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Verstärkte Konsolidierung im Schweizer PK-Markt

Das Pensionskassensystem der zweiten Säule in der Schweiz hat eine verstärkte Konsolidierungsaktivität erlebt. Dabei ist die Zahl der Pensionskassen im Zeitraum von 2014 bis 2021 von rund 2.000 auf 1.500 gesunken. Allein im vergangenen Jahr ist sie von 1.552 auf 1.514 zurückgegangen, so ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Berufsgenossenschaft Rentenaufsichtskommission OAK BV.

Die Konsolidierung der letzten Jahre hat zu einer Zunahme der überbetrieblichen Pensionskassen geführt. Obwohl Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen, wie überbetriebliche Vorsorgeeinrichtungen genannt werden, nur 18% der Pensionskassen in der Schweiz ausmachen, stellen sie 72% der aktiven Versicherten.

Diese Entwicklung stellt laut OAK BV „große Herausforderungen“ für die Governance und finanzielle Stabilität von Pensionsfonds dar, da viele der Institutionen in Größe und Komplexität mit großen Versicherungsunternehmen vergleichbar seien, die viel strenger reguliert sind.

Die Gesamtsumme der verwalteten Vermögen hat sich gegenläufig zur Anzahl der Pensionskassen entwickelt und ist in den letzten Jahren von 800 Mio. CHF (rund 780 Mio. Euro) auf 1.220 Mrd. CHF gestiegen. Allein 2021, so die Aufsichtskommission ist sie von 1.120 Mrd. CHF auf 1.220 Mrd. CHF im Jahresvergleich gestiegen.

Pensionskassen ohne staatliche Garantien erzielten 2021 eine durchschnittliche Nettovermögensrendite von 8,0% gegenüber 4,4% im Vorjahr. Systeme mit staatlicher Garantie zahlten im vergangenen Jahr 8,3% zurück, verglichen mit 4,2% im Jahr 2020, wobei die Assetklasse Aktien sehr stark zu den positiven Ergebnissen beitrug.

Dadurch stieg der Deckungsgrad bei Pensionskassen ohne Staatsgarantie im Durchschnitt von 113,5% Ende 2020 auf 118,5% Ende letzten Jahres und bei Pensionskassen mit Staatsgarantie von 85,8% auf 89,3% gleichen Zeitraum.

Der Bericht betont, dass Ende 2021 mehr als 99% der Pensionskassen ohne staatliche Garantie einen Deckungsgrad von mindestens 100% aufwiesen, und 23% der Pensionskassen mit staatlicher Garantie, viele davon teilweise kapitalgedeckt.

Gemäß OAK BV, die auch individuelle Anlagestrategien von Pensionskassen und die Marktentwicklung untersucht hat, ist der durchschnittliche Deckungsgrad von Pensionskassen ohne Staatsgarantie von 118,5% Ende 2021 auf 112,9% Ende März 2022 gesunken.

Der Bericht ergab auch, dass 51% der untersuchten Pensionskassen ihre Wertschwankungsreserven vollständig aufgebaut haben, um die Volatilität der Finanzmärkte, die hohe Inflation und weitere Zinserhöhungen abzuwehren, so die Aufsichtskommission.

Insgesamt sei die finanzielle Situation der Schweizer Pensionskassen in den letzten zehn Jahren robuster geworden, fügte sie hinzu. Pensionskassen können somit aufgrund positiver Anlagerenditen das angesparte Kapital für aktive Versicherte höher verzinsen.

Im Durchschnitt betrug die Verzinsung des angesparten Kapitals bei Pensionskassen ohne Staatsgarantie im Jahr 2021 3,69% nach 1,84% im Vorjahr und bei Pensionskassen mit Staatsgarantie 3,08% nach 2,10% im Jahr 2020.

Im Zeitraum zwischen 2014 und 2021 wurden laut OAK BV insgesamt 45,3 Mrd. CHF von aktiven Mitgliedern der Pensionskassen an Rentner umverteilt – 0,2 Mrd. CHF im Jahr 2021, gegenüber 4,4 Mrd. CHF im Jahr 2020, gerade wegen einer höheren Verzinsung Zinssatz auf das angesparte Rentenkapital.

Insgesamt 1.449 von 1.514 (95,7 %) der Schweizer Pensionskassen mit einem Vermögen von CHF 1,22 Bio. nahmen an der von OAK BV im April durchgeführten Studie teil.