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RZB: Rückkehr zu einfachen Anlagen

Komplizierte strukturierte Produkte werden die derzeitige Finanzmarktkrise nicht überstehen, sagt Peter Brezinschek, Chefanalyst der österreichischen Raiffeisen Zentralbank voraus.

Das Vertrauen der Anleger in komplizierte Anlageformen und vielleicht auch in bereits gängigere Anlagen wie Hedgefonds sei deutlich erschüttert, so der Analyst vor Journalisten bei einer Pressereise der österreicischen Pensionskasse ÖPAG, an der die RZB einen großen Anteil hält. Brezinschek ist überzeugt, dass sich Investoren auf einfache Anlagen wie Aktien und Anleihen zurückbesinnen werden.

So kann sich Brezinschek vorstellen, dass in Zukunft mehr Fixed Income Produkte und strukturierte Produkte an den Börsen gehandelt werden, denn diese Märkte bieten die Transparenz, die von den Anlegern mehr und mehr gefordert wird.

Genau aus diesem Grund hält er auch strengere Vorschriften nicht für nötig. Der Markt werde sich selbst regulieren. “An den Börsen funktioniert der Wertpapierhandel noch, während andere Märkte kollabiert sind,” so Brezinschek.

Deshalb seien Börsen auch am meisten von der Krise in Mitleidenschaft gezogen, weil dort Investoren noch kaufen und verkaufen können. Auf OTC Märkten könnten Anleger derzeit nur auf die Endfälligkeit ihrer Investitionen warten, um festzustellen, was sie wert sind.

Obwohl die Börsen und die Bewertung von Aktien derzeit sehr volatil und schwer prognostizierbar seien mache es vor allem auf lange Sicht Sinn, sich mit Aktien zu beschäftigen und zwar nicht nur in Zeiten von Höhenflügen.

Bei den Abschreibungen sagt Brezinschek weitere 300 Mrd. US-Dollar (200 Mrd. Euro) bis 400 Mrd. US-Dollar an Abschreibungen als direkte Folge der Kreditkrise voraus – zusätzlich zu den bereits bekannten 514 Mrd. US-Dollar. Dazu werden noch weitere 200 Mrd. US-Dollar an Abschreibungen als Folge der Konjunkturabschwächung kommen.