Banken machen es schon seit Jahren und auch Aegon ist nicht neu in dem Thema: Kredite, die von Versicherungen übernommen werden und die sich dann ihrerseits vom Markt für diese Risiken Kapital holen. Das Modell gibt es in den Niederlanden seit den 1980ern mit Krediten für den Sozialen Wohnbau – dabei kam die Garantie vom Staat. Später wurden andere Kredite „bankenfreundlicher“ gestaltet, indem z.B. Organisationen wie die Weltbank das Ausfallrisiko übernahmen.
„Seit 2020 haben wir die Strategie um Anlagen erweitert, die durch eine private Versicherung geschützt sind“, erläutert George Nijborg, Head of Insured Strategies and EU Private Placements bei Aegon Asset Management. Diesem „Insured Credit“ liegen zumeist Kredite oder Anleihen mit B oder BB Rating („die Collaterals“) zugrunde. Die Versicherungen erhalten eine Prämie dafür, dass sie das Risiko auf sich nehmen. Sowohl die Zinszahlungen als auch das Kapital sind dabei versichert. Im Jahr 2021 wurden die ersten Transaktionen durchgeführt. Seitdem hat Aegon mit rund 25 Versicherern zusammengearbeitet, die selbst alle mindestens über ein A-Rating verfügen.
„Wir haben ein Bankprodukt genommen und es für institutionelle Anleger investierbar gemacht“, sagt Nijborg. Aegon ist nach wie vor einer der wenigen Anbieter solcher Produkte. Die zugrundeliegenden „Sicherheiten, die versichert werden können, sind äußerst flexibel und können aus Darlehen aus Schwellenländern, Unternehmensanleihen, Projektfinanzierungen, strukturierten Produkten, CLOs usw. bestehen.“
Nachhaltiger Impact ohne zusätzliches Risiko
Für die institutionellen Anleger bringt „Insured Credit“ eine Investition in A- oder AA-Versicherungen, was etwa unter Solvency II (unter unterschiedlichen Ansätzen) eine höhere Kapitalrendite bringen. Auch die Spreads sind bei dieser Anlageklasse (in etwa 225 Basispunkte) höher als andere Investitionen in den Versicherungsbereich.
„Außerdem können die Anleger in Versicherungsgesellschaften investieren, die normalerweise nicht zugänglich sind, was zu einer Diversifizierung führt“, betont Nijborg.
Darüber hinaus kann „Insured Credit“ genutzt werden, um ESG-Ansätze gezielt zu unterstützen. „Für diejenigen Anleger, für die dies noch wichtig ist - und das ist heutzutage sehr unterschiedlich“, fügt Nijborg hinzu. Aegon kann Portfolios zusammenstellen, die sich an den SDG-Zielen der UN orientieren und ESG-freundliche Projekte in Industrie- und Schwellenländern finanzieren. „Oder sie ganz vermeiden“, so Nijborg.
„Insured Credit ist ideal für Investoren, die Gutes tun wollen, aber kein hohes Kreditrisiko eingehen wollen“, sagt Nijborg abschließend.
Weltweit werden jährlich zwischen 100 und 150 Mrd. US-Dollar an Krediten durch Versicherungen abgesichert.
Investitionen in Emerging Markets und ESG-Themen via Versicherungen

George Nijborg