Foundation | Welcome

Menu


Lupus alpha Investment Fokus in Frankfurt: „Das Ende der Welt zu erwarten, ist keine sinnvolle Investmentstrategie“

Mehr als zwei Drittel der institutionellen Investoren in Deutschland sehen in der Entwicklung von Inflation, Zinsen und Geldpolitik eines der größten Risiken für das Kapitalmarktjahr 2022 (68%). Es folgen volkswirtschaftlichen Risiken wie eine Rezession in China oder die globale Verschuldung (41%) sowie die Energieversorgung und steigende Energiepreise (37%). Trotzdem wollen 82 % stärker als bisher in Aktien investieren. Das ergab eine Umfrage unter rund 250 institutionellen Investoren Mitte November auf der Frankfurter Konferenz „Lupus alpha Investment Fokus“. Dass Inflation die Anleger weiter beschäftigen wird, bestätigte Harvard-Ökonom Prof. Kenneth Rogoff, der in den USA „für eine Weile“ mit drei bis vier Prozent rechnet, in Europa mit etwas weniger.

Blick auf die Lupus alpha Veranstaltung in der Alten Oper in Frankfurt

Zur Allokation angesichts diverser Risiken befragt, sagte Oliver Lang, Vorstandsmitglied der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands (KZVK Köln), er erhöhe seit 2018 systematisch den Anteil von Private bzw. Public Equity, Immobilien und Infrastruktur im Portfolio. Bis 2025 soll in diesen Anlageklassen die Hälfte des KZVK-Vermögens investiert sein. Die andere Hälfte bleibt in Anleihen investiert, um damit die Zahlungsverpflichtungen der Kasse erfüllen zu können. Im Aktienportfolio gewinnen die asiatischen Wachstumsmärkte an Gewicht.

Den Blick nach Asien richtet auch Commerzbank-Chefanlagestratege Chris-Oliver Schickentanz: „China will 2036 größte Volkswirtschaft der Welt sein – das Land gehört ins Depot“. Ansonsten gelte „Wenn Sturm aufzieht, schützt breite Diversifizierung am besten.“

Auch Dr. Gerhard Ebinger, Geschäftsführer der Seedamm Vermögensverwaltung, sieht nach der jüngsten Marktschwäche in China eine Einstiegschance. Ansonsten gehören Aktien stabiler Unternehmen mit Preissetzungsmacht zu seinen Favoriten. Gerade unter kleineren und kleinsten Werten finde er „eine ganze Menge zukunftsfähige Unternehmen“.

Götz Albert, Partner und CIO von Lupus alpha, ist nach 13 Jahren Bullenmarkt gegenüber Aktienanlagen eher vorsichtig gestimmt, auch ihn würden viele Makrothemen und vor allem anhaltend hohe Inflationszahlen unruhig werden lassen. Trotzdem gebe es etliche Werte, die aus eigener Kraft nachhaltig wachsen, insbesondere im Segment der Small und Micro Caps.

Einblick in die Strategie der Stanford Management Company gab CEO Robert Wallace, der die Allokation von gut 40 Mrd. US-Dollar Stiftungsvermögen der Universität verantwortet. Auf die Frage, wie er den Corona-Marktstress im Frühjahr 2020 erlebt hat, sagte er, er hätte auch nicht gedacht, dass sich die Kurse so schnell wieder erholen würden. Er hat den Kurssturz, ganz im Sinne von Stanfords antizyklischer Philosophie, genutzt, um an den Aktienmärkten neu zu investieren. Es sei „keine sinnvolle Investmentstrategie, das Ende der Welt zu erwarten.“

Mit seiner sehr langfristig angelegten Strategie hat er im Fiskaljahr 2020/21 (30.6.) über 40 % Rendite für das Stanford-Vermögen erzielt. Mehr zu den Anlageergebnissen der Stanford-Stiftung hier.