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„In Summe waren CAT-Bonds mit Sicherheit eine der am besten performenden Assetklassen der letzten 10 Jahre“

Entstanden in den 90er-Jahren, konnte der CAT-Bond-Markt in den vergangenen Jahren deutlich den Kinderschuhen entwachsen. Insbesondere die kaum vorhandene Korrelation mit anderen Segmenten des Kapitalmarkts sowie eine noch immer ansprechende Verzinsung haben dafür gesorgt, dass Investoren weiterhin beherzt zugreifen. IPE Institutional Investment-Chefredakteur sprach mit Ralph Läuppi, Senior Portfolio Manager für Insurance Linked Securities bei der Credit Suisse Asset Management, über den Status Quo und die Aussichten.

Ralph Läuppi

IPE Institutional Investment: Herr Läuppi, welches Volumen hat der Cat-Bond-Markt mittlerweile erreicht?
Läuppi: Im Moment sprechen wir von einem Marktvolumen in Höhe von rund 18 Mrd. US-Dollar im Bereich der CAT-Bonds auf „Nicht-Leben-Risiken“.


IPE Institutional Investment: Wie würden Sie die Liquidität im Markt bezeichnen?
Läuppi: Die Liquidität ist wesentlich besser als noch in den Anfangstagen. Viele Fonds werden mittlerweile wöchentlich oder zweiwöchentlich berechnet. Damit sprechen wir aber natürlich nicht von einer Liquidität, die in anderen Assetklassen wie Aktien oder Staatsanleihen vorliegt. Das muss dem Investor bewusst sein.


IPE Institutional Investment: Beim Blick auf den Swiss Re Global Cat Bond Index ist mir aufgefallen, dass Cat-Bonds trotz aller unschönen Ereignisse wie Fukushima oder aber den Hurricane Katrina in New Orleans in Summe kein negatives Jahr bei der Performance hatten…
Läuppi: Das ist richtig, 2005 und 2008 waren mit einer Performance von rund 1,5% bzw. 2,5% die schwächsten Jahre seit 2002. Die Diversifikation über Regionen und Schadensarten funktioniert also sehr gut, obwohl hier noch immer rund 60% der Indexrisiken in die Kategorie „Wind USA“ fallen. Dazu fallen in diesen Zeitraum auch exzellente Jahre wie 2007 (15,4%) und 2009 (13,4%). In Summe waren CAT-Bonds mit Sicherheit eine der am besten performenden Assetklassen der vergangenen zehn Jahre.


IPE Institutional Investment: Wie komplex ist der Markt hinsichtlich Risikomodellierung geworden?
Läuppi: Sie können sich dies am besten dadurch verdeutlichen, dass alleine unser Haus drei Mitarbeiter damit voll und ganz auslastet. Für den einzelnen Investor ist dies de facto gar nicht mehr zu durchschauen, welche Trigger wo auslösen und wie die Implikationen auf den zugrunde liegenden Bond sind. Auch wir fassen nur Bonds an, deren Risiko wir am Ende des Tages mit unseren Modellen greifen können.


IPE Institutional Investment: Wie stark hat der Anlagedruck von institutioneller Seite die Renditen am Cat-Bond-Markt bereits nach unten gedrückt?
Läuppi: Es liegt sicher nicht nur am Investoreninteresse, dass die Renditen zurückgegangen sind. Auch die relativ „schadensfreien“ letzten Jahre haben dazu beigetragen, dass die Erstversicherer nicht mehr mit den Margen der Vorjahre kalkulieren müssen. Hier muss sicher abgewartet werden, wie sich dies fortsetzt.


IPE Institutional Investment: Wohin zeigt die Rendite für Investoren dann aktuell?
Läuppi: Der durchschnittliche Kupon im Cat-Markt liegt derzeit um 7,5%. Allerdings notieren die meisten Cat-Bonds deutlich über 100%, so dass ich mit einer Rendite von rund 5,5% kalkuliere.


IPE Institutional Investment: Besten Dank für diese Einblicke.