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BrickVest: Sinkender Appetit auf Immobilien bei deutschen Institutionellen

USA und Großbritannien weniger oft auf der Wunschliste; EY RE: Versicherer suchen Immobilien

Deutsche institutionelle Anleger erwarten, dass die Immobilienquote in ihren Portfolios in 12 Monaten nur mehr bei 1,9% liegen wird.

Das geht aus der jüngsten quartalsmäßigen Befragung von 6.000 internationalen institutionellen Investoren durch BrickVest hervor. Die Zahlen für deutsche Investoren wurden für das zweite Quartal erstmals gesondert ausgewiesen.

Über alle Investoren gesehen, wird angenommen, dass sich der Immobilienanteil in den Portfolios bis zum Sommer 2020 deutlich – von 3,2% auf 2,5% - verringern wird.

Noch stärker als bisher wollen sich deutsche Institutionelle auf Immobilieninvestitionen im Heimmarkt fokussieren: Dieser wird von 62% bevorzugt, während es im 2. Quartal nur 41% waren.

„Parallel dazu hat das Interesse am US-Immobilienmarkt bei deutschen Investoren wesentlich stärker abgenommen als im internationalen Durchschnitt“, so BrickVest: Nur mehr 5% favorisieren die USA, verglichen mit 17% im Sommer 2018.

In dieser Tendenz, so analysiert Thomas Schneider, Mitgründer und CIO von BrickVest, in einer Pressemitteilung, dürften sich „vor allem die Besorgnisse der Investoren wegen des protektionistischen Kurses der gegenwärtigen US-Regierung und der daraus resultierenden Handelskonflikte – insbesondere mit asiatischen Ländern und Europa – widerspiegeln.“

International gesehen steht Großbritannien als Zielland noch immer ganz oben auf der Wunschliste mit 27%, aber Deutschland hat bereits auf 25% aufgeholt.

Am ehesten werden neben deutschen noch französische Immobilen als „Ersatz“ für Großbritannien und die USA nachgefragt.

Unverändert mit zwei Drittel zu einem Drittel ist sowohl auf internationaler als auch auf deutscher Investorenebene das Interesse an Top-Städten im Verhältnis zu Sekundarstädten.

Der verstärkte Heimatfokus, so Schneider, erfordere „weiterhin die Inkaufnahme höherer Risiken, da die Immobilienpreise in Deutschland in den vergangenen Jahren bereits relativ stark gestiegen sind und nach wie vor ein intensiver Käuferwettbewerb um vergleichsweise wenige verfügbare Objekte besteht.“

Versicherer verstärkt in Immobilien
Dieser Wettbewerb wird durch ein weiter steigendes Interesse großer Versicherer am deutschen Immobilienmarkt sogar noch verstärkt.

„Die durchschnittliche Immobilienquote der Versicherungen befindet sich auf einem historischen Höchststand und liegt mit 10,3% erstmals im zweistelligen Bereich.“

Das kann man dem jüngsten „Trendbarometer Immobilienanlagen der Assekuranz“ von EY Real Estate entnehmen. Er beruht auf der Befragung von 24 großen Versicherern im Mai und Juni 2019.

„Der Wertsteigerungsanteil spielt für die Assekuranz und deren Geschäftsmodelle eine nachgelagerte Rolle“, kommentierte Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie.

„Entscheidend ist die Cash-flow-Rendite, mit der Versicherer ihre Garantiezinsversprechen auch im anhaltenden Niedrigzinsumfeld halten können.“

70% wollen Immobilieninvestitionen ausbauen. Rund 80% sehen „Unternehmen der eigenen Branche als stärkste Konkurrenz – gleich nach privaten Investoren und Family Offices (84%)“.