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„Der kanadische Markt bietet im Bereich Wind und Solar sehr attraktive Investmentmöglichkeiten für Investoren“

IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Sven J. Matten, President der Ventusolar Global Capital GmbH sowie CEO der Ventusolar Inc. über die Wurzeln der Firma Ventusolar in Kanada sowie die Aussichten und Renditechancen für institutionelle Anleger bei Erneuerbaren Energien wie Wind, Solar und Wasser.

Sven J. Matten

IPE Institutional Investment: Herr Matten, Sie kommen ursprünglich aus dem Bereich der Filmfinanzierung, wie kam es zur Gründung von Ventusolar im Bereich der Erneuerbaren Energien?
Matten: Die Investorenfinanzierungen liegen am Ende gar nicht so weit auseinander. Das Thema wurde für mich konkret 2006 spannend, als man in Ontario mit den ersten Einspeisevergütungen angefangen hat. Partner waren hier zunächst viele Family Offices aus Deutschland, die das Thema vom Heimatmarkt her kannten und Kanada als Markt hierfür spannend fanden. Zumal die Förderprogramme durchaus stark mit dem deutschen EEG vergleichbar waren.

IPE Institutional Investment:
Wann kamen institutionelle Anleger ins Spiel?
Matten: Das war der nächste Schritt. Wir haben in Folge viele Anfragen von großen institutionellen Adressen bekommen. Allerdings wollten diese in fertige und am Netz befindliche Anlagen investieren, diese gab es zu diesem Zeitpunkt in Kanada allerdings nicht. So sind wir zunehmend zu einer Art Schnittstelle zwischen den deutschen Institutionellen und den lokalen Playern vor Ort geworden. Auch Turbinen- bzw. Panelhersteller haben wir so teilweise in den kanadischen Markt begleitet…

IPE Institutional Investment: …und sind mit ihnen dann im Markt gewachsen?
Matten: Korrekt, zunächst in andere Provinzen Kanadas und schließlich auch in Teilen der USA. Wir waren nie selbst Projektentwickler, sondern haben die Akteure zusammengebracht und auch dafür gesorgt, dass für institutionelle Anleger aus Deutschland die richtigen Vehikel aufgesetzt wurden.

IPE Institutional Investment: Sie sind mittlerweile aber selbst als Fondsinitiator tätig, können Sie unserer Leserschaft das Angebot der beiden offerierten Vehikel Ventusolar Green Energy und Ventusolar Green Development etwas näher beschreiben?
Matten: Mit der LRI Group (Teil der Apex Gruppe) in Luxemburg als Fund Manager, Rödl & Partnern in der DD und Ventusolar in der Rolle des Investment Advisors bietet der „Ventusolar Green Energy Fund I“ institutionellen Investoren ein RAIF Investmentvehikel (sowie eine Verbriefung in CAD oder EUR) mit Fokus auf operative Wind und PV-Großanlagen in Kanada sowie mit dem „Ventusolar Green Development Fund I“ den Fokus auf Projektentwicklung im Bereich Wind und PV in Kanada.

IPE Institutional Investment: Wie ist das erste Investoreninteresse?
Matten: An den Bestandsanlagen sehr groß, bei den Projektentwicklungen noch etwas zurückhaltender, aber das Zielvolumen hier ist natürlich auch wesentlich kleiner.

IPE Institutional Investment: Wie sehen Sie grundsätzlich die Diversifikationsbereitschaft in den nordamerikanischen Markt seitens deutscher Anleger?
Matten: Die Masse der Investoren ist in Europa bereits breit vertreten, deshalb war uns von Anfang an der Fokus auf den nordamerikanischen Markt in dem wir ja auch originär heimisch sind, wichtig. Durch Trump ist dabei die USA in den Hintergrund gerückt, aber wir sind in der glücklichen Lage, dass der kanadische Markt – aus dem wir ohnehin stammen – hier sehr attraktive Möglichkeiten für Investoren bietet und entsprechendes Interesse hervorruft.

IPE Institutional Investment: Wie schnell kommt das Interesse am US-Markt zurück?
Matten: Energie ist in den USA Ländersache, insofern ist die Bremse bei Investoren hier eher psychischer Natur. Ich glaube, dass sich hier über die nächsten Jahre sehr gute Investmentmöglichkeiten auftun werden, ganz egal wie der nächste US-Präsident heißen wird.

IPE Institutional Investment: Lassen Sie uns den Blick noch etwas weiter südlich schweifen. Wie sieht es mit den südamerikanischen Märkten aus?
Matten: Unserer Meinung und unserer Erfahrung nach sind Märkte wie Argentinien oder Chile hochinteressant. So haben wir beispielsweise Projekte von mehreren hundert Megawatt in Argentinien in der Pipeline, die wir kapitalisieren könnten. Allerdings ist es zurzeit schwierig Investoren dafür zu finden, auch wenn die Projekte komplett in US-Dollar abgerechnet werden.

IPE Institutional Investment: Das heiß auch, Investoren treten sich in den etablierten Märkten auf die Füsse…
Matten: Eigentlich ja. Die Anlagen sind der Engpass! Wobei wir gerade in Kanada in der ungewöhnlichen Situation sind, dass wir als Ventusolar-Gruppe durch unser Netzwerk deutlich mehr Anlagen in der Pipeline haben, als wir direkt kapitalisieren können. Wir kommen von der Asset-Seite und haben noch eher den Mangel an Kapital, um noch größer zu werden. Man muss aber an dieser Stelle auch nochmals klar sagen, wir sind nur der Fondsadvisor, die letztliche Kaufentscheidung für eine Anlage liegt beim Fondsmanager, der LRI-Gruppe.

IPE Institutional Investment: Spannende Frage zum Schluss, was kann die Assetklasse in Kanada, was können Wind, Solar und Wasserkraft noch als Rendite für den Investor liefern?
Matten: Kanada deutlich mehr als Europa. Bei uns gibt es im Bestandsfonds eine unterjährige Ausschüttung von 4%. Insgesamt gehen wir von einer Rendite von 7-8% aus. In Europa kommen Sie dagegen kaum mehr über 5% Gesamtrendite. Für Kanada spricht zudem der Platz, die Akzeptanz bei der Bevölkerung z.B. beim Bau neuer Windräder ist entsprechend deutlich höher.

IPE Institutional Investment: Besten Dank für diese Einblicke.