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Union-Studie: Institutionelle Anleger sind sich zu geringer Diversifikation nicht bewusst

Nur 19% der institutionellen Investoren weisen eine ausreichende Diversifikation über verschiedene Assetklassen und damit eine adäquate Risikominimierung auf. So lautet eine der Schlussfolgerungen aus der diesjährigen Risikomanagementstudie von Union Investment.

In einer Befragung von 83 institutionellen Investoren, darunter Banken, Pensionskassen, Versicherungen und Stiftungen, fand die WHU – Otto Beisheim School of Management heraus, dass 27% der deutschen Anleger nicht mehr als eine oder zwei Assetklassen in ihrem Portfolio haben, 35% haben drei und 17% vier.

„Lediglich 19% der Investoren verfügen über ein sehr gut diversifiziertes Portfolio mit fünf oder sechs Anlageklassen“, so Union Investment in einer Pressemitteilung zur Studie.

Professor Lutz Johanning von der WHU und Mitautor der Studie zeigt sich überrascht darüber, dass „einige Anleger sich offenbar ihres niedrigen Diversifikationsgrades nicht bewusst zu sein scheinen“.

Allerdings könnte dieses Ergebnis auch darauf hindeuten, dass einige Investoren mehr auf nachgelagerte Diversifikations-Strategien setzen, das heißt durch die Auswahl verschiedener Regionen, Einzeltitelauswahl oder durch die Kombination verschiedener Investment-Ansätze.

„Im Gegensatz zur Hauptebene der Anlageklassen sind bei diesen Subebenen die Diversifikationseffekte für das Rendite-Risikoprofil des Gesamtportfolios allerdings nicht so ausgeprägt“, erläutert Johanning.

Ausgehend von realen Indizes mit einer Datenhistorie von 20 Jahren berechneten die Wissenschafter, dass eine Diversifikation über diverse Assetklassen und Märkte das Risiko in einem Portfolio um einen Faktor von bis zu fünf verringern kann – verglichen mit einem sehr konzentrierten Portfolio.

Allerdings hält Union Investment-Vorstand Alexander Schindler, der das Geschäft mit institutionellen Kunden verantwortet, fest, dass Diversifikation Investoren nicht vor generellen Abstürzen am Markt, die etwa alle Assetklassen betreffen, schützt. Er betont die Wichtigkeit von aktivem Portfoliomanagement zur effektiven Risikominimierung.

Trotzdem erwähnen sowohl Johanning als auch Schindler, dass Diversifikation sich auch in der Krise als wichtiger und effektiver Baustein im Risikomanagement bewährt hat.