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aba-Tagung: Karch sieht Einrichtungen der bAV an Regularien zur Ausfinanzierung ersticken

Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland (EbAV) ersticken an zu strikten Regularien zur Ausfinanzierung, sagte Heribert Karch, Vorsitzender der aba, gegenüber IPE.

Heribert Karch

Im Gespräch während einer Pause der diesjährigen aba-Hauptversammlung in Berlin sagte Karch, dass das sehr konservative Veranlagungsmodell in der zweiten Säule in Deutschland nicht mehr in die „neue Normalität“ passe.

In Deutschland müssen alle EbAV, außer den Pensionsfonds, eine „tägliche Bedeckung“ ihrer Verpflichtungen garantieren.

Aber laut Karch erstickt das die Institutionen. Er betonte „wir sollten den Schrecken vor einer vorübergehenden Unterdeckung verlieren“.

„Die bAV sollte das Atmen begrenzt lernen dürfen, anstatt die Luft anhalten zu müssen, bis es nicht mehr geht“, so der aba-Vorsitzende.

Er erläuterte, dass es derzeit noch keinen detaillierten Vorschlag der Vereinigung gebe, aber dass definitiv Gespräche mit der BaFin notwendig seien.

In Bezug auf das Ziel, die Beteiligung in der zweiten Säule zu erhöhen, rief Karch alle Industriezweige auf, die bAV in kollektiven Strukturen festzusetzen. Es brauche eine nationale „Verbreitungsoffensive“.

Er betonte, dass die mangelnde Verbreitung der bAV – entgegen diverser Berichte – „kein spezifisches KMU-Problem“ sei, sondern dass die Versorgung „in großen Einheiten nahezu genauso unzureichend wie in kleinen“ sei.

In fast allen Industriezweigen, außer der Chemie (wo die Verbreitung bei 80% liegt), der Finanzbranche und den Versicherern, liege die Verbreitung eher bei 20%.

Schon länger wurde bei aba-Konferenzen darüber hinaus <link content investor-news artikel>immer wieder über „Opting Out“ und Quasi-Obligatorien in der deutschen bAV nachgedacht.

Bei der diesjährigen Konferenz stimmte sogar Peter Hausmann von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) zu und meinte es müsse „ein bisschen mehr Druck auf die Arbeitnehmer“ ausgeübt werden: „Wir müssen weg von reiner Freiwilligkeit ‚Opting Out‘ vorantreiben und uns intensiv damit beschäftigen.“

Wolfgang Goos vom Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) drückte es etwas direkter aus und sagte man „muss vielleicht über ein Obligatorium nachdenken“, aber natürlich nur mit Übergangsfristen und Opting Out.

In ihrer Ansprache sprach Bundesministerin Ursula von der Leyen das Thema Opting Out nicht direkt an, aber sie versprach: „Wo auch immer möglich, werden wir den Ausbau der bAV staatlich fördern.“