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„Ob günstig oder teuer entscheidet nicht der Preis, sondern letztlich das Know-how“

Infrastruktur als Assetklasse steht bei deutschen institutionellen Anlegern vielfach noch am Anfang der Betrachtung. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Robert Massing, Director bei der SOLUTIO AG, über die aktuellen Perspektiven am Markt und den Status Quo der Investorenbeziehung zu Infrastruktur.

Robert Massing

IPE Institutional Investment: Herr Massing, die aktuelle Studie der IREBS zeigt klar die Vorzüge von Infrastrukturinvestments, sowohl hinsichtlich Diversifikation als auch beim Thema Rendite/Risiko. Warum tun sich Investoren in Deutschland bislang teilweise noch schwer, hier einen Einstieg zu finden?
Massing: In der Vergangenheit gab es auf der Anbieterseite zu wenig breit aufgestellte Angebote im Core Segment. Vielmehr wurden Einzelthemen, wie z.B. Renewable Energy oder Private Equity ähnliche Investments offeriert. Bei Singlefonds war die Due Diligence wegen des zum Teil kurzen Track Records schwierig. Inzwischen entwickelt sich jedoch ein interessanter Fund-of-Fund Bereich.

IPE Institutional Investment:
Welche Art des Investments bzw. Investmentvehikels kommen hier konkret für wen in Betracht?
Massing:
Die Assetklasse Infrastruktur steht erst am Anfang. In dieser Marktphase bietet sich zunächst ein Investment über Dachfonds an. Der Investor erhält dadurch eine sehr breite Diversifikation bei gleichzeitiger Risikoreduzierung und es besteht die Möglichkeit über den Dachfondsmanager einen schnellen Marktüberblick zu erlangen. In einer weiterentwickelten Marktphase der Assetklasse kann ein Investor die über den Dachfonds gewonnene Erfahrung mit Managern, der Strukturierung und der Administration in das eigene Sourcing bzw. Picking von Single-Fonds einbringen.

IPE Institutional Investment:
Dachfonds haftet vielfach noch der Makel der doppelten Gebührenstruktur an. Was entgegen Sie dem Argument, bzw. was erhält der Investor im Gegenzug?
Massing:
Ob günstig oder teuer entscheidet nicht der Preis, sondern das Know-how. Wichtig ist, dass der Investor einen für ihn spürbaren Mehrwert erhält. An erster Stelle ist hier die Due Diligence durch den Dachfonds zu nennen, da diese wegen des oft noch kurzen Track Records der Zielfondsmanager noch anspruchsvoller als z.B. im Private Equity Segment ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die strukturelle und administrative Leistung eines Dachfonds, die es einem Teil der potentiellen Investoren überhaupt erst ermöglicht effizient in eine Assetklasse zu investieren.

IPE Institutional Investment:
Über welche Kosten sprechen dann wir konkret?
Massing:
In unserem konkreten Fall haben wir die Gebühren betreffend unseren Investoren sehr gut zugehört. Dies bedeutet, dass Gebühren nur für investierte Beträge anfallen. Der Vorteil für den Investor ist eine J-Kurven adjustierte Gebührenstruktur von durchschnittlich ca. 0,5% p.a.

IPE Institutional Investment:
Sie sind aktuell gemeinsam mit der UBS in der Platzierung dieses Infrastruktur-Dachprogramms. Wen sehen Sie hier insbesondere als Zielgruppe?
Massing:
Das Infrastruktur-Dachprogramm APPIA ist maßgeschneidert auf die Bedürfnisse deutscher und österreichischer institutioneller Investoren. In dem Joint-Venture haben wir die seit dem Jahr 2004 bestehende Infrastruktur-Expertise der UBS Alternative Funds Advisory und die konzeptionelle Erfahrung unseres Hauses gebündelt.

IPE Institutional Investment:
Wie ist bzw. wird der Fonds strukturiert, wo sehen Sie Investmentmöglichkeiten hinsichtlich Regionen bzw. Sektoren?
Massing:
Ziel ist ein konservatives, Cash-flow orientiertes Core-Infrastruktur-Portfolio mit 20 bis 30 Single-Fonds mit mehr als 160 Infrastruktur Investments. Dies wird durch die Konzentration auf bestehende operative Infrastruktur (sog. Brownfield Investments) mit dem geografischen Schwerpunkt auf Europa und Nordamerika erreicht. Hinsichtlich der Sektoren fokussieren wir Energie & Versorger, Transport und Kommunikation und streuen über mehrere Auflagejahre. Der Beitritt ist über effiziente Vehikel in Luxemburg und Deutschland möglich.

IPE Institutional Investment:
Welche Rendite erwarten Sie nach Kosten?
Massing
: Wir streben mit APPIA eine Rendite in Höhe von 7-9% p.a. an. Davon 2/3 als laufende Ausschüttung und 1/3 aus Veräußerungserlösen.  Erste Ausschüttungen erwarten wir bereits im Jahr zwei des Fonds.

IPE Institutional Investment:
Besten Dank für die Einblicke.