In Planung war der Schritt schon länger, aber mit dem Niedrigzinsumfeld kamen für den Hauptkunden Uniqa, für den rund 20 Mrd. Euro verwaltet werden, völlig neue Herausforderungen in Sachen Deckungsstock und Zinsversprechen.
„Für Versicherungen waren Private Markets eine Lösung und wir haben nach dem Start mit Infrastructure Debt unser Portfolio Schritt für Schritt um Assetklassen erweitert“, so Bertl. „Jetzt haben wir eine hohe Ablaufsicherheit und Konfidenz.“ Und das in vielen, sehr unterschiedlichen Märkten, denn die Uniqa ist seit Jahren in mehr als einem Dutzend Ländern Zentral- und Osteuropas vor Ort tätig.
„Wir machen hier Asset Management für eine der reguliertesten Investorengruppen, die Versicherer, und das auch in komplexen Assetklassen“, betont Bertl.
Schon vor Jahren habe man die Strukturen so aufgestellt, dass theoretisch eine Öffnung für Dritte möglich war. Jetzt wird diese Idee umgesetzt. „Das Onboarden weiterer Kunden ist kein Problem“, so Bertl weiter.
Spezialwünsche willkommen
Als Dienstleister für Versicherer sei man mittlerweile „so aufgestellt, dass das konstante Bombardement mit neuen Regulatorien gut aushaltbar ist“, sagt Bertl nur teilweise im Scherz. „Wir können heterogene Regulatorien einlesen und abbilden.“
Bertl sieht den neuen Kundenkreis für die Uniqa Capital Markets „vor allem im DACH-Bereich sowie in Zentral- und Osteuropa“. Als Mifid-Unternehmen könne man aber in ganz Europa (und ein paar anderen Märkten) tätig werden.
„Bei der Größe von Neukunden bleiben wir realistisch – also eher keine sehr, sehr großen Kapitalsammelstellen“, gibt Bertl zu bedenken. „Unsere Stärken haben wir aus unseren Erfahrungen im täglichen Geschäft – also mit eher mittelgroßen und kleinen Institutionen mit komplexen Wünschen was die strategische Asset Allokation oder komplexe Assetklassen, insbesondere Private Markets, betrifft.“
Das angebotene Dienstleistungsspektrum reiche von ALM-Studien zu SAA-Beratung, von Mandaten bis zur gesamten Portfolioverwaltung inklusive Compliance und Reporting. Aber auch ESG-Screening wird angeboten.
Nachfrage habe es bereits im Vorfeld u.a. von Stiftungen gegeben. „Diese haben oft bislang keine so intensive SAA-Beratung gehabt und durch uns können sie fundiertere Anlageentscheidungen auf quantitativer Basis tätigen“, ist Bertl überzeugt.
Für den Vertrieb hat die Uniqa Capital Markets Sandra Straka, zuvor bei Goldman Sachs, abgeworben. Sie wird ihre Position als Leiterin des Vertriebs für institutionelle Drittkunden ab Juli antreten.
„Über die nächsten drei bis vier Jahre wollen wir 750 Mio. Euro bis eine Milliarde erreichen,“ so Bertl abschließend.
Uniqa: „Wir betreuen schon lange die am stärksten regulierten Investoren in komplexen Assetklassen“

Wien, Sitz der Uniqa