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Private Credit wird in der Allokation institutioneller Anleger immer wichtiger

Daten von Coller Capital zufolge dürfte die Allokation in Privatkrediten und Sekundärtransaktionen im kommenden Jahr zunehmen, da die Anleger nach Strategien streben, die in Volatilitätsphasen widerstandsfähig sind.

Die Anleger (Limited Partners oder LPs) planen inmitten der wirtschaftlichen Unsicherheit eine Anhebung ihrer Allokation in Privatkrediten und Sekundärtransaktionen, ein Anzeichen des Wandels in Richtung eher defensiv ausgerichteter Anlagestrategien, wie  aus dem neusten Global Private Capital Barometer von Coller Capital zu entnehmen ist.

Bei der 42. Ausgabe des Global Private Capital Barometer von Coller Capital wurden 110 Privatkapital-Anleger aus aller Welt nach ihren aktuellen Einschätzungen gefragt. Die befragten Anleger verwalten dabei ein Vermögen von insgesamt 2 Bio. US-Dollar.

Die Umfrage ergab, dass in den kommenden 12 Monaten nahezu die Hälfte (45%) der LPs ihre Allokation in Privatkrediten anheben möchte, was einem Anstieg im Vergleich zu den 37% vor sechs Monaten entspricht. Gleichzeitig plant mehr als ein Drittel (37%), ihre Allokation in Sekundärtransaktionen zu steigern, im Vergleich zu 29% im Dezember 2024. Ferner wollen 28% ihre Allokation in Private Equity anheben – ein Rückgang von 34% innerhalb von sechs Monaten – und lediglich ein Zehntel (10%) plant, ihre Allokation dort zu verringern.

Die geopolitische Instabilität sowie auch die Handelsspannungen haben für die Anleger ein ungewisseres Umfeld geschaffen. Da das globale Umfeld zunehmend komplexer wird, erklären 44% der LPs, dass ihre Institutionen sich beim Portfolioaufbau stärker auf das geopolitische Risiko konzentrieren. Nahezu neun von zehn (88%) LPs gaben an, dass geopolitische Faktoren in den kommenden drei Jahren ein wesentliches Risiko für die Renditen darstellen würden.

In der aktuellen Ausgabe geht das Barometer unter anderem auch auf die folgenden Themen ein:

Anleger streben inmitten eines Umfelds mit schwierigen Ausstiegsbedingungen nach Liquiditätschancen
Das Volumen der Sekundärtransaktionen erreichte im Jahr 2024 einen Gesamtwert von 160 Mrd. US-Dollar und die Ampeln stehen weiter auf Wachstum.

Zwei Drittel (65%) der LPs sind der Ansicht, dass das Volumen der von GPs geführten Transaktionen mit Privatkrediten in den kommenden zwei bis drei Jahren ansteigen wird, da immer mehr Fonds für Privatkredite ihr mittleres bis spätes Stadium erreichen und die Sponsoren Liquidität bieten wollen. Unter den Befragten erwarteten insbesondere die Anleger aus Nordamerika einen solchen Anstieg, drei Viertel (74%) waren dort dieser Meinung.

Zugleich ist die Aktivität am Sekundärmarkt für Private Equity stark. Mehr als die Hälfte (54%) der LPs gibt an, dass sie wahrscheinlich in den zwei kommenden Jahren Private-Equity-Anlagen am Sekundärmarkt kaufen und/oder verkaufen werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Anschlussinstrumente, vor allem Single-Asset-Strukturen, sich gut entwickeln. Nahezu die Hälfte der LPs (47%) mit Anlagen in Single-Asset-Anschlussinstrumenten geben an, dass sie sich den Erwartungen entsprechend entwickeln oder diese sogar übertreffen. Beinahe die Hälfte (49%) gibt an, dass es noch zu früh ist, um sich dazu zu äußern.

Mehr als ein Drittel der LPs erwartet, dass die Gründung neuer Manager die Branchenkonsolidierung aufhebt
Mehr als ein Drittel (36%) der LPs gibt an, dass die Anzahl der Spin-out-Firmen innerhalb ihres Privatmarktportfolios in den letzten zwei bis drei Jahren angestiegen ist. Viele von ihnen erwarten, dass diese Entwicklung anhalten wird. Denn mehr als ein Drittel (38%) erwartet, dass in den kommenden Jahren die Gründung neuer Manager die Branchenkonsolidierung ausstechen wird.

Die Zunahme neuer Spin-out-Firmen dürfte von leistungsstarken Managern aus etablierten Investmentteams angetrieben werden, die ihre eigene Firma gründen. Der Umfrage zufolge sind mehr als ein Viertel der LPs (28%) der Meinung, dass die GPs ihre Eigengewächse nicht ausreichend fördern und zudem nicht künftige Leistungsträger an sich binden.

Während dessen gaben 71% der Anleger an, dass der Trend hin zu Megafonds bei der Erfüllung der Performanceerwartungen eine Herausforderung darstellen wird. Ein Drittel (33%) der Anleger sind der Meinung, dass weniger als die Hälfte ihrer zehn größten GPs für Privatkapital (nach zugesagtem Kapital) auch in einem Jahrzehnt noch zu den zehn größten gehören werden. Die Treue der LPs sollte also nicht als selbstverständlich betrachtet werden.

Institutionelle LPs erweitern Engagement in unbefristeten Instrumenten
Immer mehr institutionelle LPs dürften sich unbefristeten Instrumenten zuwenden, die traditionell von Privat- und Vermögensanlegern eingesetzt wurden, die sie aufgrund ihrer Liquidität und Flexibilität schätzen. Mehr als ein Fünftel (21%) wird ihr Engagement in unbefristeten Private Equity-Fonds in den kommenden drei Jahren beibehalten oder anheben, während ein Zehntel (10%) angibt, dass sie beginnen werden, solche Instrumente zu bewerten. Zugleich geben mehr als ein Fünftel (22%) an, dass sie ihr Engagement in unbefristeten Fonds für Privatkredite in den kommenden drei Jahren beibehalten oder anheben werden. Mehr als ein Zehntel (11%) gibt an, dass sie beginnen werden, solche Instrumente zu bewerten.