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Sorgen um Immobilienfinanzierungen in Deutschland – Institutionelle Adressen gefragt

Finanzierungen werden eines der größten Probleme am deutschen Immobilienmarkt dieses Jahr sein, sagte Oliver Priggemeyer, Vorstand der IC Immobilien Holding, gegenüber IPE und das neue Ernst & Young Immobilien-Barometer bestätigt, dass seine Sorge von vielen geteilt wird.

„Was mir Sorgen macht, ist die Entwicklung in der Bankenlandschaft, weil dort die Bilanzen neu aufgerollt werden und damit die Neufinanzierung schwierig wird – mit noch nicht vollständig absehbaren Auswirkungen auf den Immobilienmarkt“, so Priggemeyer. Insgesamt, bleibe der deutsche Immobilienmarkt jedoch auf Grund seiner Stabilität attraktiv.

Auch in der jüngsten Ernst & Young-Studie zum Thema, bei der diesmal in 12 europäischen Ländern 540 Unternehmen aus dem Immobiliensektor befragt wurden, gaben 99% an, dass Deutschland verglichen mit anderen europäischen Ländern attraktiver sei.

Priggemeyer betonte, dass alternative Finanzierungsquellen wie Versorgungswerke, Pensionskassen und Versicherer, sowie Private Equity- und Mezzanine-Fonds verstärkt angezapft werden müssen.

In der Ernst & Young-Umfrage stimmten 85% der Befragten zu, dass Solvency II mehr Versicherer dazu bringen werde, Immobilientransaktionen in Deutschland zu finanzieren. Und 70% sind überzeugt, dass Basel III dazu führen wird, dass Banken sich aus Finanzierungen eher zurückziehen.

In anderen Europäischen Ländern glauben weit weniger Investoren daran, dass Versicherer die Rolle der Banken in Sachen Finanzierung übernehmen werden. In Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, Polen, der Schweiz, Spanien, Russland, Schweden und Luxemburg sind es jeweils rund 50%, währen in Österreich nur knapp 30% dieser Aussage zustimmten.

Laut Priggemeyer werde die Änderung der Finanzierungs-Quellen einen „deutlichen Effekt auf den Immobilienmarkt in Deutschland“ haben, da sich die Immobilien, in die investiert werden wird, verändern.

Er erläuterte, dass es derzeit kaum einen Risiko-Spread zwischen risikoreichen Anlagen und Core-Immobilien gäbe, was die Investoren in den ohnehin schon überlaufenen Core-Bereich treibe.

Dieser Risikoaufschlag müsse wieder etabliert werden, um Investoren anzulocken, aber Priggemeyer ist überzeugt, dass dieses Jahr einige Investoren, darunter auch einige seiner Kunden, nicht die gewünschte Finanzierung erhalten werden.

Die IC Immobilien Holding hatte Ende letzten Jahres das größte Mandat ihrer Geschichte erhalten. Sie verwaltet für die Immobilienfirma Treveria ein Portfolio von 370 deutschen Immobilien, die insgesamt rund 1,4 Mrd. Euro wert sind.

Das Mandat, das nun ausgelaufen ist, hatte zuvor Cushman Wakefield inne und Priggemeyer erläuterte, dass Treveria die IC Immobilien vor allem deshalb ausgesucht hatte, weil durch die dezentrale Organisation des Unternehmens eine Nähe zu allen wichtigen Standorten gewährleistet ist.

Er sieht einen klaren Trend hin zur Spezialisierung im Immobiliendienstleistungssektor, weg vom „Alles aus einer Hand“-Prinzip.
Wo er jedoch keinen klaren Trend sieht, ist bei der Auslagerung des Asset Management von Immobilien-Portfolien, da es gerade für Investoren mit einer bestimmten Größe von Anlagen Sinn mache, das Asset Management selbst in die Hand zu nehmen, während das Property Management ausgelagert wird.

Anmerkung:
Das Ernst & Young Immobilienbarometer kann unter  <link http: www.de.ey.com realestate>www.de.ey.com/realestate herunter geladen werden.