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Managed Futures – Eine Alternative in der aktuellen Marktlage, 3. Teil

Da die Margin nur einen Bruchteil des eigentlichen Kontraktwertes darstellt, der Inhaber einer Futuresposition allerdings in vollem Umfang an den Kursbewegungen des Basisobjektes partizipiert, bietet eine Investition in einen Futureskontrakt einen hohen Hebeleffekt für das eingesetzte Kapital: Müssen für einen Ölfutures z. B. 10% des Wertes als Margin hinterlegt werden und ein Barrel Öl kostet beispielsweise 60 USD, dann kann ein Investor mit 6.000 USD Öl im Wert von 60.000 USD handeln.

Da der Investor, der in Futures investiert, in der Regel die physische Lieferung des Basiswertes vermeiden will, wird er den Kontrakt vor dem Fälligkeitstermin glattstellen. Will er weiterhin in den Basiswert investiert sein, muss er den Erlös aus diesem Verkauf in eine neue Futuresposition mit einem späteren Fälligkeitstermin anlegen. Dieser Vorgang zur Sicherung eines langfristigen Futures-Investment wird „Rollen" genannt. Die langfristige Geldanlage über Derivate auf unterschiedlichen Märkten ist für einen Investor sehr komplex. Die zeitliche Verfallsstruktur erzwingt eine aktive Handelsüberwachung. Bei einem Investment in Futureskontrakte ist z. B. ein regelmäßiges Rollen von einem kürzer laufenden Futures in einen länger laufenden Futures erforderlich, um nicht z. B. eine Rinderherde ungewollt in seinem Hinterhof beherbergen zu müssen.

Die beim Kauf des Futures zur Absicherung des Erfüllungsrisikos - also als Bonitätsnachweis -  bezahlte „Initial Margin“ wird normalerweise so bemessen, dass sie ausreicht, auch bei großen Tagesschwankungen im Futurespreis das Margin-Konto im „grünen Bereich" zu halten. Der Investor muss also zusätzlich zum Markt die Kapitalausstattung des Margin-Kontos beobachten, damit seine Positionen nicht vorzeitig durch mangelnde Bonität von der Clearingstelle geschlossen werden.

Will der Investor aber nicht nur in einen Futures, sondern in ein über verschiedene Anlageklassen und Basiswerte diversifiziertes Futures-Portfolio investieren, d. h. ein Managed-Futures-Portfolio aufbauen, so muss er die beschriebenen Schritte an verschiedenen Terminbörsen in unterschiedlichen Zeitzonen ausführen. Allerdings sind die Marktinformationen in den unterschiedlichen Ländern, z. B. über mögliche Preisentwicklungen, politische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen, Ernteerträge, Ernteausfälle oder Fördermengen, nur mit großem Aufwand zu beschaffen.

Das sind einige Gründe, warum die Investition in verschiedene Derivatemärkte sehr aufwendig und zeitintensiv ist. Inzwischen gibt es eine Reihe von Zertifikaten und Index-Papieren, mit denen man sich an den Futuresmärkten engagieren kann. Diese setzen in der Regel nur auf steigende Kurse mit einer festen Handelssystematik, zählen also zu den passiv gemanagten Produkten. Da Rohstoff-, Aktien- und Währungsmärkte im Allgemeinen sehr preisinstabil sind, werden die Käufer solcher allein auf steigende Preise setzender Index-Papiere oder Zertifikate mit Kursverlusten rechnen müssen, wenn es zu Preiseinbrüchen kommt.

Lesen Sie nächsten Dienstag, im 4. und letzten Teil der Serie, mehr zum Markt und den Renditen im Managed Futures-Bereich.

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Die Varengold Wertpapierhandelsbank AG ist seit nunmehr 13 Jahren die erste deutsche Investmentbank mit einem ausschließlichen Fokus auf dem Bereich der Managed Futures, die zur Klasse der systematisch quantitativen Hedgefonds-Strategien zählen. Varengold wurde 1995 von Steffen Fix und Yasin Sebastian Qureshi gegründet, um deutschen Investoren einen Zugang zu internationalen Managed-Futures-Strategien zu eröffnen. Aktuell beschäftigt die Investmentbank 25 Mitarbeiter.