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„Wir sehen im deutschen Mittelstand – dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft – ein enormes Potenzial“

Die UP2INVEST GmbH ist ein unabhängiger Asset Manager für Alternative Investment-Anlagestrategien und Beratungsdienstleistungen mit Sitz in Hamburg. Seit 2019 wird das Unternehmen von Dr. Hauke Brede geführt, der über 25 Jahre Erfahrung im Risiko- und Investmentmanagement im Bereich Alternative Assets aufweist. Das 1798 gegründete Bankhaus M.M.Warburg & CO ist eine unabhängige Privatbank in Deutschland, die innerhalb der Holding knapp 70 Mrd. Euro Assets under Management betreut. Neben dem klassischen Asset Management bietet das Bankhaus seinen Kunden eine sorgsam ausgewählte Palette von Investmentprodukten und maßgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Liquid Alternatives, Alternative Investments und Immobilien an. Mirco Himmel ist für die Betreuung der institutionellen Kunden bei Warburg verantwortlich. IPE D.A.CH Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit beiden über die Trends bei Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds und warum im Bereich der Alternativen Investments deutsche Unternehmen bei ihnen hoch im Kurs stehen.

 

Dr. Hauke Brede

Mirco Himmel

IPE D.A.CH: Herr Dr. Brede, Sie waren selbst schon als Berater und Investment Manager tätig, was wären für Sie die entscheidenden Punkte beim Kauf eines Multimanager-Fonds gewesen?
Brede: Ich suche immer nach dem Mehrwert. Dieser kann zum Beispiel in der großen Bandbreite der Manager und der damit einhergehenden Diversifikation liegen. Dazu kommt, dass Sie als Investor im Private-Equity- oder Venture-Capital-Bereich in Manager mit einem herausragenden Track Record nur als Wiederholungstäter oder mit tiefen Taschen investieren können. Hier können Multimanager-Fonds ein guter Zugangsweg sein. Darüber hinaus sollte man auf die Gebührenstruktur achten, hier werden oft gute Ansätze durch zu teure Anbieter verwässert.
 

IPE D.A.CH: Herr Himmel, wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen UP2INVEST und M.M.Warburg & CO und wie lief die Due Diligence bis hin zum eigenen Engagement im Depot A ab?

Himmel: Die Zusammenarbeit mit Warburg entstand, neben anderen Aspekten, auf Basis persönlicher Kontakte und einer gemeinsamen Idee im Hinblick auf die Perspektiven, Chancen und nachhaltigen Werte im deutschen Mittelstand. Die über das ohnehin hohe erforderliche Maß der Prüfung und Bewertung hinausgehenden Ansprüche im Hause Warburg wurden durch die hierfür verantwortliche Einheit unabhängig vorgenommen. Hierbei werden Erfahrung und Kapazitäten ebenso berücksichtigt wie Kalkulation und Perspektive des Produktes als solches. Die Entscheidung, nicht nur ein vertriebliches Engagement, sondern ein Investment einzugehen fiel im Laufe der Produktprüfung und untermauert die langfristige Ausrichtung der Zusammenarbeit mit der UP2INVEST GmbH.


IPE D.A.CH: Wo stehen Sie selbst als UP2INVEST?
Brede: Uns war von Anfang an wichtig, eine transparente und vor allen Dingen gleichgerichtete Lösung für unsere Investoren auf die Beine zu stellen. Wir sprechen bei den Masterfonds-Kosten zum Beispiel von 40-80 Basispunkten, hier werden Sie in der Venture-Capital- und Private-Equity-Branche nur wenige vergleichbare Vehikel finden.
 

IPE D.A.CH: Wie sehen Sie bei Warburg den Markt für Alternative Investments und wie passt UP2INVEST von der Vertriebsseite hier hinein?

Himmel: Alternative Investments gehören mittlerweile seit vielen Jahren zu einer sinnvoll renditeorientierten, risikoadjustierten Portfolioausrichtung im Rahmen der Anlagestrategie institutioneller Investoren. Gerade vor dem Hintergrund jüngster Entwicklungen in ökonomischer, aber auch sozialer Hinsicht gewinnen diese Investitionen weiterhin an Bedeutung. In der Folge ist eine Management-Struktur notwendig, die nicht nur auf das Investment selbst, sondern gleichsam auf dessen ökonomische Beziehungen, die genutzte/benötigte Infrastruktur zielt. An eben diesem Punkt zeigen sich die Vorteile des gewählten Multi-Manager-Ansatzes. Es wird neben dem eigentlichen Portfolio im Falle des UP2 German Opportunity Fonds die im Mittelstand so wichtige Vernetzung von Unternehmen und Wertschöpfungsketten gefördert. Darüber hinaus werden Synergien, insbesondere zwischen etablierten und jungen Unternehmen, gezielt gehoben. Wir sind der festen Überzeugung, dass dieser Ansatz einen signifikanten Mehrwert in einem besonderen Segment des AI-Marktes gewährleistet.


IPE D.A.CH: Wie gehen Sie an die Fondsmanagerauswahl heran?
Brede: Unsere langjährige Erfahrung hilft hier sicher. Klar ist, wir suchen zunächst einmal gute Fondsmanager, nicht gute Fonds. Deren Strategie muss zudem wiederholbar sein. Jeder Manager hat hier seine eigene Story, die wir auf Plausibilität prüfen. Dazu kommt die Pipeline des Fondsmanagements. Wichtig ist es schließlich nicht nur die PS zu haben, sondern sie auch auf die Straße bringen zu können.

IPE D.A.CH: Welche Rolle spielen ESG-Kriterien bei Ihnen?
Brede: Wir werben nicht mit dem Prädikat Nachhaltigkeit, aber auf klare ESG-Standards haben wir schon immer Wert gelegt, alleine schon aus Risikomanagement-Gesichtspunkten.

IPE D.A.CH: Sie haben den Fokus ganz auf Deutschland gerichtet, was ist der Hintergrund?
Brede: Wir sehen im deutschen Mittelstand – dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft – ein enormes Potenzial. Neue Technologien, operative Verbesserungen durch Digitalisierung und nicht zuletzt auch die Expansion dienen hier als klare Werttreiber. Dazu kommt auf der Venture-Capital-Seite, dass es viele interessante Gründungen in Deutschland gibt. Alleine es fehlt an der Umsetzung und Vernetzung, um das Produkt entsprechend zu monetarisieren. Hier können VC-Gesellschaften mit ihrem Netzwerk helfen und am Ende dadurch auch hohe Renditechancen nutzen.

IPE D.A.CH: Große Chancen also vor der eigenen Haustüre?
Brede: Im Prinzip schon. Ich sehe es auch unter übergeordneten Aspekten. Der Fonds soll nicht nur Investmentvehikel sein, sondern auch das Unternehmertum in Deutschland fördern, insgesamt also einen volkswirtschaftlichen Mehrwert bringen – nicht zuletzt auch für die Altersvorsorge.

IPE D.A.CH: Sie hatten gerade die guten Ideen, aber die schlechte Umsetzung bei vielen Unternehmen in der Frühphase angesprochen, könnten Sie das noch etwas näher ausführen?
Brede: Ich habe in meiner langen beruflichen Laufbahn viele Unternehmen in Deutschland, aber insbesondere auch in den USA und global gesehen. Die deutsche Gründerkultur muss sich nicht verstecken. Es fehlt eher das Ökossystem, der gegenseitige Austausch und die entsprechende Ausweitung von Geschäftsmodellen. Hier sehe ich Venture Capitalists als Katalysatoren, die beispielsweise Firmen zusammenbringen können oder am Business Model einzelner Unternehmen arbeiten. Ein Ansatz, der B2C nicht funktioniert, kann auf der anderen Seite B2B perfekt passen. Hier müssen wir grundsätzlich in Deutschland noch besser unsere Hausaufgaben machen.

IPE D.A.CH: Das Fonds Portfolio wird aus der Corona-Krise heraus aufgebaut. Wie läuft es?
Brede: Die Erfahrung früherer Zyklen zeigt, dass direkt nach einer Krise die besten Vintage-Jahre für Venture Capital bzw. Private Equity liegen. Insofern sehe ich es vom zeitlichen Aspekt her durchaus positiv. Wichtig ist natürlich eine breite Diversifikation und Erfahrung im Markt, die wir über unsere Zielfonds-Manager darstellen. Insgesamt können wir zeigen, dass Private-Equity-Engagements langfristig besser als Aktieninvestments performen. Das hilft natürlich auch in der Ansprache langfristig denkender institutioneller Adressen.

IPE D.A.CH: Apropos, Herr Himmel wie sehen Sie institutionelle Investoren im Thema aufgestellt?
Himmel: Es kommt sehr stark auf den einzelnen Investor an, am Ende muss sich jeder selbst fragen, ob er bereit ist die Ressourcen bzw. Fähigkeiten für das Thema selbst aufzustellen oder sich auf externe Anbieter zu verlassen. Beim Thema Private Equity sehen wir hier noch eher interne Lösungen, beim Thema Venture Capital aber kaum.

IPE D.A.CH: Sie kombinieren beide Ansätze, wie ist hier die Rückkopplung von Investoren?
Brede: Viele finden es spannend, da sie Venture Capital bislang kaum oder nicht als Portfolioposition geführt haben. Das schwierige bei VC-Investments ist – trotz aller Renditechancen – dass der Erfolg der Investments in den ersten Jahren nur schwerer messbar ist. Ein kombiniertes PE-/VC-Portfolio kann zusätzliche Synergien bieten.

IPE D.A.CH: Wie defensiv sollte man ein Risikoinvestment wie PE bzw. Venture Capital angehen?
Brede: Ich kann nur für uns sprechen, wir versuchen unnötige Risiken zu minimieren. Sprich, wir suchen Manager mit einer defensiven Ausrichtung, die außerdem langjährige Erfahrung in dem haben, was sie machen und wie sie investieren. Wichtig ist uns auch, dass High-Risk-Unternehmen ausgeschlossen werden, wo weder Geschäftsmodell noch Finanzierung 100-prozentig überzeugen.

IPE D.A.CH: Die Corona-Krise hat die Tendenz zu einer immer stärkeren Globalisierung gebremst. Wie sehen Sie das mit Blick auf den Private-Equity-Sektor?
Brede: Zunächst einmal fördert die Covid-Thematik den Fokus der Investoren auf Deutschland, das sehen wir ganz klar bei unserem Produkt. Ich denke, man erkennt mit Blick nach vorne, dass der Fokus aktuell mehr auf dem Thema Digitalisierung von Geschäftsprozessen als auf der Globalisierung von Geschäftsmodellen liegt. Auch das spiegelt sich absehbar in PE-Portfolios wider.

IPE D.A.CH: Besten Dank für die Einschätzungen!