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Kommentar der Woche: Institutionals und die Publikumsfonds

Hat der Spezialfonds eine Zukunft? Zuletzt landeten viele Mittelzuflüsse von Institutionals bei Publikumsfonds...

Die schlechte Nachricht vorab. Publikumsfonds sind mehr als doppelt so teuer wie Spezialfonds. Zumindest wenn man alle Kosten berücksichtigt. Dennoch kaufen Institutionelle Anleger derzeit zunehmend Publikumsfondsanteile. Das hat durchaus gute Gründe.

Von Seiten der professionellen Anleger werden in diesem Zusammenhang in erster Linie die neuen Bilanzregeln nach IFRS genannt. Diese sind für viele zwar erst ab dem übernächsten Jahr bindend, werden jedoch vielfach bereits praktiziert. Demnach müssen Institutionelle Investoren bei den Spezialfonds jede einzelne Wertpapierposition angeben, bei Publikumsfonds jedoch nur den gehaltenen Fondsanteil. Dies, so ein Berater, sei insbesondere für mittelgroße Investoren im Falle der Spezialfonds sehr aufwendig.

Auch die Suche nach rentablen Produkten, wie den derzeit sehr beliebten Absolute-Return- und Total-Return-Produkten führt die Institutionals in die Publikumsschiene. So können auch kleinere Summen schnell und oftmals auch unbürokratisch angelegt werden. Kein Wunder daher, dass beispielsweise Union Investment jüngst berichtete, über 50 % der Mittelzuflüsse von gut 3 Mrd. Euro im ersten Halbjahr in Publikumsfonds kämen von Institutionals.

Ein Ende des Spezialfonds ist damit aber bei weitem nicht in Sicht. So verzichten Institutionals bei Publikumsfonds auf eine Mitsprache bzw. Einfluss auf das Fondsmanagement. Ein Faktor der im Rahmen von Beimischungen wenig relevant sein mag, aber im Rahmen großer Mandate sehr schwerwiegend wäre. Ferner spricht noch immer die Kostenseite – gerade bei höheren Anlagesummen – für Spezailfonds-Lösungen. Bei Standardanlagen mit niedrigen Renditen wie Staatsanleihen, würden hier weitere Basispunkte durch die hohen Managementkosten verloren gehen.

Insofern ist derzeit eine Koexistenz beider Anlageformen die mittelfristig die wahrscheinlichste Lösung, wobei es mit Sicherheit noch zu einigen Transformationen von Spezial- zu Publikumsfonds kommen wird.

Der Kommentar der Woche spiegelt die persönliche Meinung von Frank Schnattinger, Chefredakteur von Institutional Investment, wieder. Er erscheint jeweils Online, auf <link http: www.institutional-investment.de>www.institutional-investment.de. Gerne würden wir Ihre Meinung dazu erfahren. Schreiben Sie an <link>

f.schnattinger(at)institutional-investment.de

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