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Kommentar der Woche: REITs und Immobilienfonds, oder?

Die indirekte Immobilienanlage ist nicht erst seit der Probleme der offenen Immobilienfonds in Deutschland in aller Munde. Auch beim Thema REITs sollten Investoren am Ball bleiben.

In Deutschland ist der Immobilienfonds das Vehikel für ein Investment in dieser Assetklasse. Dagegen ist bislang nur ein Bruchteil an der Börse notiert – über Unternehmen, die sich mit dem Handel, der Vermietung, Verwaltung oder Projektentwicklung von Immobilien befassen.

Ändern könnte sich dies mit der Einführung der REITs (Real Estate Investment Trusts) am deutschen Markt, die in den USA bereits seit Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte – insbesondere auch bei Institutionellen Anlegern – schreiben. Auch in Europa, so in Frankreich, Belgien und den Niederlanden, wurden bereits positive Erfahrungen mit dieser neuen Anlageform gemacht. REITs sind börsennotierte Immobilien-Aktiengesellschaften, die beispielsweise in Einkaufszentren, Büroflächen oder Hotels investieren und einen Großteil ihrer Erträge direkt an die Gesellschafter ausschütten. Im Gegenzug sind sie dafür von der Steuer befreit. Die Besteuerung erfolgt nachgelagert auf der Ebene des Anteilseigners.

Große Pluspunkte bei REITs für den Anleger sind dabei Transparenz und Liquidität. Sie sind als Aktien täglich handelbar und minimieren damit das Risiko der für sich geringen Liquidität der zugrunde liegenden Anlagen. Ein weiterer Pluspunkt ist die höhere Transparenz, die Aktiengesellschaften aufgrund der Bilanzierungsvorschriften bieten. Mit Immobilienaktienfonds lässt sich zudem eine höhere Risikostreuung erreichen als über die Direktanlage.

Ganz klar, auch bei REITs ist nicht alles Gold was glänzt. So müssen Anleger in REITs mit einer deutlich höheren Volatilität rechnen, als beispielsweise bei Fonds. So rechne ich auch nicht mit einer Verdrängung der Fonds, sollte das REIT-Vehikel nach der Wahl tatsächlich in Deutschland etabliert werden. Das Wort muss ja auch nicht „oder“ sondern „und“ heißen. Eine sinnvolle Ergänzung für Anleger, sowohl institutioneller als auch privater Natur, dürften REITs allemal sein.

Der Kommentar der Woche spiegelt die persönliche Meinung von Frank Schnattinger, Chefredakteur von Institutional Investment, wieder. Er erscheint jeweils Online, auf <link http: www.institutional-investment.de>www.institutional-investment.de. Gerne würden wir Ihre Meinung dazu erfahren. Schreiben Sie an <link>

f.schnattinger(at)institutional-investment.de

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