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Österreich: APK-Chef Böhm sucht Rendite in Fixed-Income-Arbitrage-Strategien

Marktverwerfungen an den Anleihemärkten sind eine Ertragschance, die sich Christian Böhm, Geschäftsführer der österreichischen Pensionskasse APK, für seine Diversifikationsstrategie „abseits des klassischen Benchmark-Denkens“ näher ansieht.

Wien, Stephansdom

Für das letzte Jahr hat die Pensionskasse, die rund 3 Mrd. Euro verwaltet, eine Negativrendite von -2,5% ausgewiesen, was leicht über dem allgemeinen Marktschnitt von -2,96% liegt und noch deutlicher über dem Durchschnitt für überbetriebliche Pensionskassen von -3,3%.

Im Gespräch mit IPE erwähnte Böhm "Fixed-Income-Arbitrage" als eine "den Hedgefonds ähnliche" Strategie, mit der sich die APK dieses Jahr näher befassen wird.

"Einige der Verwerfungen an den Anleihenmärkten sind politisch motiviert und das erzeugt Renditemöglichkeiten", so der Pensionskassenvorstand.

"Fixed-Income-Arbitrage" berge zwar Risiken, diese seien aber geringer als das Zinsänderungsrisiko im Staatsanleihensektor.

"Wir wollen Risiko nicht kategorisieren, sondern wir mischen einzelne Strategien bei, wenn sie in unsere Gesamtstrategie passen und Mehrertrag erzielen", erläuterte Böhm.

Die Pensionskasse habe "schon lange das Benchmark-Denken beiseite gelegt" und obwohl "Diversifikation äußerst wichtig" sei, bedeute das nicht, dass die APK in eine Assetklasse investiert sein muss, nur um eine Quote zu erfüllen.

Böhm fügte hinzu, dass dieses "nichtkonforme Denken abseits von Benchmarks die Pensionskasse vor Anleihen der europäischen Peripheriestaaten bewahrt habe".

Es bedeutet insbesondere auch, dass die APK in diesem Jahr keine weiteren deutschen Staatsanleihen kaufen wird, weil "es nicht wirklich Sinn macht, sich eine reale Negativrendite ins Portfolio zu holen", so Böhm.

Er ist überzeugt, dass die überdurchschnittliche Performance der Pensionskasse auf die Strategie zurückzuführen ist, das Downside-Risiko zu minimieren, ohne jedoch die Investmentmöglichkeiten komplett auszubremsen.

"Wir waren im Dezember 2011 und am Beginn des Jahres 2012 investiert, als andere Pensionskassen noch versuchten, wieder zu investieren", so der APK-Vorstand.

Er wies auch erneut auf seine Befürchtung hin, dass derzeitige Trends in der Aufsicht und Regulierung sowohl auf österreichischer als auch auf europäischer Ebene zu einem pro-zyklischeren Verhalten auf den Märkten führen werden.