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Investments in Sachwerte: Weingüter und Rebflächen als attraktive Diversifikationsmöglichkeit mit solidem Inflationsschutz

Investitionen in Weingüter und Rebflächen, die sich durch ihren Sachwertcharakter auszeichnen, werden angesichts der Volatilität der internationalen Finanzmärkte zunehmend attraktiver und bieten neben einer attraktiven Diversifikationsmöglichkeit für das eigene Portfolio einen soliden und werterhaltenden Inflationsschutz.

Weingüter und Rebflächen als attraktive Subkategorie der Anlageklasse Agrarland
Spätestens seit Beginn der Finanzkrise 2008 haben Investitionen in Sachwerte, zu denen auch die Anlageklasse Agrarland zu zählen ist, an Bedeutung gewonnen. Agrarland weist die typischen Vorteile von Sachwertinvestments auf. Gerade in Zeiten volatiler Finanzmärkte bieten Investments mit Sachwertcharakter durch ihre negative Korrelation mit Aktien und Anleihen und die nur moderate Korrelation mit Immobilien eine ideale Diversifikationsmöglichkeit für das eigene Portfolio und zudem einen soliden, werterhaltenden Inflationsschutz. Ein Beispiel ist US-Agrarland, das im 60-Jahresvergleich pro Jahr eine Rendite von 5,3% bei einer durchschnittlichen Inflation von 3,76% aufweist. Zudem wird diese Anlageklasse von der demographischen Entwicklung positiv beeinflusst. Während die Weltbevölkerung jährlich um rund 80 Mio. Menschen und damit auch der Bedarf an Landwirtschaftsprodukten für die Lebensmittelproduktion zunimmt, bleibt die verfügbare Fläche an Agrarland die gleiche. Bei unveränderten Konsumgewohnheiten müsste sich jedoch der Ertrag aus der Agrarfläche bis zum Jahr 2050 verdoppeln, um die steigende Nachfrage befriedigen zu können.

Die Nutzungsmöglichkeiten von Agrarland reichen von Weizen, Soja und Mais über Weideland bis hin zu Rebflächen für den Weinanbau. Rebflächen weisen sowohl vom Ertrag der Weintrauben als auch von derWertsteigerung des Grund und Bodens die attraktivsten Ertragswerte auf. So haben beispielsweise Premiumrebflächen im Napa Valley und Bordeaux in den letzten 25 Jahren zwischen 10-15% pro Jahr an Wert gewonnen.

Trends und Entwicklungen von Weingütern und Rebflächen

Die globale Nachfrage nach Wein verzeichnet seit den 90er Jahren ein kontinuierliches Wachstum, ein Trend, der sich auch in Zukunft erwartungsgemäss um jährlich 6% fortsetzen wird. Wichtige Wachstumstreiber dieses globalen Trends sind Absatzmärkte, so genannte „neue Märkte“, wie Russland, China oder Indien, die sich sehr dynamisch entwickeln. China ist heute bereits der fünftgrösste Weinkonsument, nachdem der Weinkonsum in den letzten Jahren um über 50% pro Jahr angestiegen ist.

Nicht nur die zunehmende Bekanntheit, dass Wein in mit Mass genossen sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann, sondern auch steigende Einkommen und die damit verbundene Tendenz zum Konsum von Premiumgetränken treiben das globale Wachstum der Weinbranche an.

Die Weinanbaufläche in Europa macht mit 57,9% weltweit zwar nach wie vor den grössten Teil aus, die für Wein geeignete Anbaufläche ist jedoch begrenzt und wird in Zukunft u.a. durch Vorstösse der EU zur Verringerung der Rebflächen und den fortschreitenden Klimawandel erwartungsgemäss in Zukunft sogar abnehmen. Die Entwicklung der Weinanbauflächen in Europa sowie die weltweit gestiegene Nachfrage nach Wein bieten für Südamerika und Asien gute Voraussetzungen, ihre Weinanbauflächen – gerade im Premiumsegment – in Zukunft noch stärker auszuweiten, um so an der steigenden Nachfrage zu partizipieren.

Bemerkenswert ist dabei vor allem die Entwicklung Argentiniens, das in den vergangen zehn Jahren durch umfassende Modernisierungen und einen beeindruckenden Qualitätssprung stark an Terrain gewinnen konnte: Unter den weltweiten Weinproduzenten weist Argentinien mit einer Exportwachstumsrate von über 20% pro Jahr das dynamischste Wachstum auf und ist heute der fünftgrösste Weinproduzent weltweit.Seit 2005 zählt die Region Mendoza in Argentinien neben renommierten Gebieten, wie dem Bordeaux oder Napa Valley zu den 9 „Great Wine Capitals“ der Welt.

Der argentinische Weinmarkt
Der argentinische Weinmarkt ist mit über 1.300 Weingütern, wovon sich die meisten noch traditionell im Familienbesitz befinden, durch eine starke Fragmentierung gekennzeichnet. Mendoza, die bedeutendste Weinregion Argentiniens, liegt am Fuss der Anden und bietet mit ausgezeichneten klimatischen Bedingungen und einem idealen Terroir, optimale Voraussetzungen für die Herstellung qualitativ hochwertiger und international anerkannter Weine im Premiumsegment.

Die ausgezeichnete Qualität und das gute Preis-Leistungsverhältnis argentinischer Weine im Premiumsegment haben dazu beigetragen, dass Argentinien als einer der Gewinner aus der weltweiten Finanzkrise hervorgegangen ist. Im Jahre 2009 konnte Argentinien die Preise der gesamten Exporte um über 30% auf insgesamt 631 Mio. USD steigern. Einen Einbruch der Exporte gab es lediglich bei den Massenweinen, die Nachfrage nach Premiumweinen hingegen hat auch in der Krise zugenommen.

Die bedeutenden Auszeichnungen, die argentinische Weine international gewinnen, verdeutlichen das grosse Wachstumspotential der Weine insbesondere auch in dynamisch wachsenden Abnehmermärkten wie z.B. China. So wurde an einer der grössten Weinmessen, der „Cathay Pacific Hong Kong International Wine & Spirit Competition 2009”, ein argentinischer Malbec mit Jahrgang 2006 als „Bester Wein zur Peking Ente“ prämiert.

Die aufgezeigten Entwicklungen unterstreichen das grosse Potential argentinischer Weine und lassen weiteres Wachstum für die argentinische Weinindustrie erwarten.

Argentinische Weingüter und Rebflächen als attraktive Anlagemöglichkeit
Die positive Entwicklung des argentinischen Weinmarktes hat in den letzten Jahren die Aktivität verschiedener europäischer Investoren im Land gefördert und den Weintourismus in der Region Mendoza angekurbelt. Renommierte Häuser, wie die Familien Rothschild, Swarowski, Bemberg oder Hess, haben in eigene Weingüter in Mendoza investiert, um an der Entwicklung des argentinischen Weinmarktes partizipieren zu können. Betrachtet man die Hektarpreise für Premiumrebflächen fällt auf, dass diese in Argentinien mit ca. 20.000-30.000 Euro im Verhältnis zu anderen bedeutenden Weinregionen (Bordeaux > 1 Mio. Euro; Napa Valley 0,45-1 Mio. Euro; Toskana 0,2-0,3 Mio. Euro)noch sehr moderat sind.

Grosse Unterstützung erhält die argentinische Weinindustrie zusätzlich von der Regierung, die dem Sektor durch einen strategischen Weinentwicklungsplan verbunden mit Subventionen und einer Senkung der Exportsteuer für Wein im Jahre 2009 von 5% auf 2,5% starken Auftrieb verliehen hat. Um einen guten Wein herzustellen und am Premiumweinsegment zu partizipieren, ist ein Zusammenspiel von Terroir, Management und Weintechnologie entscheidend. Dies unterstreicht den engen Zusammenhang von Rebflächen und Weingütern, durch den sich das volle Potential der Anlageklasse ausschöpfen lässt. Zudem ist der Besitz von eigenen Rebflächen nicht nur für das langfristige Wachstum eines Weingutes sehr wichtig, sondern erhöht durch die Unabhängigkeit von externen Traubenlieferanten auch die Flexibilität.

Vertrieb und Absatz als kritische Erfolgsgaranten

Im Zuge der weltweit stark wachsenden Weinnachfrage, insbesondere von neuen Märkten, ist es für ein Weingut von essentieller Bedeutung, über ein starkes Vertriebsnetzwerk zu verfügen, um an diesem Wachstum partizipieren zu können. Die Sicherstellung des Zugangs zu den wichtigen Absatzmärkten wird damit zu einer der Schlüsselaufgaben für aufstrebende Weinländer wie Argentinien.

Vorteile der Anlageklasse Weingüter und Rebflächen

Ein diversifiziertes Portfolio unter Einbezug einer Allokation von Real Assets bringt für einen Anleger gleich mehrere Vorteile mit sich: eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten und damit weniger Volatilität, stabile Erträge sowie einen guten und soliden Inflationsschutz.

Investitionen in Weingüter mit eigenen Rebflächen bieten dabei durch laufende Einnahmen und die Absicherung durch den Besitz von eigenem Grund und Boden ein besonders attraktives Rendite-Risiko-Profil. Gerade die Verbindung aus einem Weingut als operativ funktionierendem Unternehmen und dem Besitz von eigenen Rebflächen machen diese Anlage deshalb sehr attraktiv.

Im Vergleich zu anderen nachwachsenden Rohstoffen, wie z.B. Holz, Obst, Weizen, etc. weisen Rebflächen den höchsten Ertrags- und Substanzwert auf. Beispiele der Wertsteigerung von Spitzenreblagen im Napa Valley mit 12% p.a. seit 1967 und im Bordeaux mit etwa 13% p.a. in den letzten 25 Jahren belegen das Potential, das argentinischen Weinbergen noch bevorsteht.

Ausblick und Fazit

Argentinien als aktuell fünftgrösster Weinexporteur macht den etablierten Weinnationen wie Frankreich, Italien oder Spanien zunehmend Marktanteile streitig und die Hinweise, dass sich diese Entwicklung auch in Zukunft fortsetzen wird, sind stark. Die bisherigen Investitionen in Qualitätsverbesserungen beim Weinanbau und der Weinherstellung sowie die kontinuierliche Erweiterung der bepflanzten Rebflächen unterstreichen die Nachhaltigkeit der positiven Entwicklung des argentinischen Weinmarktes. Nichtsdestotrotz ist der Bedarf an Investitionen, um das Wachstum auch in Zukunft finanzieren zu können, sehr hoch. Zudem befinden sich die meisten Weingüter traditionell noch im Familienbesitz, für die Kapital im lokalen Umfeld nicht einfach zu beschaffen ist.

Mit dem nötigen Wissen, wie man ein Weingut führt und erfolgreich am Markt positioniert, sind Weingüter eine gute, durch Sachwerte abgesicherte Investitionsmöglichkeit.


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*) Dr. Christoph Kausch ist Managing Director bei der Hafiba AG. Hafiba ist eine Investmentmanagement- und Advisory Firma, die sich im Agrarsektor auf Weingüter und Rebflächen spezialisiert hat. Derzeit setzt Hafiba einen Argentine Wine Estate Fund auf und wird hierbei von DC Placement Advisors aus München unterstützt.