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Studie von PGIM Investments: Anleihen sind zurück im Spiel

Fixed Income-Anlagen sind wieder in den Fokus der Asset Allocatoren gerückt. Eine Umfrage unter europäischen und asiatischen Gatekeepern zeigt, dass in den nächsten 12 Monaten mit einer starken Nachfrage nach dieser Anlageklasse gerechnet wird.

Matt Shafer

Die Ergebnisse sind Teil der neuesten „Gatekeeper Pulse-Studie“ von PGIM Investments, die die Investmentstrategie, das Anlageverhalten und die Managerpräferenzen von 210 britischen, kontinentaleuropäischen und asiatischen Gatekeepern großer globaler Finanzinstitute mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 1 Mrd. US-Dollar analysiert hat. Ziel der Studie war es, Themen zu untersuchen, die für Entscheidungsträger von großen Häusern bei der Fondsauswahl am relevantesten sind.

Die Studie zeigt, dass die Mehrheit die Aussichten für die Weltwirtschaft und risikobehaftete Anlagen für das kommende Jahr eher pessimistisch beurteilt. Die meisten Befragten erwarten eine höhere Volatilität an den Aktienmärkten. Allerdings gehen die Meinungen nach wie vor weit auseinander. So geht etwa mehr als ein Drittel der Fondsselektoren davon aus, dass sich das globale Wachstum von nun an beschleunigen wird.

Gemäß der Studie rechnen Fondsselektoren angesichts der ungelösten wirtschaftlichen Probleme und der unterschiedlichen Erwartungen in Bezug auf Wachstum, Inflation und Geldpolitik mit großer Unsicherheit. Sie äußern auch eine Präferenz für aktiv gemanagte Lösungen.

Trotz der anhaltenden Unsicherheit haben die verbesserten Fundamentaldaten für festverzinsliche Anlagen das Interesse an dieser Anlageklasse wieder geweckt: 58% der Gatekeeper beabsichtigen, ihre Allokationen erhöhen zu wollen, während nur 7% ihre Allokationen verringern wollen, was einem Nettowert von 51% entspricht.

Auch wenn die Fondsselektoren ihr Engagement in fast allen Anlageklassen in den nächsten 12 Monaten erhöhen wollen, klafft zwischen Fixed Income-Anlagen und dem nächstgrößten Nachfragebereich, Private Equity, mit 17% netto eine große Lücke. Es folgt Public Equity mit 14%.

Im Fixed Income-Bereich plant die Hälfte der Befragten, ihre Positionen in Green Bonds und Investment Grade-Anleihen im nächsten Jahr zu erhöhen, während 43% der Befragten ihre Allokation in Staatsanleihen ausbauen wollen. Der deutlichste Unterschied zwischen den einzelnen Regionen zeigt sich beim Thema Emerging Market Debt: 51% der asiatischen Gatekeeper wollen ihr Engagement in diesem Bereich erhöhen, im Vergleich dazu sind es bei den europäischen Gatekeepern nur 36%.

Obwohl Anleger in den letzten Jahren mit der zunehmenden Korrelation zwischen Anleihen und Aktien zu kämpfen hatten, sind mehr als zwei Drittel der Ansicht, dass Fixed Income die frühere Bedeutung als Portfoliodiversifikator gegenüber Aktien zurückerobern wird. Die Hauptgründe für die Aufstockung festverzinslicher Wertpapiere sind die Erwartung, dass die Zinsen ihren Höchststand erreichen oder bereits erreicht haben und der Inflationsdruck nachlassen wird.

Matt Shafer, Head of International Distribution bei PGIM Investments, kann den gesteigerten Optimismus der Gatekeeper gegenüber festverzinslichen Anlagen nachvollziehen. „Die Rückkehr von Fixed Income steht außer Frage, und die Nachfrage nach dieser Anlageklasse nimmt bei unseren Investoren weiter zu.“

„Obwohl die Zinssätze über zehn Jahren auf einem extrem niedrigen Niveau verharrten, erwartet das PGIM Fixed Income Team, dass sich diese in den Industrieländern über einen längeren Zeitraum innerhalb der traditionellen langfristigen Spanne von 3-5% bewegen werden. In einem solchen Fall rechnet das Team für die nähere Zukunft mit Renditen im mittleren einstelligen Bereich für Investment-Grade-Anleihen und im hohen einstelligen Bereich für Sektoren mit höherem Risiko“, fügt Shafer hinzu. „Da der Großteil der Zinserhöhungen hinter uns liegt, könnte es auch zu einer geringeren Volatilität bei Fixed Income-Anlagen und einem Wiederaufleben der „Jagd nach Rendite“ kommen, was Anleihestrategien einen zusätzlichen Performanceschub verleihen dürfte.“

Im Aktienbereich sind globale Aktien mit 51% zuoberst auf der Agenda, wenn es um eine Erhöhung der Allokation in den nächsten 12 Monaten geht. Die Selektoren scheinen auch optimistischer zu sein, was die bis dato eher vernachlässigten Schwellenländern (ohne China) angeht: 44% erwarten, dass sie ihr Engagement in diesen Regionen erhöhen werden.

Wie bei festverzinslichen Wertpapieren haben Gatekeeper eine Präferenz für die jeweiligen Heimmärkte: 65% der asiatischen Fondsselektoren erwarten, ihre Positionen in asiatisch-pazifischen Aktien aufzustocken, im Gegensatz zu nur 41% ihrer europäischen Peers. Bei den europäischen Aktien sind die Rollen umgekehrt: 39% der europäischen Gatekeeper werden voraussichtlich ihre Positionen in europäischen Aktien erhöhen, im Gegensatz zu 24% der asiatischen Selektoren.

Da der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft weiter voranschreitet, werden Aktienstrategien, die sich auf Kohlenstofflösungen konzentrieren, immer häufiger eingesetzt. Hier sind sieben von zehn Gatekeepern der Meinung, dass es für Fonds, die sich auf globale Dekarbonisierungsbemühungen konzentrieren, wichtig ist, die „vermiedenen Emissionen“ ihrer Beteiligungen offenzulegen – eine Information, die derzeit kaum zur Verfügung gestellt wird.

Shafer sagt: „Investoren sind sich der Vorteile der Emissionsvermeidung bewusst, aber da diese schwerer zu berechnen ist, wird sie in vielen klassischen Strategien zur Dekarbonisierung nicht berücksichtigt. Auch wenn es heute herausfordernd ist, vermiedene Emissionen zu berücksichtigen, halten wir es für wichtig, dies zu versuchen. Wenn Investoren nur auf die betrieblichen Emissionen eines Unternehmens achten, wie etwa die Luftverschmutzung durch Kraftwerke oder Autoabgase, wird dies die globalen Dekarbonisierungsziele beeinträchtigen. Dieser Fokus führt außerdem dazu, dass das Universum der Investitionsmöglichkeiten, die im Bereich der Carbon Solutions angeboten werden, stark unterschätzt wird.“

In den kommenden 12 Monaten wollen insgesamt 16% der Gatekeeper ihr Engagement in Liquid Alternatives erhöhen. Dabei sind Global Macro, Long-Short-Equity und Multi-Alternative/Multi-Strategy die bevorzugten Bereiche für zusätzliche Allokationen.

Shafer abschließend: „Liquid Alternatives werden auch in Zukunft eine der wichtigsten Alternativen bei der Asset Allocation für Fondsselektoren sein. Angesichts der anhaltenden Volatilität sind Liquid Alternatives eine attraktive Lösung für Anleger, sie können unkorrelierte Erträge und Renditen, eine bessere Diversifizierung und ein niedrigeres Beta als traditionelle Märkte bieten.“