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“Dinge die wir selbst gut können, machen wir auch anderen Investoren zugänglich”

Mit einer Bilanzsumme von über 13 Mrd. Euro und einem mit aktuell rund 6,5 Mrd. Euro dotierten Depot A gehört die Stadtsparkasse Düsseldorf zu den großen Adressen im deutschen Sparkassenmarkt. Ungewöhnlich dabei: die Sparkasse stellt ihre Services über verschiedene Formen – vom Advisory bis hin zum klassischen Publikumsfonds – auch anderen Investoren zur Verfügung. Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Christoph Flohr, Generalbevollmächtigter bei der Stadtsparkasse Düsseldorf für das Asset Management, über die Anlagestrategie der Bank und neue Produkte wie den gemeinsam mit dem japanischen Haus Sumitomo aufgelegten Publikumsfonds SUMINKA Japan Equity.

Institutional Investment: Herr Flohr, wie steht es aktuell um das Depot A der Stadtsparkasse Düsseldorf, wo setzen Sie Akzente?
Flohr: Von den rund 5 Mrd. Euro über die wir im Depot A nach Abzug der Geldmarktaktivitäten sprechen, liegt naturgemäß ein Großteil – rund 3,5 Mrd. Euro als Direktanlage – im Bondbereich. Darüber hinaus investieren wir selbst in die Bereiche Corporates sowie Aktien. Übrig bleibt eine Größenordnung von rund 1 Mrd. Euro, die wir in Spezialfonds mit unterschiedlichen Managern investiert haben. Ab Januar werden wir hier eine Master-KAG-Struktur mit der INKA und der dbi aufsetzen, als Depotbank wird HSBC fungieren.

Institutional Investment: Wie steuern Sie Ihr Depot A im Bond-Bereich. Welche Strategie liegt aktuell zu Grunde?
Flohr: Wir glauben an weiter steigende Zinsen. Insofern wird es Sie nicht überraschen, dass wir im Rentenbereich eine Duration von unter zwei Jahren fahren.

Institutional Investment: Die Stadtsparkasse Düsseldorf ist nicht nur als Investor im Depot A-Bereich am Markt aktiv. Sie bieten über verschiedene Fonds und Services ihre gewonnene Expertise auch als Asset Manager an, wie der gerade aufgelegte SUMINKA Japan Equity Fonds beweist.
Flohr: Dahinter steckt folgende Philosophie. Dinge die wir selbst gut können, wie zum Beispiel unsere Total Return-Fonds, bzw. wo wir Partner kennen, die über einen exzellenten Track Record verfügen, wollen wir gerne auch unseren bzw. interessierten Kunden zugänglich machen. Wichtig ist uns bei Partnern allerdings, dass wir zuvor selbst erst als Investoren entsprechend positiv überzeugt wurden.

Institutional Investment: Wie verhielt sich der Fall in Sachen Sumitomo?
Flohr: Wir waren auf der Suche nach einem geeigneten Manager für japanische Aktien. Im Normalfall führen wir unser Research selbst durch. Im konkreten Fall war uns allerdings klar, dass ein entsprechend vernetzter Partner einen klaren Mehrwert durch seine Einbindung liefern wird. Wir haben uns dabei für Mercer als Consultant entschieden, auf Grund der internationalen Ausrichtung und der vor Ort vorhandenen Analysten. Wir wollten einen lokalen Manager mit Kontakten vor Ort und sind über einer 3er-Shortlist letztlich auf Sumitomo gestoßen.

Institutional Investment: Ein Name, der in Europa bzw. Deutschland nicht unbedingt bekannt ist...
Flohr: Das ist richtig, stellen Sie die entsprechende Frage allerdings in Japan. Sumitomo verwaltet rund 200 Mrd. Euro in Japan, davon allein 80 Mrd. Euro im Bereich Aktien. Gut 80% aller japanischen Pensionsfonds haben eine Geschäftsbeziehung zu Sumitomo.

Institutional Investment: Wie gestaltete sich der Investmentprozess?
Flohr: Wir als Stadtsparkasse Düsseldorf haben Anfangs 2005 zunächst 30 Mio. Euro investiert und diese Summe im vergangenen Oktober um nochmals 30 Mio. Euro erhöht. Dank der guten Wertentwicklung hat das Volumen – trotz diverser Ausschüttungen – mittlerweile 80 Mio. Euro erreicht. Gegenüber der Wertentwicklung des zu Grunde liegenden Topix 500 eine kontinuierliche Outperformance von 500 Basispunkten p.a.

Institutional Investment: Wie sieht nun der Publikumsfonds SUMINKA Japan Equity aus?
Flohr: Er wurde zum 2. Oktober dieses Jahres aufgelegt und verfügt über das gleiche Underlying. Sowohl die Stadtsparkasse Düsseldorf als auch Sumitomo haben das Produkt als Commitment mit Seed-Money von 20 bzw. 7 Mio. Euro ausgestattet. Es wird in Euro gehedged vertrieben.

Institutional Investment: Der Topix 500 ist eine relativ breite Benchmark. Wie generiert der Fonds Outperformance?
Flohr: Durch eine Vielzahl kleiner Wetten, also Über- bzw. Untergewichtungen. Der Fonds investiert stets in ein Universum von 50 bis 80 Titeln, wobei keine heißen Wetten wie eine 10%ige Gewichtung eines Titels gefahren werden. Entsprechend wird die Outperformance kontinuierlich und nicht auf Grund einzelner Marktentwicklungen generiert.

Institutional Investment: Wie ist dabei der Investmentansatz von Sumitomo?
Flohr: Stark fundamental getrieben. Gewinnschätzungen und DCF-Modelle spielen eine entscheidende Rolle bei den Kauf- bzw. Verkaufsentscheidungen.

Institutional Investment: Welche Fondstranchen sind vorgesehen?
Flohr: Wir sprechen aktuell von einer institutionellen Tranche ab 250.000 Euro. Das heißt wir sprechen mit dem Produkt auch Firmenkunden und das Private Banking an.

Institutional Investment: Abschließend eine nicht unwichtige Frage. Wie steht es um die Gebühren und Kosten?
Flohr: Die Gesamtbelastung liegt bei rund 100 Basispunkten, wobei rund 80% den Verwaltungsgebühren zuzuordnen sind.

Institutional Investment: Herr Flohr, besten Dank für diese Informationen.