Foundation | Welcome

Menu


Allianz öffnet Immobilienkredit-Plattform für andere institutionelle Anleger

Ab dem kommenden Jahr wird der Luxemburger Fonds für Dritte geöffnet, die sich dann zu gleichem Risiko an Kreditvergaben beteiligen können.

Allianz Real Estate wird einen jüngst neu aufgelegten Luxemburger Kreditfonds für Dritte öffnen, „vor allem für Versorgungseinrichtungen und kleinere Versicherer“, kündigte das Unternehmen vergangene Woche im Rahmen der Expo Real an.

„In der Vergangenheit sind wir immer wieder von kleineren institutionellen Anlegern angesprochen worden, die entweder nicht die Ressourcen hatten, eigenes Know-how im Bereich Debt aufzubauen oder dies nicht wollten“, bestätigte Roland Fuchs, Leiter European Debt bei Allianz Real Estate nach der Pressekonferenz gegenüber unserer Schwesterpublikation IPE Real Assets. Diese Anleger wollten gemeinsam mit dem großen Versicherer Kredite vergeben.

Ab dem nächsten Jahr wird das möglich, wenn die Allianz Real Estate „eine ausgewählte Gruppe institutioneller Investoren ansprechen wird, die „höchstwahrscheinlich“ aus Europa sein werden. Damit soll zunächst der tatsächliche Bedarf und die Nachfrage nach „Co-Lending“ eingeschätzt werden.

Diese institutionellen Anleger sollen letztendlich als gleichwertige Partner im Fonds investieren können. Allerdings wird die Allianz Real Estate immer der Hauptgeldgeber bei den Kreditvergaben bleiben.

„Das Hinzuziehen anderer Anleger wird unseren grundsätzlich Ausblick auf die Kreditvergabe oder unseren Schwerpunkt auf hochwertige Anlagemöglichkeiten, die Qualität des Assets oder den Standort nicht ändern“, so Fuchs.

Er bestätigte, dass die anderen Investoren die gleiche Risikostufe bei der Kreditvergabe erhalten werden, die auch Allianz Real Estate bereit ist einzugehen.

Auf die Frage nach Gebührenstrukturen und Ticketgrößen hielt Fuchs fest, dass es noch „zu früh“ sei, um solche Aussagen zu treffen: „Zunächst wollen wir die Bedürfnisse und die Nachfrage der institutionellen Investoren in Gesprächen genauer erfragen.“

Die Luxemburger Debt-Plattform war im September aufgelegt worden. Es war das erste Mal, dass Assets aus allen Unternehmen der Allianz-Gruppe für Kreditinvestitionen gebündelt wurden.

Fuchs erläuterte, dass der Fonds in Zukunft auch weiterhin hauptsächlich für die Unternehmen der Allianz-Gruppe zum Einsatz gebracht werden wird.

Bislang wurden über die Plattform zwei Kreditvergaben finanziert: Die St. Katharine Docks in London und die Refinanzierung von Noventa di Piave in Italien.

Derzeit sind rund 18 Mrd. Euro der insgesamt 60 Mrd. Euro, die Allianz Real Estate im Bereich Immobilien investiert, in Kreditvergaben ausgereicht.

„Auf weitere Sicht wollen wir unser Immobilienportfolio über die nächsten fünf Jahre auf 100 Mrd. Euro ausbauen und dieses Verhältnis von Krediten zu Equity beibehalten“, sagte Francois Trausch, CEO der Allianz Real Estate, bei der Expo Real.

Er sagte ferner, dass im derzeitigen Marktumfeld, in dem die Banken die Kreditvergaben zurückfahren, „es für Versicherer kein besseres Produkt als Kreditvergaben“ gebe.

Für die Allianz Real Estate sind Kreditvergaben auch eine Möglichkeit, in einem Markt präsent zu bleiben, in dem Equity-Investments im Moment nicht sinnvoll erscheinen.

Ein Beispiel, das Trausch erwähnte, ist London: „Wir sehen London positiv, vor allem die Segmente studentisches Wohnen, spezielle Wohnbereiche und Logistik.“

Für den Bürobereich gebe es allerdings „ein Fragezeichen die Preisbildung betreffend“.

„Deshalb haben wir uns entschieden, uns auf Senior Lending zu konzentrieren bis wir eine bessere Einschätzung des Marktes nach dem Abschluss der Brexit-Verhandlungen treffen können“, hielt Trausch abschließend fest.