Der Credit Suisse Institutional Non-USD Western European Leveraged Loan Index (WELLI) verzeichnete im August 0,46% Gesamtertrag (abgesichert in Euro) und damit sein zweitbestes Ergebnis in diesem Jahr. Seit Jahresbeginn beträgt der Gesamtertrag jetzt 1,65%, gegenüber 2,81% im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Der Sekundärmarkt blieb im August stabil, auch wenn der Handel aufgrund der Sommerflaute schwach war. Dennoch schien es, als seien Loan-Investoren (insbesondere Käufer von CLOs), die bis Mitte Juli abgewartet hatten, jetzt wieder zu höheren Risiken bereit. Der Durchschnittskurs des Index betrug zu Monatsende 99,1 und damit 0,3 Prozentpunkte mehr als Ende Juli.
Im Dreijahresbereich ging die Diskontmarge des Index (d.h. der Spread gegenüber dem variablen Basiszins) um acht Basispunkte auf 402 Basispunkte zurück. Auf Sektorebene lagen die Branchen langlebige Konsumgüter, Transport und Luftfahrt vorn. Kurzlebige Konsumgüter, Versorger und Rundfunkwerte waren die Schlusslichter.
Nach Angaben von S&P LCD wurden im August kaum neue Loans begeben; das Emissionsvolumen betrug nur 390 Mio. Euro. Seit Jahresbeginn sind damit für 58,2 Mrd. Euro Loans für institutionelle Investoren emittiert worden, nach 61,3 Mrd. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Ende August war aber absehbar, dass im September viele neue Loans an den Markt kommen würden. Zu nennen sind insbesondere der Teilverkauf der Finanzmarktsparte von Thomson Reuters an Blackstone für etwa 20 Mrd. US-Dollar sowie der 9,9 Mrd. Euro schwere Leveraged Buyout der Spezialchemiesparte von AkzoNobel durch Carlyle.
Zwar sorgte der sehr aktive europäische CLO-Markt im Juli und August für steigende Kurse europäischer Loans, jedoch ging das Emissionsvolumen zurück. Der Primärmarkt kam aber nicht völlig zum Erliegen; drei neue Transaktionen mit zusammen 1,3 Mrd. Euro Volumen kamen an den Markt, mehr als im Januar und im März. Die Entwicklung aus den Vormonaten hielt an, sodass der Durchschnitts-Spread der AAA-Tranchen neuer CLOs zu Monatsende 90 Basispunkte betrug, drei Basispunkte mehr als einen Monat zuvor. Dies lag an der Spread-Entwicklung insgesamt, aber auch an einem gewissen Überangebot am CLO-Primärmarkt in diesem Jahr.
Unser Ausblick bis zum Jahresende ändert sich gegenüber früheren Berichten nicht. Da die Fundamentaldaten noch immer günstig sind, kann man in Loans solider Emittenten investieren, mit Verschuldungskennzahlen in Höhe der gleitenden 12-Monats-Durchschnitte und ausreichend Eigenkapital. Auch hat die Marktvolatilität im 2. Quartal bei einigen neuen Transaktionen zu interessanten Kursen geführt, und vorbei ist die Zeit, in der die Emissionsbedingungen immer schuldnerfreundlicher wurden. Zu den möglichen Risiken zählen eine unerwartet starke Straffung der US-Geldpolitik, ein nachlassendes Interesse an risikobehafteten Wertpapieren, eine weitere Verschlechterung der internationalen Beziehungen der USA (Handelskriege und Sanktionen), eine weniger milde Rhetorik der europäischen Notenbanken aufgrund einer steigenden Inflation, die Politik in Italien, unerwartet starke Auswirkungen des Brexit auf die britische Wirtschaft und neuerliche Zweifel an der Konjunktur Chinas und der Emerging Markets.
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*) Jens Vanbrabant ist Portfolio Manager bei Wells Fargo Asset Management.
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Rückblick Loan Märkte August 2018

Jens Vanbrabant