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KENFO erzielt 9,4% Rendite in 2024

Steigerung des Stiftungsgewinns auf 409,8 Mio. Euro (Vorjahr 359,9 Mio. Euro)

Anja Mikus (Bildquelle: KENFO)

„2024 war für den KENFO erneut ein erfolgreiches Jahr. Mit 9,4% Wertzuwachs haben wir unsere Zielrendite in 2024 von 4,1% deutlich übertroffen. Hierzu trugen sowohl das Aktienportfolio als auch die nicht-börsennotierten Anlagen mit zweistelligen Renditen maßgeblich bei. Zudem konnte der KENFO sein Stiftungsergebnis um rund 13,9% auf 409,8 Mio. Euro steigern. Damit sind wir überaus zufrieden. Ungeachtet erheblicher geopolitischer Spannungen und volatiler Märkte hat sich 2024 unser Portfolio sehr gut entwickelt“, berichtete die Vorstandsvorsitzende des KENFO – Stiftung des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung, Anja Mikus, bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2024 letzte Woche in Berlin.

2024 setzte sich der Aufwärtstrend an den globalen Aktienmärkten fort. Hierzu trugen neben der starken Kursentwicklung von Titeln aus dem Informationstechnologie-Bereich, die von Kursfantasie und guten Unternehmenszahlen rund um den Megatrend „Künstliche Intelligenz“ profitierten, auch Leitzinssenkungen der US-amerikanischen Notenbank Fed sowie der EZB bei. Innerhalb des KENFO-Aktienportfolios (rd. 42% des Gesamtvermögens) erzielten dabei die Aktien der Industrienationen mit 18,5% den größten Wertzuwachs. Auch die Schwellenländeraktien entwickelten sich mit 17,6% überaus positiv. Das Anleiheportfolio verzeichnete im Jahr 2024 ein Plus von 2,5%. Anleihen niedriger Bonität entwickelten sich dabei deutlich besser als Anleihen mit hoher Bonität.

Einen erfreulichen Beitrag lieferten die nicht-börsennotierten, illiquiden Anlagen. Mit 12,9% konnte der Wertzuwachs im Vergleich zum Vorjahr (6,4%) verdoppelt werden. Die Bewertung der Private Equity-Anlagen stieg um 15,9%, Private Debt (Kreditfinanzierungen) legte um 11,6% und Infrastrukturinvestments um 11,5% zu. „Das Ergebnis spiegelt die gelungene Aufbauphase der nicht-börsen-notierten Anlagen wider“, betonte Mikus. In diesem Segment rentierten nur Immobilienanlagen aufgrund ihrer Anlaufkosten negativ. Allerdings liegt ihr Anteil am Portfolio noch bei unter 0,5%. Der gesamte Anteil Illiquider Anlagen am KENFO-Vermögen belief sich Ende 2024 auf 12,6%.

Auch wenn dem Thema Nachhaltigkeit derzeit weniger Beachtung geschenkt wird, stehe der KENFO weiter zu seinem renditeorientierten Nachhaltigkeitsansatz und achte auf international anerkannte ESG-Kriterien, so Mikus. Dabei strebt er an, bis spätestens 2050 die CO2-Emissionen des Portfolios auf Netto-Null zu reduzieren. Auf dem Weg dorthin hat der KENFO 2024 sein erstes 5-Jahres-Zwischenziel mit einer Reduktion der CO2-Intensität von 59% deutlich übererfüllt.

Seit seiner Gründung 2017 sei es trotz Covid-Pandemie, Ukrainekrieg, Inflationsschub und Energiepreisschock dem deutschen Staatsfonds regelmäßig gelungen, einen deutlichen Mehrwert für das Portfolio zu erzielen und seine Verpflichtungen zur Zahlung der jährlichen Entsorgungs-kosten zu erfüllen. „Unsere ausgewogene Strategie, der Qualitätsanspruch an unsere Investments und natürlich auch unterstützende Börsen haben sich ausgezahlt. Der Staat und damit der Steuerzahler profitieren davon, dass die Entsorgungskosten am Kapitalmarkt verdient werden“, hebt Mikus hervor.

Finanz- und Risikovorstand Dr. Thomas Bley berichtete, dass der KENFO sein HGB-Stiftungsergebnis um 13,9% auf 409,8 Mio. Euro (Vorjahr: 359,9 Mio. Euro) steigern konnte. Ursächlich hierfür war ein Anstieg der Erträge aus Dividenden und Zinsen um 51,3 Mio. Euro auf 423,1 Mio. Euro (Vorjahr: 371,8 Mio. Euro). Demgegenüber stiegen die Aufwendungen nur um 1,1 Mio. Euro auf 13,3 Mio. Euro (Vorjahr: 12,2 Mio. Euro), u.a. bedingt durch Personalaufbau sowie Investitionen in die IT-Sicherheit. Durch die erfreuliche Wertentwicklung des Portfolios stiegen die stillen Reserven des KENFO 2024 um 1,8 Mrd. Euro auf nunmehr knapp 3,9 Mrd. Euro an. Bley führte aus: „Der hohe Bestand an stillen Reserven ermöglicht es dem KENFO, Anlagerisiken zu nehmen und Marktschwankungen auszuhalten. Dies wirkt potenziell renditeerhöhend“.

Der KENFO hat seit seiner Errichtung alle Verpflichtungen zuverlässig und fristgerecht erfüllt und insgesamt 4,47 Mrd. Euro für die kerntechnische Entsorgung ausgezahlt. Bley betonte: „Wir sind stolz darauf, dass diese Auszahlungen trotz der Krisen der zurückliegenden Jahre in Summe durch Wertsteigerungen im Finanzanlagevermögen abgedeckt wurden und keine Substanz verzehrt wurde. Der KENFO hat in den acht Jahren seit Errichtung durch seine Kapitalanlagen über 5 Mrd. Euro für den Staat erwirtschaftet.“

Der Ausblick auf das laufende Jahr 2025 ist eher verhalten. Für ökonomische Unsicherheit sorgt weiterhin der US-Handelskonflikt und beeinflusst die Geldpolitik der US-Notenbank. Geopolitische Spannungen können zu starken Schwankungen der Energie- und Rohstoffpreise führen. Wichtig wird auch die Entwicklung des US-Dollars sein, der gegenüber dem Euro in diesem Jahr bereits über 12% verloren hat. Die Vielzahl an Unsicherheitsfaktoren dürfte auch in Zukunft für eine erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten sorgen. Dementsprechend sei das KENFO-Portfolio taktisch leicht defensiv ausgerichtet: „Mit unserem systematisch diversifizierten Portfolio und einem langen Anlagehorizont können wir Volatilität in schwierigen Marktphasen aushalten, um am Aufschwung wieder zu partizipieren. Der KENFO ist für die Zukunft gut aufgestellt.“