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CA Immo: Yield Compression am deutschen Büromarkt im „freien Fall“

Preissteigerungen verhelfen österreichischem Immobilienunternehmen zur Vervierfachung des Ergebnisses.

Gestiegene Bodenpreise in München halfen der CA Immo beim Jahresergebnis

Frank Nickel, der neue CEO der österreichischen CA Immo, spricht von „einem absoluten Wechsel in der Wahrnehmung“ am deutschen Büroimmobilienmarkt: „Bis vor kurzem wollte niemand unter 5% Rendite in Deutschland Immobilien kaufen – jetzt steuern wir im „freien Fall“ auf die 4% zu.“

Auf der MIPIM hätten einige Analysten „sogar Renditen, die mit einer ‚3’ beginnen, für möglich gehalten“. Deshalb sei die Feierstimmung in Cannes „auch etwas gedämpft“ gewesen, denn die Erinnerung an die Jubeljahre 2006/2007 bzw. was darauf folgte ist noch allzu lebendig, so Nickel am heutigen Dienstag in Wien bei der Bilanzpressekonferenz.

„Dass Renditen von 3,5% in Deutschland in Bestlagen kein Tabu mehr sind überrascht mich auch, muss ich ehrlich sagen, aber das kann immer noch Sinn machen“, so Nickel gegenüber unserer Redaktion. „Auch Renditen von 2,5% - wie sie z.B. in London gesehen werden – können noch Sinn machen, aber ich glaube nicht, dass sie in Deutschland so tief sinken und auch in London gab es jetzt eine Trendumkehr.“

Für die CA Immo, die Nickel mit Jahresbeginn von Bruno Ettenauer, der aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, übernommen hat, bedeutet dieser Preisanstieg eine deutliche Aufwertung ihres Bestandes, der zu einem Großteil in Deutschland investiert ist. Immobilien und Grundstücke hier machen rund 40% des Portfolios aus, weitere 20% befinden sich in Österreich und der Rest ist auf diverse Länder der CEE-Region aufgeteilt.

Die in der Bilanz ausgewiesene Aufwertung von Grundstücken in Deutschland um 40 Mio. Euro sei vor allem auf die Wertsteigerung eines Grundstücks in München „durch den Verkauf des Nachbargrundstückes“ zurückzuführen, erläuterte Finanzvorstand Florian Nowotny.

Konkret konnte das Konzernergebnis 2015 um 212% auf fast 221 Mio. Euro gesteigert werden. Neben Bestandsaufwertungen haben profitable Abverkäufe von Minderheitsbeteiligungen, aber auch von Grundstücken in Deutschland, die für den Wohnungsbau konzipiert waren: „Das hat mir ein bisschen wehgetan, weil es profitable Grundstücke waren, wo wir selbst Gewinn hätten machen können, aber es passt nicht zu unserer Strategie mit Fokus auf Büroimmobilen“, sagt Nickel.

In diesem Segment will sich die CA Immo in Deutschland weiter auf Projektentwicklungen fokussieren. Die steigenden Preise sind dabei kein Problem, denn – wie Nickel es formuliert – „wir haben das, was alle wollen, nämlich Grundstücksreserven in München, Berlin und Frankfurt.“

In der Pipeline der CA Immo sind in Deutschland derzeit u.a. das Bürogebäude für die KPMG in Berlin, ein Hotelkomplex auf dem bald ehemaligen Parkplatz des Bahnhofes in Frankfurt/Main, das MY.O in München und das ZigZag in Mainz.

Noch in Vorbereitung sind der „Tower One“ in Frankfurt und ein kubischer Bürokomplex zwischen Hauptbahnhof und Kanzleramt in Berlin.