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Hohe Pensionsrisiken haben negativen Einfluss auf die Aktienkursentwicklung von Dax- und MDax-Unternehmen

Erster Insight Investment Pension Monitor in Kooperation mit der Frankfurt School of Finance & Management

Wolfgang Murmann

Prof. Olaf Stotz

Erster Insight Investment Pension Monitor in Kooperation mit der Frankfurt School of Finance & Management

Welche Auswirkungen haben Pensionsrisiken der DAX30- und MDAX-Unternehmen auf den Kapitalmarkt? Dieser Frage ist der spezialisierte Risiko- und Asset Manager Insight Investment mit einer umfassenden Studie, durchgeführt von der Frankfurt School of Finance & Management, aktuell nachgegangen.

Ein Hauptergebnis des Insight Investment Pension Monitors ist, dass hohe Pensionsrisiken einen negativen Einfluss auf die Aktienkursentwicklung haben. Vergleicht man die „Top 50%“ Unternehmen (geringste Pensionsrisiken) mit den „Bottom 50%“ Unternehmen (höchste Pensionsrisiken), erzielte die Top-Gruppe eine Überrendite bei der Aktienkursentwicklung von 5,2% p.a., was einem jährlichen relativen Mehrwert für Aktionäre in Höhe von 80 Mrd. Euro entspricht.

Weiterhin wurde in der Studie untersucht, inwieweit Pensionsrisiken einen Einfluss auf die Refinanzierungskosten von Unternehmen haben. Hier ergab die Analyse, dass niedrige Pensionsrisiken mit niedrigeren Fremdkapitalkosten verbunden sind. In dem Untersuchungszeitraum lagen die emittentenspezifischen Fremdkapitalkosten, gemessen am jeweiligen Credit Default Swap (CDS), der 40 Unternehmen mit niedrigeren Pensionsrisiken mit durchschnittlich 60 Basispunkten, um 10 Basispunkte unter den Fremdkapitalkosten der 40 Unternehmen mit höheren Pensionsrisiken.

In der Praxis bedeutet das, dass Unternehmen mit hohen Pensionsrisiken 1 Mrd. Euro Mehrzinskosten p.a. (Basis 1.000 Mrd. Euro Fremdkapital insgesamt) verzeichnen. Noch gravierender zeigt sich der Kostenunterschied beim Eigenkapital. Hier sind es 15 Mrd. Euro Mehrkosten p.a.

Weitere Aspekte der Studie waren eine sektorspezifische Betrachtung von 16 Risikokennzahlen für Pensionsrisiken, die zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den neun Kernbranchen zeigte, sowie eine Cashflow-Analyse der Pensionszahlungen relativ zu den Umsatzerlösen der betrachteten Unternehmen.

„Die Ergebnisse lassen den Rückschluss zu, dass der Kapitalmarkt Pensionsrisiken zumindest teilweise bewertet. Unternehmen mit niedrigen Pensionsrisiken hatten eine höhere Bewertung und niedrigere Refinanzierungskosten“, kommentierte Wolfgang Murmann, Head of Solutions Germany bei Insight Investment und verantwortlich für die Studie.

„Wir beobachten in der Praxis, dass sich Unternehmen seit einigen Jahren zunehmend von ‚asset only`-Kapitalanlagestrategien verabschieden und sich verstärkt verpflichtungsorientierten Asset- und Risikomanagementkonzepten für die Verwaltung ihrer Pensionsvermögen zuwenden.“

„Das Kern-Ergebnis ist insofern überraschend, weil am Markt normalerweise die Übernahme von Risiken durch Investoren mit einer Zusatzrendite kompensiert wird“, erläuterte dazu Olaf Stotz, Professor für Asset Management und Pension Economics an der Frankfurt School of Finance & Management.