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BVV sucht weltweit nach Investmentchancen – Zäsur im Immobilienportfolio

Fehlende Investmentmöglichkeiten in Europa haben Deutschlands größte Pensionskasse, den in Berlin ansässigen BVV, dazu gebracht, ihr Immobilien-Portfolio für weltweite Anlagechancen zu öffnen.

Rainer Jakubowski

Im Moment investiert der BVV 6% ihres Portfolios i.H.v. 23 Mrd. Euro in Immobilien, verglichen mit einer strategischen Allokation von 8%. „Unser Immobilienportfolio musste leicht heruntergefahren werden, wegen mangelnder Investmentmöglich- keiten. Nur im Wohnbereich gab es leichte Zuwächse“, erläuterte Rainer Jakubowski, Vorstandsmitglied bei der Banken-Pensionskasse BVV, in einem Interview mit IPE.

Weil diese Reduktion des Immobilienportfolios „ungewollt“ gewesen sei, wie Jakubowski mehrfach betont, muss die Pensionskasse dem nun entgegenwirken.

„Wir werden globale Mandate aufsetzen, die es uns erlauben, jede Anlagemöglichkeit auszunutzen“, bestätigte das Vorstandsmitglied. „Wo auch immer wir interessante Investments sehen, egal in welcher Region oder in welchem Sektor, daran wollen wir teilhaben.“

„Wir haben uns vom Konzept einer detaillierten langfristigen Immobilieninvestment- strategie mit fixen Zielallokationen verabschiedet“, so seine Erläuterung.

Er ergänzte, dass das Portfolio auch „Value-add“-Immobilien enthält, weil Core allein nicht genug sei, um eine ausreichende Rendite zu erzielen.

Die neuen Manager für diese Fonds, die als Individualmandate oder Spezialfonds aufgelegt werden, wird der BVV selbst aussuchen.

Sie werden in eine Master-Fondsstruktur integriert werden, die von einer KAG ver- waltet wird, weil die BVV „in der Lage sein will, die Manager – falls notwendig – einfach auszutauschen“.

Jakubowski bestätigte, dass die BVV sich derzeit Manager im Euroraum umsieht, die eine globale Infrastruktur aufweisen.

„Wir werden auch unsere derzeitigen Manager überprüfen – das ist für uns wirklich eine Zäsur“, so der BVV-Vorstand.

Er glaubt, dass „mittelfristig“ der neuen Ansatz dazu führen wird, dass die BVV „raus aus dem Euroraum“ gehen wird, weil Jakubowski hier im Moment keine Anlagefenster sieht.

Ein weiteres neues Thema, mit dem sich die BVV beschäftigt, ist die Fremdfinanzierung von Immobilieninvestments.

„Das ist ein Thema, das auf Grund seines langfristigen Charakters unserem Kernge- schäft entspricht“, so Jakubowski, der auch anmerkte, dass sich „die Qualität der Finanzierungen nach der Krise verbessert“ habe.

Aber er betonte, dass es „noch nicht klar ist, wann wir in diese Investments einsteigen können“, da das derzeitige Marktumfeld es schwierig mache, die gewünschte Rendite zu erreichen.

„Wir wollen uns aber vorbereiten, so dass wir zum richtigen Zeitpunkt in den Markt einsteigen können“, so Jakubowksi. Für ihn ist das zur Verfügung stellen von Fremdkapital, eine Möglichkeit, das „leider weggefallene Thema Staatsanleihen zu ersetzen“.