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Inflation erzwingt nach Ansicht der IQAM Invest die Zinswende

Ein deutlicher Anstieg der Kerninflationsrate im Euroraum setze die EZB unter Druck, so der Asset Manager.

Dr. Thomas Steinberger, CIO und Geschäftsführer von IQAM Invest (Bildrechte: IQAM Invest)

Ein allgemein bekannter Fakt sei, so Dr. Thomas Steinberger, CIO und Geschäftsführer von IQAM Invest, dass die Gesamtinflation im Euroraum aktuell auf einem Rekordhoch ist. Dies wurde bisher auf einen Anstieg der Energiepreise zurückgeführt.

Ein näherer Blick auf die Kerninflationsrate, welche die Inflationsrate ohne die Gütergruppen Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel angibt, zeige jedoch, dass Inflation aktuell ein wesentlich breiteres Phänomen ist.

Aktuell liegt die über 3 Monate gemessene und saisonbereinigte Kerninflationsrate bei 5,34 % p.a. in der Eurozone und damit beinahe so hoch wie in den USA, wo sie 6,77 % p.a. beträgt.

„Es gibt aktuell keine Anzeichen, dass die Kernrate der Konsumentenpreisinflation zurückgeht, weder in den USA noch in Europa. Wir hoffen, dass die Finanzmärkte durch die bevorstehende Wende in der Geldpolitik auch in Europa nicht in einen Korrekturmodus getrieben werden“, so Steinberger.

Der aktuelle Anstieg der Kernrate der Konsumentenpreisinflation liegt sowohl in den USA als auch in der Eurozone deutlich über dem Inflationsziel der Notenbanken von 2 % und über dem langjährigen Durchschnitt.



Auch in der Szenario-Analyse von IQAM Invest für das erste Halbjahr 2022 bildet das Inflationsszenario die heuer negativste Entwicklung der Finanzmärkte ab, da in diesem Fall sowohl Anleihen als auch Aktien negative Erträge einfahren.

Verschärft wird diese Situation durch die Aufwertung des Euro aufgrund des restriktiven geldpolitischen Schwenks der EZB. Ein wesentlicher Teil der negativen Performance der Euro-Staatsanleihen in diesem Szenario kommt von einer Ausweitung der Peripheriespreads als Reaktion auf die geringere Liquiditätszufuhr durch die Notenbank.
 
Rohstoffanlagen könnten sich zwar dem allgemein negativen Trend entziehen und das Jahr mit positiven Erträgen beenden, nur währungsgesichert können diese Erträge jedoch einen wesentlichen Beitrag für die Stabilisierung der Portfolioerträge bringen. „Die nächsten beiden Monate werden also richtig spannend für die EZB und werden den Inflationsanstieg dann auch in der 12-Monats-Kernrate, aktuell bei 2,5 %, zeigen“, so Steinberger abschließend.