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Schweizer Sammelstiftung Profond erwartet weitere UBS Abschreibungen

Die Schweizer Sammelstiftung Profond rechnet mit neuerlichen Abschreibungen bei der UBS Bank in Folge der Subprime Krise. Wenn es soweit ist, möchte die Pensionskasse an einer Kapitalerhöhung teilnehmen.

Bei der außerordentlichen Generalversammlung der Schweizer Bank war Profond mit ihrem Antrag auf Abänderung der Pläne für die bevorstehende Kapitalerhöhung gescheitert. 

Wie vom UBS Verwaltungsrat vorgeschlagen, werden an die Government of Singapore Investment Corporation (GIC) und einen nicht genannten institutionellen Investor aus dem Mittleren Osten Pflichtwandelanleihen in der Höhe von 13 Mrd. Franken (8.25 Mrd. Euro) ausgegeben, um den für 2007 verzeichneten Reinverlust von 4.4 Mrd. Franken auszugleichen.

Aber Profond-Präsident Herbert Brändli ist überzeugt, dass UBS noch mehr Kapital brauchen wird, um die Krise zu überstehen. „Wir haben für die ordentliche Generalversammlung [am 23. April] ein Traktandum eingereicht über eine neue Kapitalerhöhung von 10 Mrd. Franken, weil wir der Meinung sind, dass da noch einige Abschreibungen auf uns zukommen,” so Brändli in einem Interview.

Profond hatte kritisiert, dass Altaktionäre von der geplanten Kapitalerhöhung ausgeschlossen sind – eine mögliche zweite Kapitalerhöhung sieht Brändli als Chance. „Bei der außerordentlichen Generalversammlung wurde eine zusätzliche Kapitalerhöhung als Möglichkeit zur Befriedigung der Altaktionäre vorgeschlagen. Das UBS Management sagte es werde den Vorschlag prüfen. UBS Vorstandsvorsitzender Marc Ospel war nicht grundsätzlich dagegen,” erläutert Brändli.

UBS hatte die Aktionäre vor einigen Wochen informiert, dass eine Kapitalerhöhung über alle Aktionäre zu kostenintensiv und zeitaufwändig sei, um die aktuelle Krise rasch bewältigen zu können. Bei der außerordentlichen Generalversammlung stimmten 13% der Aktionäre gegen die vom Vorstand vorgeschlagene Variante der Geldbeschaffung.

"Für Schweizer Verhältnisse ist das ein deutliches Zeichen,” ist Dominique Biedermann, Geschäftsführer der Schweizer Fondsgesellschaft Ethos, überzeugt. Es sei nicht selbstverständlich, dass eine größere Gruppe gegen den Vorstand stimmt. Noch viel deutlicher war laut Biedermann der Unmut der Aktionäre über die im vergangenen Jahr erlittenen Verluste. 45% aller Delegierten stimmten für die von Ethos vorgeschlagene externe Sonderprüfung der Abschreibungen. Mit Hilfe dieser “überwältigen Unterstützung durch die Aktionäre” will Ethos nun erneut mit dem UBS-Vorstand über eine Sonderprüfung verhandeln. „Wir haben das schon vor der Versammlung versucht aber leider vergebens. Das Wahlergebnis hat die Situation jedoch verändert. Ich glaube der Verwaltungsrat hat das gesetzte Zeichen verstanden,” sagt Biedermann.

Brändli hofft unterdessen, dass das Kapital der asiatischen Investoren nicht nur vorne hineingepumpt und hinten wieder heraus kommt” sondern für die Begrenzung von Risiken genützt wird. „Und das heißt auch es müssen neue Gesichter im Verwaltungsrat her,” betont Brändli. Er sieht die Ernennung von Fiat-Sanierer Sergio Marchionne als nebenamtlicher Vizepräsident neben Ospel als ersten Schritt. „Meine Hoffnung ist, dass Marchionne das Ruder übernimmt und Ospel zur Kühlerfigur wird. Ospel ist wertvoll, weil er ein Beziehungsnetz hat aber das eigentliche Management sollte jemand anderem überlassen werden,” merkt Brändli an.