.

Nur im Jahr 2002 waren die Mittelzuflüsse mit 22,2 Mrd. Euro noch höher, damals allerdings noch mit geschlossenen Fonds.

Offene institutionelle Fonds konnten für 2015 eine Steigerung der Mittelzuflüsse um 27% auf 8,6 Mrd. Euro verzeichnen, basierend auf Zahlen der Bundesbank und Berechnungen von Barkow und Akselrod. Die Beraterunternehmen wiesen darauf hin, dass die vom BVI veröffentlichte Zahl mit 6,1 Mrd. Euro niedriger ist, weil „sie nicht den ganzen Markt abdeckt“.

Das vierte Quartal war laut den Beratern „das bisher stärkste“ für institutionelle offene Fonds mit 3,1 Mrd. Euro an Zuflüssen.
Aber im neuen Investmentboom des vergangenen Jahres waren die institutionellen Fonds eigentliche diejenigen mit dem geringsten Zuwachs. Immobilien-Aktien konnten ihre Mittelzuflüsse um 37% auf 6,3 Mrd. Euro steigern. Publikumsfonds explodierten regelrecht mit einer Steigerung um 285% auf 3,6 Mrd. Euro. Allerdings sind die Berater überzeugt, dass „ein Erreichen des Vorkrisenlevels von bis zu 22 Mrd. Euro pro Jahr im Moment ein unwahrscheinliches Szenario ist“.