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Investmentforum: Wie viel Risiko steckt in den Märkten?

Zahlreiche Finanz- und Wirtschaftsexperten folgten Ende März der Einladung von Spängler IQAM Invest und Spängler IQAM Research Center zum investmentforum in die Salzburger Residenz. Auf dem Podium fanden sich Referenten wie Rolf Strauch (ESM), Martin Kocher (IHS), Erhard Busek (österr. Vizekanzler a. D.), Emil Brix (Diplomatische Akademie) und Christian Keuschnigg (Universität St. Gallen).

M. Ploner (Spängler IQAM Invest), E. Busek (Vizekanzler a. D.), E. Brix (Dipl. Akademie), C. Keuschnigg (Uni St. Gallen)

„Durch kontinuierliche akademische Forschung wissen wir, wie wichtig präzise Risikomessung und aktive Steuerung von Risiken in der Veranlagung sind – verbunden mit emotionsfreiem Asset Management auf Basis von Fakten. Darüber hinaus gewinnen nachhaltige Finanzprodukte zunehmend an Bedeutung“, so Dr. Markus Ploner, CFA, MBA, Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest beim investmentforum.

Dem Thema „Vorsprung durch präzise Risikomessung“ widmete sich Mag. Matthias Kröpfel, Asset Manager bei Spängler IQAM Invest, in seinem Vortrag: „Portfoliomanager und Investoren müssen sich der Risiken ihres Portfolios zu jedem Zeitpunkt bewusst sein. Durch die Anwendung moderner Methoden in der Risikoerfassung und -messung wird eine effektive Steuerung von Portfoliorisiken ermöglicht. Der Conditional Value-at-Risk bietet dabei im praktischen Risikomanagement Vorteile gegenüber dem gängigen Value-at-Risk.“

Von einer Innovation im Asset Management bei Spängler IQAM Invest berichtete Mag. Matthias Zeinitzer, verantwortlich bei Spängler IQAM Invest für das Product Management: „Spängler IQAM Invest hat intensiv an der Entwicklung eines neuen wissenschaftlich fundierten Modells für die Assetklasse Corporate Bonds gearbeitet. Herausgekommen ist ein innovativer Ansatz, der mittels fünf ökonomisch schlüssiger Erfolgsfaktoren quantitativ die attraktivsten Emittenten im Bereich Investment Grade auswählt.“

„Der in den letzten 35 Jahren vorherrschende Trend sinkender Zinsen ist nun gebrochen. Wir brauchen deshalb die Kombination von Faktoransätzen mit Gleichgewichtsmodellen, die uns einen Anhaltspunkt für zukünftige Zinsniveaus geben. Damit ist eine modellgeführte, aktive Duration-Steuerung auch in Zeiten wechselnder Zinstrends möglich“, sagt Univ.-Prof. DDr. Thomas Dangl, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung von Spängler IQAM Invest und Spängler IQAM Research Center, im Rahmen seines Vortrags „Faktorbasierte Duration-Steuerung bei wechselndem Zinstrend“.

Nachhaltige Finanzprodukte sind nicht mehr Nischenprodukte
„Investitionen in nachhaltige Investments sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen, genauso wie Investitionen in faktorbasierte Anlagestrategien. Zwischen diesen Dimensionen bestehen wichtige Interaktionseffekte. Beispielsweise haben Value-Strategien in den vergangenen Jahren in einem nachhaltigen Anlageuniversum bessere Renditen erwirtschaftet“, so Univ.-Prof. DDr. Michael Halling, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung bei Spängler IQAM Invest und Spängler IQAM Research Center sowie Associate Professor bei der Stockholm School of Economics (SSE) und Research Fellow am Swedish House of Finance (SHOF).

Über die Frage, ob Nachhaltigkeit als Verantwortung von Finanzinvestoren zu sehen ist, sprach Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Josef Zechner, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung von Spängler IQAM Invest und Spängler IQAM Research Center: „Konsistente Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen erfordert Engagement von Finanzinvestoren. Vor allem dann, wenn die Werthaltigkeit dieser Ziele von der Unternehmensleitung nicht erkannt wird, oder wenn Investoren bereit sind, für Nachhaltigkeit finanzielle Nachteile zu akzeptieren. Alternative Nachhaltigkeitsstrategien der Asset Manager scheinen unterschiedliche Auswirkungen auf die Performance und auf die Nachhaltigkeitsentscheidungen der Unternehmen zu haben.“

Die EU als weltpolitische Macht – mit oder ohne Brexit
„Der Brexit zeigt, dass wir noch weit davon entfernt sind, ein gemeinsames europäisches Bewusstsein zu haben. Die eigentliche Aufgabe wäre aber – die Europawahl spielt keine große Rolle – die Frage zu stellen, ob wir Europa wirklich wollen? Das ist allein schon deswegen notwendig, weil wir Europäer heute nur mehr 7 % der Weltbevölkerung sind, immerhin noch über 20 % der wirtschaftlichen Leistungskraft haben, wobei wir 50 % der Wohltaten unseres Globus konsumieren“, so Dr. Erhard Busek, Vizekanzler a. D., BM für Wissenschaft und Unterricht a. D. und Vorstandsvorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) im Rahmen der Podiumsdiskussion zum Thema „Politische Zukunft Europas“.

Dr. Emil Brix, Direktor der Diplomatischen Akademie, konkretisiert: „Die Europäische Union muss – mit oder ohne Brexit – zu einer weltpolitischen Macht werden, um als gemeinsames Projekt zu überleben.“

„Ein Europa der drei Ebenen kann unterschiedliche nationale Identitäten und Ansprüche mit gemeinsamen Interessen versöhnen: Eurozone, EU und EWR. Fiskalische Dezentralisierung und klare Regeln ohne Ausnahmen sichern die Kooperation. Großbritannien, Schweiz und Norwegen können in einem neuen EWR unabhängig bleiben und wirtschaftliche Vorteile mit der EU teilen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Christian Keuschnigg, Professor für Nationalökonomie an der Universität St. Gallen und Leiter des Wirtschaftspolitischen Zentrums WPZ Wien.

Steht die Weltwirtschaft am Wendepunkt?
„Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich in den letzten Monaten eingetrübt. Österreich steht zwar konjunkturell 2019 viel besser da als seine EU-Nachbarländer im Norden und Süden, aber ganz abkoppeln von der internationalen Entwicklung kann Österreich sich nicht. Im Moment trägt vor allem der heimische Konsum die vergleichsweise gute Konjunktur“, so Univ.-Prof. Dr. Martin Kocher, IHS-Direktor (Institut für Höhere Studien).

Zur Geopolitik der europäischen Finanzmärkte sprach Dr. Rolf Strauch, Chefvolkswirt und Vorstandsmitglied des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM): „Der Euro ist die zweitwichtigste Währung der Welt. Das geopolitische, technologische und finanzielle Umfeld verändert sich jedoch. Daher muss die internationale Rolle des Euro gestärkt werden. Die Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion, die Vollendung der Bankenunion und die Öffnung der Kapitalmärkte unterstützen dieses Ziel.“