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Gastbeitrag: Kryptowährungen im Mischportfolio: Strukturiert und abgesichert in Kryptos investieren

Auch wenn Kryptowährungen in den vergangenen Wochen aufgrund von Marktunsicherheiten etwas an Fahrt verloren haben, ist eines klar: Kryptos haben sich zu einer eigenen seriösen Assetklasse entwickelt. Der Bitcoin hat sich als digitales Gold etabliert. Der Aufwärtstrend bleibt ungebrochen. Innerhalb eines Jahres (Stand 9.9.2025) hat sich die digitale Leitwährung Bitcoin im Wert fast verdoppelt und um rd. 96% zugelegt.

Leo Willert

Die Marktkapitalisierung des gesamten Kryptomarktes beläuft sich mittlerweile auf rund 4 Billionen US-Dollar, was ebenfalls einer Verdoppelung in einem Jahr entspricht. Gründe für eine stabile Aufwärtsbewegung sind vor allem die zunehmende weltweite Regulierung und infolgedessen wachsende institutionelle Adoption von Kryptowährungen. Dabei stellen vor allem die nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährungen, wie Bitcoin, Ethereum & Co, einen sinnvollen Baustein neben den traditionellen Anlageklassen Aktien, Anleihen und Cash in einem Mischfonds dar. Sie bieten das Potenzial, die Performance des Gesamtportfolios deutlich zu verbessern. Auf der anderen Seite ist es unabdingbar, die höhere Volatilität in den Griff zu kriegen und somit die Verlustrisiken zu begrenzen. Ein ausgefeiltes Risikomanagement in einem Mischfonds ist dadurch durchaus in der Lage, die Performance zu erhöhen, ohne dass die Volatilität im Fonds spürbar zunimmt.

Die weltweit zunehmende Regulierung des Kryptohandels schafft die Voraussetzung dafür, dass rechtssicherer Handel mit den Cyberdevisen stattfinden kann. Nachdem Ende 2024 mit der Markets in Crypto-Assets (MiCA)-Regulierung ein umfassendes Gesetzeswerk für den Kryptomarkt in der EU in Kraft getreten ist, vollzieht sich darüber hinaus auch in anderen Regionen, wie der Türkei, Brasilien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Regulierung des Kryptohandels. Auch in den USA nimmt die Regulierung des Kryptomarktes immer mehr Gestalt an. Im Juli dieses Jahres hat der US-Kongress für den Kryptomarkt bedeutende bundeseinheitliche Gesetze verabschiedet, die für mehr Klarheit für die Finanzmarktteilnehmer sorgen sollen. So wurde beispielsweise durch den Clarity Act festgelegt, welche Art von digitalen Assets durch welche Marktaufsichtsbehörde beaufsichtigt werden soll.

Kryptos: Hohes Rendite-, aber auch hohes Verlustpotenzial
Auch wenn Kryptowährungen ein signifikantes Renditepotenzial aufweisen, sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese ein überaus spekulatives Asset darstellen, das neben einem hohen Aufwärtspotenzial auch ein beträchtliches Verlustrisiko birgt. Welche Höhen und Tiefen mit Bitcoin möglich sind, zeigte sich beispielsweise zwischen November 2021 und Juli 2025: Nachdem die führende Kryptowährung im November 2021 ein Rekordhoch von rund 69.000 US-Dollar erreichte, folgte ein sogenannter „Krypto-Winter“. Bereits ein Jahr später, im November 2022, war der Kurs auf etwa 16.000 US-Dollar gefallen – ein Rückgang von rund 72%. Im Jahr 2023 drehte sich der Wind und der Bitcoin legte wieder stark zu: Bis Ende des Jahres stieg der Kurs auf über 42.000 US-Dollar. Weitere positive Impulse lieferten das Bitcoin-Halving sowie die Genehmigung von Spot-Bitcoin-ETFs in den USA, was im März 2024 zu einem neuen Höchststand bei etwa 73.000 US-Dollar führte. Anfang Dezember 2024 überschritt der Bitcoin erstmals die Marke von 100.000 US-Dollar, und im Juli 2025 erreichte er ein neues Allzeithoch bei über 120.000 US-Dollar. Insgesamt ist in den letzten Jahren die Volatilität von Bitcoin zwar zurückgegangen und die annualisierte 90-Tage-Volatilität von 95 % im März 2021 auf 52% im März 2025 gesunken. Sie liegt aber immer noch weit über der Volatilität der Aktien.

Integration in aktiv gemanagten Mischfonds
Diese hohe Volatilität wirkt unter Umständen abschreckend für ein Direktinvestment, das in einer Wallet verwahrt wird oder über ein ETP (Exchange Traded Product), das depotverwahrfähig ist, erworben wird. Mittlerweile gibt es auch aktiv gemanagte UCITS-Mischfonds, die Kryptowährungen als Anlageklasse integriert haben. ARTS Asset Management hat bereits Ende 2023 als Pionier damit begonnen, Bitcoin und Ethereum mittels ETPs in einen seiner Mischfonds – den C-QUADRAT ARTS Total Return Flexible – aufzunehmen. Ein aktiver Asset Management-Ansatz mit einem systematischen und regelbasierten Trendfolgesystem gewährleistet, dass nur in eindeutig positiven Marktphasen Positionen aufgebaut werden. Das Verlustrisiko wird dadurch begrenzt, dass bei einem Trendabbruch die Positionen wieder glattgestellt werden. Insgesamt 6-mal wechselten sich seitdem bereits Bestandsphasen mit Perioden ohne Krypto-Engagement ab. Im Laufe des Jahres 2025 wurde die maximale Quote an Kryptowährungen von 5% auf 10% erhöht. Auch die Anzahl der investierbaren Kryptowährungen wurde um die nach Marktkapitalisierung größten Cyberwerte, wie Ripple, Solana, Cardano oder Polkadot, erweitert. Aktuell machen Kryptowährungen im Flexible-Fonds 7,49% (Stand 9.9.25) des Portfolios aus. Über die vergangenen sechs Monate haben Krypto-ETPs im Fonds die stärkste Performance geliefert. Seit November 2023, dem erstmaligen Aufnahmedatum von Kryptos im Fonds, belief sich der Performanceanteil sogar an die 20% an der Gesamtperformance – und das mit einer sehr niedrigen Quote der Beimischung von durchschnittlich 2,9%, die nahezu keine Auswirkung auf die Volatilität des Fonds hatte. Diese liegt relativ stabil bei 8,5%.

Kryptowährungen: Gekommen, um zu bleiben
Dass Kryptowährungen kein Nischenthema mehr sind, scheint sich mittlerweile als Erkenntnis durchgesetzt zu haben. Jedoch sehen viele Marktexperten den institutionellen Kryptomarkt noch immer in einer frühen Phase. Dies dürfte sich in den nächsten Jahren sukzessive ändern. Allein die damit verbundene steigende Nachfrage dürfte dann die Kurse von Bitcoin weiter beflügeln, da das Angebot bekanntermaßen auf 21 Millionen begrenzt ist. Anleger, die mit einem überschaubaren Engagement in Bitcoin und Co. in einem ausgewogenen Mischfondsportfolio die Chancen des Kryptomarktes nutzen wollen, ohne das Verlustrisiko spürbar anzuheben, haben demnach schon heute die Möglichkeit, sich entsprechend diversifiziert aufzustellen.

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*) Leo Willert, Gründer und Head of Trading bei ARTS Asset Management